Vertrag bis Saisonende 1. FC Köln bindet Trainer Ruthenbeck
20.12.2017, 14:05 Uhr
Stefan Ruthenbeck darf "seinen" Verein mindestens bis zum Saisonende trainieren.
(Foto: imago/Kirchner-Media)
Der erste Dreier der Saison gelingt Fußball-Bundesligist 1. FC Köln unter Interimstrainer Stefan Ruthenbeck. Nun wird der 45-Jährige vom Tabellenschlusslicht zum Cheftrainer befördert. Ruthenbeck empfindet das als "große Ehre" und "Chance".
Stefan Ruthenbeck bleibt auch nach der Winterpause Cheftrainer des 1. FC Köln. Dies teilt der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga mit. Der 45-Jährige war nach der Entlassung von Peter Stöger am 3. Dezember von der Kölner U19 zu den Profis beordert worden. Diese sollte er zunächst bis zum Ende der Hinrunde betreuen, nun erhält er einen Vertrag bis zum Saisonende. "Der FC ist mein Verein. Hier als Cheftrainer das Vertrauen zu erhalten, ist für mich als Kölner eine große Ehre und als Trainer eine große Chance", sagt Ruthenbeck.
Armin Veh, der neue Geschäftsführer Sport, erklärt: "Ruthenbeck und sein Team haben mich mit ihrer Arbeit überzeugt. Sie bereiten die Mannschaft gewissenhaft vor, finden die richtige Ansprache und gute Lösungen in einer schwierigen Situation."
"Viel Herzblut"
Mit nur sechs Punkten liegt der FC nahezu aussichtslos am Tabellenende. Unter Ruthenbeck hatte Köln in drei Ligaspielen zwei Niederlagen kassiert, aber auch den ersten Saisonsieg geholt (1:0 gegen den VfL Wolfsburg). Dieses Spiel, das durchweg positive Feedback der Profis und die Stimmung in der Mannschaft bewegten die Vereinsführung wohl dazu, den Interimstrainer dauerhaft zum Chefcoach zu machen.
Im DFB-Pokal schied Köln zwar am Dienstag erwartungsgemäß beim Tabellenzweiten Schalke 04 mit 0:1 aus, allerdings machte es Ruthenbeck mit einer extrem defensiven Taktik dem Favoriten schwer. "Wir wären sehr froh, wenn wir mit ihm weitermachen könnten", sagte Torwart Timo Horn, "er bringt unheimlich viel Herzblut in die Mannschaft."
Große Erfolge hat Ruthenbeck bei Profimannschaften jedoch nicht zu verzeichnen - sowohl beim VfR Aalen als auch bei der SpVgg Greuther Fürth scheiterte er. In Köln hat Ruthenbeck eine Mammutaufgabe vor sich. Sechs Punkte nach der Hinrunde sind eine historisch schlechte Ausbeute, die zweite Saisonhälfte beginnt am 14. Januar mit dem elementar wichtigen Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Ein Sieg gegen den Rivalen - und am Geißbockheim könnte endlich wieder eine positive Dynamik entstehen.
"17 Endspiele vor uns"
Der Rückstand auf die Konkurrenten Hamburger SV und Werder Bremen auf den Plätzen 17 und 16 beträgt jeweils neun Punkte. Der FSV Mainz 05 ist als 15. elf Punkte entfernt. Rechnerisch ist es möglich, den Rückstand aufzuholen. Dennoch hatte Armin Veh den Klassenerhalt zuletzt als "Superwunder" bezeichnet - und ein Blick in die Geschichte der Bundesliga gibt dem neuen Geschäftsführer Recht. Noch nie hat eine Mannschaft einen derartigen Rückstand aufgeholt, die sportlichen Leistungen der Hinrunde gaben auch wenig Anlass zur Hoffnung.
Dennoch blieb Ruthenbeck trotz der schier aussichtslosen Lage immer positiv. "Wir haben 17 Endspiele vor uns", sagte er und versuchte, seine verunsicherten Spieler durch viele Gespräche und mit positiver Stimmung auf dem Platz wieder aufzurichten. "Wir werden uns auf jeden Gegner intensiv vorbereiten, einen Matchplan entwickeln", sagte Ruthenbeck: "Und dann wollen wir Spektakel abliefern!"
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa