Formel-1-Pilot träumt Frust weg Rosberg denkt nicht ans Aufgeben
23.10.2015, 14:49 Uhr
Mercedes-Pilot Nico Rosberg liegt in der Formel-1-Fahrerwertung derzeit nur auf dem dritten Platz.
(Foto: imago/LAT Photographic)
In der Formel 1 erlebt Nico Rosberg zurzeit eine Saison zum Vergessen. Dennoch glaubt er immer noch an seine WM-Chance. Damit steht der Mercedespilot ziemlich allein da. Seine Rolle als Hamilton-Herausforderer wird zunehmend infrage gestellt.
Nico Rosberg tat überrascht. "73 Punkte?", fragte der Mercedes-Pilot, als könne er es nicht fassen: "Sch..., das ist richtig viel." Doch natürlich weiß Rosberg ganz genau, dass sein Rückstand in der WM-Wertung auf den Teamrivalen Lewis Hamilton immens ist. "Ich bin realistisch, es wird sehr schwierig", sagte Rosberg vor dem Großen Preis der USA (Sonntag, 20.00 Uhr live auf RTL und im n-tv.de Liveticker) über seine Titelchancen: "Aber ich werde so lange kämpfen, wie die WM mathematisch noch drin ist."
Der spannende Endspurt in der Formel-1 beginnt - und n-tv ist live dabei. Bereits ab 19.15 Uhr stimmen Heiko Waßer und Christian Danner zusammen mit Experte Niki Lauda auf den Wettkampf ein. Live im Anschluss überträgt der Nachrichtensender ab 20 Uhr das Qualifikationsrennen zum Großen Preis der USA. Moderiert wird das Qualifying von n-tv Sportmoderator Nico Holter. Am Sonntag überträgt RTL den Großen Preis der USA ab 20 Uhr. Bereits ab 19.05 Uhr präsentieren Florian König und Experte Niki Lauda den Countdown zum Rennen.
Allerdings besteht seine Chance auf die WM-Krone nach einer bisherigen Saison zum Vergessen wirklich nur noch auf dem Papier. Dabei wollte der 30-Jährige in diesem Jahr Hamilton mit aller Macht den Titel entreißen - doch jetzt macht ihm sogar Sebastian Vettel im Ferrari Platz zwei streitig. "So denke ich nicht", sagte Rosberg, "ich denke nicht daran, dass ich die WM auf dem dritten Rang beenden könnte." Und natürlich kann er die sieben Punkte auf Vettel mit seinem Silberpfeil locker wegmachen. Aber was ist mit Hamilton, der mit dem gleichen Material unterwegs ist? Der Brite hat Rosberg mit aller Wucht seine Grenzen aufgezeigt.
Und so stellten die Reporter Rosberg in Austin unbequeme Fragen. Warum Hamilton so viel mehr Punkte auf dem Konto hat? "Es gibt drei Faktoren", sagte Rosberg. Hamilton habe sich im Qualifying verbessert, Hamilton sei noch konstanter gefahren als 2014 und Rosberg selber "hatte mehr Pech als im vergangenen Jahr." Ob der Brite einer der Größten der PS-Geschichte ist? "Er ist einer der Schnellsten da draußen, darüber müsst ihr selber urteilen", sagte Rosberg.
"Sehr steiler Berg zu erklimmen"
Rosberg hatte zuletzt wirklich viel Pech. Bei zwei der letzten vier Rennen ging der Jung-Papa wegen technischer Probleme leer aus. Und so bekam er in Texas auch viel Trost. Allerdings ist Trost so ziemlich das letzte, was ein Rennfahrer haben will. "Im Moment scheint der Wurm drin zu stecken. Ein Problem kann man lösen, aber bei ihm tritt eins nach dem anderen auf", sagte Sky-Experte Marc Surer. Und Vettel meinte: "Man muss anerkennen, dass Lewis und Nico auf einem Niveau fahren. Er kriegt ja nicht permanent einen drüber." Aber irgendetwas fehlt dann doch immer.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht auf Rosberg harte Zeiten zukommen. "Bei Nico spielte Pech in diesem Jahr eine große Rolle und er hat nun einen sehr steilen Berg zu erklimmen", sagte der Österreicher: "Aber er ist ein Kämpfer, und wir haben oft gesehen, wie er bis zum bitteren Ende gekämpft hat." Doch die meisten Experten trauen längst Vettel für 2016 die Rolle als großer WM-Herausforderer Hamiltons zu - und nicht mehr Rosberg. "Natürlich habe ich schon über nächstes Jahr nachgedacht", sagte er: "Vor allem darüber, wie ich schneller werden kann."
Quelle: ntv.de, Kristof Stühm, sid