Fußball

Nervenschlacht gegen Bochum 1. FC Nürnberg schenkt Klose in letzter Sekunde neue Hoffnung

Miroslav Klose steht in Nürnberg unter Druck.

Miroslav Klose steht in Nürnberg unter Druck.

(Foto: IMAGO/Zink)

Am 6. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga kommt es zum Krisengipfel zweier ehemaliger Bundesligisten: Es sieht nach einem für den 1. FC Nürnberg bitteren Remis aus, dann fällt in der Nachspielzeit der erlösende Treffer.

Miroslav Klose ist mit dem 1. FC Nürnberg im Krisen-Duell mit dem VfL Bochum der ersehnte Befreiungsschlag in der 2. Fußball-Bundesliga gelungen. Der eingewechselte Adriano Grimaldi stach beim verdienten 2:1 (0:0) (Highlights auf RTL+) als Joker in der Nachspielzeit mit seinem erlösenden Siegtor. Auch Coach Klose jubelte mit geballten Fäusten am Spielfeldrand.

Nach einer genialen Einzelaktion von Zauberfuß Julian Justvan waren die Franken im brodelnden Max-Morlock-Stadion in der 68. Minute in Führung gegangen. Justvan traf mit einem wunderbar platzierten Distanzschuss in die linke Ecke. Doch Ibrahim Sissoko konnte in der 86. Minute per Foulelfmeter ausgleichen. Die Antwort aber gab Grimaldi mit seinem Kopfball (90.+2).

"Die Chancenverwertung war das Problem in den letzten Spielen, deshalb sind wir umso glücklicher, dass es heute geklappt hat", sagte Justvan bei Sky und betonte, dass die Mannschaft für Klose gekämpft habe: "Auch für ihn war die Situation nicht leicht. Es war klar, dass wir für ihn spielen. Er behält trotz der schwierigen Situation die Ruhe, und wir brauchen die Lockerheit - bei allem Druck."

Klose war sichtlich beeindruckt. "Das ist für mich fantastisch", sagte der Weltmeister von 2014, "wenn man hört, dass sie alle für uns gespielt haben, ist das natürlich super. Aus dem Zusammenhalt schöpfe ich Kraft."

Klose jubelt - Siebers hadert

In der Tabelle verließ der "Club" nach dem ersten Saisonsieg mit nun vier Punkten den letzten Tabellenplatz. Bochum hat nach der spektakulären Doppel-Trennung von Trainer Dieter Hecking und Geschäftsführer Dirk Dufner sowie der missglückten Premiere von U19-Trainer David Siebers weiter drei Zähler. Der VfL reagierte fast nur. Von Sportvorstand Joti Chatzialexiou erhielt Klose vor dem Anpfiff nochmals Zuspruch. "Für mich ist die Grenze heute nicht erreicht", sagte der Funktionär bei Sky und bekräftigte: "Es ist keine Frage des heutigen Abends."

Klose war ein Weltklasse-Torjäger, aber sein Problem in Nürnberg ist: Seine Angreifer treffen viel zu selten. Das war auch gegen Bochum lange wieder der Fall. Angeführt vom pfeilschnellen Mohamed Zoma erspielten sich die Franken etliche Chancen. Aber Pape Demba Diop schoss vorbei (24.). Und Zoma wurde vor dem Abschluss im letzten Moment mit einer Grätsche gestoppt (40).

Als der Ball dann doch einmal nach einem Kopfball von Fabio Gruber im Netz landete, schritt der Video-Assistent ein; der Abwehrspieler stand hauchzart im Abseits (32.). Trotz "Club"-Dominanz stand es zur Halbzeit 0:0.

Auch nach der Pause rollte der Ball immer weiter in eine Richtung, auf das Tor von Timo Horn. Und der Bochumer Schlussmann war gegen Justvan (55.) und Diop (56.) zweimal glänzend auf dem Posten. Klose sah sein Team anrennen. Es spielte gut. Aber es brauchte zwei große Momente - von Justvan und Grimaldi.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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