"Eines WM-Finals unwürdig" Red Bull teilt mächtig gegen Mercedes aus
13.12.2021, 07:18 Uhr
Showdown in Abu Dhabi.
(Foto: imago images/PanoramiC)
Die WM-Entscheidung in der Formel 1 fällt auf den letzten Metern des letzten Rennens der Saison. In einer denkwürdigen Runde krallt sich Max Verstappen seinen ersten Titel, Lewis Hamilton hat das Nachsehen. Mercedes protestiert. Vergeblich. Und wird danach von Red Bull angegriffen.
Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko hat Rivale Mercedes nach dessen Protesten beim denkwürdigen Saisonfinale der Formel 1 einmal mehr scharf kritisiert. "Es ist eines WM-Finals unwürdig, dass die Entscheidung so hinausgezögert wird. Das spricht aber für die Gesinnung eines, ich würde sagen, unwürdigen Verlierers, wenn man solche Einsprüche und Proteste einlegt", sagte der Österreicher nach dem Großen Preis von Abu Dhabi und dem WM-Triumph von Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Es sei widerlich gewesen, einen Protest einzulegen, bei dem klar gewesen sei, dass er nicht funktionieren würde, befand Marko.
Er selbst drohte in dieser Saison bei einigen Gelegenheiten auch schon mit Protesten von Red Bull und versuchte nicht selten, weitere Unruhe in dem ohnehin aufgeladenen Titelkampf zwischen Verstappen und Lewis Hamilton sowie Red Bull und Mercedes zu stiften. Nun nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung beim Finale in den Vereinigten Arabischen Emiraten rechnete er erneut mit dem Rivalen ab, der seit einschließlich 2014 alle Titel gewonnen hatte.
Spekuliert werden darf dabei, wie Marko und Red Bull reagiert hätten, wenn Verstappen der Leidtragende und nicht der Profiteur der Entscheidung der Rennleitung gewesen wäre, durch die Verstappen auf der letzten Runde nach einer Safety-Car-Phase die Möglichkeit für die titelentscheidende Attacke gegen Hamilton bekommen hatte.
Mercedes legt Berufung ein
Von Mercedes gab es neben dem Protest und der Mitteilung nach dessen Ablehnung, eine Notiz für eine Berufung hinterlegt zu haben, noch keine weiteren Reaktionen. Die Silberpfeile hatten nach dem Sieg von Verstappen gleich zwei angebliche Regelbrüche beanstandet. Beide Zwischenfälle bezogen sich auf die letzte Safety-Car-Phase kurz vor dem Ende, als Verstappen Hamilton schließlich doch noch überholen konnte und erstmals Weltmeister wurde.
Der erste Protest bezog sich darauf, dass Verstappen Hamilton regelwidrig während der Safety-Car-Phase überholt haben soll. Die Stewards bewerteten den Einspruch auch als zulässig und stimmten zu, dass der Niederländer "für einen sehr kurzen Zeitraum" leicht vor dem Briten gelegen haben soll. Zum Ende der Safety-Car-Phase habe dies aber nicht mehr zugetroffen.
In einem zweiten Protest monierte Mercedes den angeblich nicht korrekten Ablauf während der letzten Safety-Car-Phase. Im Kern ging es darum, dass das Safety Car hätte länger draußen bleiben müssen - dann wäre das Rennen hinter dem Wagen von Bernd Mayländer beendet worden und Hamilton Weltmeister geworden. Denn Überholen ist dann nicht mehr erlaubt. Die Stewards wiesen aber auch diesen Protest ab.
Quelle: ntv.de, sue/dpa