Probleme bei Vettels Ferrari Rosberg rast allen davon
01.04.2016, 20:15 Uhr
Nico Rosberg erzielte im zweiten Training die Bestzeit.
(Foto: AP)
Beim Training ist der deutsche Mercedes-Pilot Nico Rosberg nicht zu schlagen. Er macht sogar seinem Team-Kollegen Lewis Hamilton das Leben schwer. Und auch Sebastian Vettel kann im gleißenden Flutlicht von Bahrain nicht glänzen.
Nico Rosberg hat mit seinem Silberpfeil die Hoffnungen auf seinen ersten Sieg in der Wüste von Sakhir genährt. Landsmann Sebastian Vettel musste seinen Ferrari dagegen vorzeitig stoppen und von der Strecke schieben. "Ich konnte nicht mehr weiter beschleunigen, ich hab' dann entschieden, das Auto abzustellen", funkte er an die Box. "Ein bisschen schade, der Longrun zum Schluss war heute das Wichtigste und den konnte ich nicht zu Ende fahren", meinte Vettel.
Die Hoffnungen auf ein deutsches Duell um den Sieg in der Wüste von Sakhir könnten damit einen Rückschlag erhalten haben, nicht aber Rosbergs Aussichten auf den fünften Grand-Prix-Erfolg in Serie und den Ausbau der WM-Führung. Denn auch Lewis Hamilton konnte mit dem Tempo seines Mercedes-Teamkollegen beim Training nicht mithalten. Rosberg verwies seinen Teamkollegen bei der zweiten Einheit am Abend um 0,241 Sekunden auf den zweiten Platz. Vettel wurde letztlich auf Rang sechs geführt, nachdem er bei seinem Versuch einer schnellen Runde selbst einen Fehler gemacht hatte. "Okay, das habe ich verpatzt."
Vettel verbremst sich fatal
Auf den supersoften, schnellen Reifen hatte sich Vettel verbremst. Seine Miene verfinsterte sich dann aber erst richtig, als sein Wagen geborgen werden musste. Vettel beobachtete dabei jeden Handgriff der Streckenposten, bis der Ferrari auf dem Abschleppwagen fixiert war. Die Probleme hätten sich nicht angekündigt, betonte Vettel.

Sebastian Vettel hatte Probleme mit seinem Ferrari und musste ihn schließlich stehen lassen. Den Rest des 2. Trainings sah er sich vom Fahrbahnrand aus an.
(Foto: dpa)
Für Landsmann Rosberg lief es hingegen optimal. Dort, wo er vor zehn Jahren sein Formel-1-Debüt (damals noch im Williams) bestritt, gab der gebürtige Wiesbadener das Tempo vor. Bestzeit im ersten Training mit anderthalb Sekunden vor Hamilton. Bestzeit im zweiten Training erneut mit klarem Vorsprung auf den dreimaligen Weltmeister, der in Bahrain den Hattrick schaffen kann. Bislang gelangen dort noch keinem Piloten drei Siege in Serie.
Gegen diesen Rosberg wird es Hamilton aber wieder schwer haben. Nach seinen saisonübergreifend vier Erfolgen nacheinander strotzt der Sohn von Ex-Champion Keke Rosberg offensichtlich vor Selbstvertrauen. Er ließ sich zuerst die supersoften Reifen aufziehen und legte vor. Hamilton kam an die Rundenzeit von 1:31,001 partout nicht ran.
Nico Hülkenberg auf Platz 17
Etwas überraschend schaffte es hinter dem 31 Jahre alten Briten dessen Landsmann Jenson Button von Hamiltons Ex-Team McLaren auf Rang drei. Ebenfalls noch vor Vettel platzierten sich Max Verstappen im Toro Rosso und Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen. Vor der spektakulären Lichterkulisse kam Nico Hülkenberg im zweiten Durchgang auf den 17. Platz, Session eins hatte der Force-India-Pilot noch auf Rang sechs beendet. Pascal Wehrlein wurde bei seinen ersten Formel-1-Runden unter Flutlicht 19. im Manor nach Rang 17 am Nachmittag.
Mit dem Sieg in Australien brachte sich Rosberg zum Auftakt in die Top-Ausgangsposition. Dahinter folgen Hamilton und Vettel, beide schon zweimal erfolgreich auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs. Einziger Dreifachgewinner von Bahrain ist Fernando Alonso - der Spanier beobachtete das Geschehen nach seinem Startverbot wegen Rippenbrüchen und einer Lungenverletzung vom Unfall in Melbourne vom Kommandostand aus.
Auf der Strecke herrschte vor allem am Abend reichlich Betrieb, ob das in der erneut nach dem neuen Modus stattfindenden Qualifikation auch der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. In Melbourne waren in den letzten drei Minuten die übrig gebliebenen Rosberg, Hamilton, Vettel und Räikkönen nicht mehr auf die Strecke gefahren, um Reifen zu schonen. Das umstrittene Format wird trotz aller Kritik vor allem von den Fahrern nun auch in Bahrain angewendet.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa