Formel1

Formel-1-Lehren aus Silverstone Verstappen ist Gift für jegliche Spannung

Verstappen lässt seinen Gegnern keine Chance.

Verstappen lässt seinen Gegnern keine Chance.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Der Sieger des Formel-1-Rennens in Silverstone? Natürlich Max Verstappen. Der niederländische Doppel-Weltmeister gewinnt wieder einmal souverän, nun schon das sechste Mal in Folge. Spannend ist das nicht, da muss die Motorsport-Königsklasse hoffen, dass die Youngster von McLaren weiter so begeistern wie beim Grand Prix in Großbritannien.

Verstappen sammelt Rekorde scheinbar mühelos

Ja, der Max. Eigentlich könnten sie ihm seinen dritten WM-Titel jetzt schon überreichen und ihn in den noch ausstehenden zwölf Rennen außer Konkurrenz mitfahren lassen, damit vielleicht mal ein anderer gewinnt. Die beiden McLaren-Jungs Lando Norris und Oscar Piastri machten in Silverstone zwar einen tollen Job, aber irgendwie entsteht immer das Gefühl, dass Verstappen jederzeit mindestens einen Zahn zulegen kann. Der Mann ist übrigens erst 25 und kann in den kommenden Jahren alle, wirklich alle Rekorde der Formel 1 pulverisieren. Wenn er die Lust behält.

Es war der sechste Grand-Prix-Erfolg des 25 Jahre alten Niederländers nacheinander. Nur vier Fahrer vor ihm schafften das in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft seit 1950. An der Spitze liegt Sebastian Vettel, der 2013 neunmal in Serie gewann - auch im Red Bull. Hinter dem gebürtigen Heppenheimer folgen Rekordweltmeister Michael Schumacher (2004 - Ferrari), Nico Rosberg (2015/ 2016 - Mercedes) und der Italiener Alberto Ascari (1952/1953 - Ferrari) mit sieben Erfolgen nacheinander. Zudem stellte Red Bull am Sonntag beim Großen Preis von Großbritannien mit dem elften Sieg nacheinander die bisherige Bestmarke von McLaren aus der Saison 1988 ein.

Zwei Youngster können Rennserie neues Gesicht geben

Das war nicht schlecht. Mehr noch, es war erfrischend, spannend, erfreulich und richtig gut, was diese beiden jungen Fahrer in Silverstone auf den Asphalt zauberten. Lando Norris hielt Rekordweltmeister Lewis Hamilton in der Schlussphase des Rennens spektakulär in Schach, und Rookie Oscar Piastri machte keinen Hehl daraus, wie enttäuscht er über Platz vier war und dass er Hamilton gerne noch gepackt hätte. Fahrer wie Norris, 23 Jahre alt, und der ein Jahr jüngere Piastri können der Formel 1 in Zukunft ein ganz neues Gesicht geben.

Das Grinsen legte Norris jedenfalls nicht mehr ab. "Das ist so unglaublich", sagte er, und fast schien es, als müsse er sich verstohlen ein paar Tränen aus dem Gesicht wischen. Schon im Qualifying hatten Norris und Piastri auf den Plätzen zwei und drei nur Verstappen den Vortritt lassen müssen, und auch im Rennen hielten sie die etablierten Teams lange in Schach.

Mercedes muss mehr tun für Erfolg

Es reicht immer wieder für vorne, aber eben immer noch nicht für ganz vorne. Lewis Hamilton, mit sieben WM-Titeln und 103 Grand-Prix-Siegen eine feste Größe in der Historie der Formel 1, fährt vielleicht - also ganz vielleicht - in engen Situationen nicht mehr so auf Kante wie noch vor ein paar Jahren. Hätte sich der Lewis Hamilton von 2019 nicht doch an Lando Norris vorbeigedrängt, als es darauf ankam? Alles reine Hypothese, Tatsache bleibt, dass Mercedes mehr tun muss, um wieder ganz vorne zu landen.

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Über seinen dritten Platz bei seinem Heimrennen sagte er jedenfalls schon fast demütig: "Das Podium habe nicht ich geschafft, das haben die Fans geschafft. Wir haben hier das tollste Publikum überhaupt und ich habe die Energie und die Unterstützung gespürt."

Ferrari im Dauerchaos

"Können wir auf Plan B umschwenken?", fragte die Box, und Carlos Sainz antwortete: "Was war das nochmal?" Mehr muss man eigentlich über den aktuellen Zustand von Ferrari nicht wissen, allein dieser kurze Wortwechsel sagt alles aus. Mit einer Eiseskälte in seinen meergrünen Augen und gefährlich leiser Stimme ließ Charles Leclerc durchblicken, dass er die Reifenwahl während des Rennens für bestenfalls halb toll hielt und viele Fehler gesehen hatte. Es wird einfach nicht besser, die Scuderia kommt 2023 nicht aus dem Status einer Garagenband heraus.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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