Pressestimmen zum Hockenheim-GP "Vettel entfacht eine lange verlorene Magie"
29.07.2019, 13:18 Uhr
Vettel feiert seinen zweiten Platz wie einen Sieg.
(Foto: dpa)
Das Formel-1-Rennen in Hockenheim gerät aufgrund des Wetters zum Spektakel. Während die Mercedes-Piloten eine "aschfahle Niederlage" kassierten, krönt sich Sebastian Vettel zum "Regenkönig". "Mehr Wahnsinn? Geht nicht", lautet eine der Pressestimmen.
DEUTSCHLAND
"Tagesspiegel": Am Ende siegte Max Verstappen, aber zum Regenkönig von Hockenheim stieg Sebastian Vettel empor.
"Hamburger Morgenpost": Was für ein Regen-Roulette in Hockenheim! Sebastian Vettel pflügte nach Ferraris Turbo-Panne im Qualifying vom letzten Platz auf zwei - verrückt!
"Augsburger Allgemeine": Ganz Deutschland sehnt sich nach Regen und Sebastian Vettel sowie der Spannung in der Formel 1 tut die Dusche von oben auch gut.
ENGLAND
"Telegraph": Max Verstappen gewinnt einen Horrorfilm von einem Großen Preis von Deutschland, in dem Mercedes bei Regen seine Fassung verlor. Die amtierenden fünfmaligen Weltmeister sind stolz darauf, nichts dem Zufall zu überlassen, aber hier löste sich ihre Gelassenheit einfach in den launischen Verhältnissen auf. Sebastian Vettel entfachte eine lange verlorene Magie, um vom 20. auf den zweiten Rang vorzufahren.
"Guardian": Was für Mercedes zu einer triumphalen Heimkehr werden sollte, wurde zu einer aschfahlen Niederlage, die das Team in den letzten fünf Jahren in der Formel 1 nur selten erlebt hat. Während dieser Zeit thronte die deutsche Mannschaft fast wie ein Gott über dem Sport, aber unter der Vorahnung des grauen Himmels wurde der Teamchef Toto Wolff zu apokalyptischen Bildern bewegt und beschrieb es als "Armageddon-Wochenende".
"Sun": Max Joy! Max Verstappen hauchte dieser Formel-1-Saison mit seinem hervorragenden Sieg bei einem actiongeladenen, regennassen Großen Preis von Deutschland neues Leben ein. Während des gesamten Rennens ging es dramatisch zu, während Mercedes bei seinem Heimrennen von einer Verlegenheit in die nächste geriet. Alle im Team zogen sich 50er-Jahre-Outfits an - vielleicht wären sie nächste Woche in Budapest mit Clown-Outfits besser dran.
FRANKREICH
"L'Equipe": Vettel erlöst sich. Der Deutsche fuhr ein nahezu perfektes Rennen und brachte seine Kritiker zum Schweigen. In schwierigen Bedingungen stellte Verstappen sein Talent erneut unter Beweis, indem er vor Vettel und Kwjat gewann. Für andere wie Bottas oder Leclerc, die die Gelegenheit hatten zu glänzen, war es eine kalte Dusche. Für Mercedes endete die Geburtstagsparty in Hockenheim mit einem Kater.
ITALIEN
"Gazzetta dello Sport": Im verrücktesten Rennen der Welt feiert Vettel seine Auferstehung: vom letzten auf den zweiten Platz. Die Geschwindigkeit ist weder jene Verstappens noch von Mercedes oder Leclerc. Doch Vettel nutzt Kopf und Erfahrung, um sich von Problemen fernzuhalten und in einem atemberaubenden Finale auf den zweiten Platz zu gelangen. Max Verstappen ist der Regenkönig. Er hat ein göttliches Talent und all seine Klasse erstrahlt bei einem epischen Rennen mit Regen und vielen Gefahren.
"Corriere dello Sport": Vettel, legendärer zweiter Platz. Sebastian schreibt mit seiner Aufholjagd Formel-1-Geschichte. Ein wahnsinniges Rennen. Er ist zweifellos der Held des Tages. Vettel rettet seine persönliche Ehre und jene Ferraris, indem er 18 Positionen gutmacht. Der Pilot scheint den Weg aus dem Tunnel gefunden zu haben. Sein zweiter Platz ändert zwar nicht das Schicksal dieser WM, er ist für Ferraris Stimmung von wesentlicher Bedeutung.
"La Repubblica": Vettel ist ein Meister der Aufholjagd im Grand Prix des Chaos. Wie kann man in nur einem Monat von der Formel 1 der Langweile von Le Castellet zum russischen Roulette in Hockenheim übertreten? In Deutschland feiert man Vettels Auferstehung, Protagonist einer legendären Aufholjagd.
ÖSTERREICH
"Kleine Zeitung": Es war ein dramatisches Rennen, dieser möglicherweise letzte Formel-1-Grand-Prix auf dem Hockenheimring, aber einer fand sich im Chaos am besten zurecht. Max Verstappen, schon Sieger des Österreich-GP in Spielberg, gewann im Red Bull den Großen Preis von Deutschland nach einer grandiosen Fahrt durch Regen und zahlreiche Boxenstopps.
SPANIEN
"Marca": Eine 1 für Verstappen, eine 6 für Mercedes. Eine Wahnsinnsaufholjagd von Vettel bei vollem Risiko. Das Glück hat sich gewendet. Er hat bewiesen, warum er viermaliger Weltmeister ist. Das Rennen war sowohl chaotisch wie spektakulär. Vom 20. auf den zweiten Platz, wann hat man sowas schon mal gesehen? Schwarzer Sonntag für die Silberpfeile. Das Wasser wurde zum Taktgeber in Hockenheim.
"As": Absoluter Wahnsinn in Hockenheim und ein epischer Triumph von Verstappen. Absolutes Chaos in Hockenheim, vom Nassen ins Trockene, vom Trockenen ins Nasse. Das unerklärlichste Formel-1-Rennen seit Langem. Die Mercedes-Boliden kollabieren genauso wie die Ferraris einen Tag davor. Vettel ist rechtzeitig auferstanden, an diesem Sonntag roch er nach Champagner. Was für eine spektakuläre Aufholjagd vom 20. auf den zweiten Platz. Hamilton beging diesmal zu viele Fehler.
"Mundo Deportivo": Total verrücktes Rennen mit vielen Unfällen aufgrund des Regens. An dieses Wahnsinnsrennen wird man sich lange erinnern. Ein verkorkstes Rennen für Mercedes. Leclerc wurde durch seinen Ausfall zum Pechvogel. Ein süßsaures Finale für Sainz, da wäre vielleicht sogar ein Podiumsplatz drin gewesen. Die Zuschauer in Hockenheim kamen voll auf ihre Kosten.
SCHWEIZ
"Blick": Mehr Wahnsinn? Geht nicht! Was für ein Rennen, was für eine Spannung, was für ein Chaos - und was für ein Debakel für Mercedes! Die Silberpfeile kassieren ausgerechnet beim 200. Grand Prix eine schallende Ohrfeige.
"Neue Zürcher Zeitung": Alles war angerichtet für die große Feier von 125 Jahren Motorsport mit Mercedes-Benz, der Weltmeister Lewis Hamilton auf der Pole Position, Ferrari in der Krise. Doch dann entwickelte sich der Grosse Preis von Deutschland zu einem Regendrama, das führende Formel-1-Team stürzte ins Chaos. Die Scuderia Ferrari durfte sich immerhin für ihre Moral feiern, nachdem beide roten Wagen in der Qualifikation technisch nicht auf der Höhe waren."
Quelle: ntv.de, ara/sid