Fußball

Kruse schimpft nach Becherwürfen "Alle Ruhrpott-Asis versammelt"

Kruse ärgert sich - trotz seines Siegtreffers.

Kruse ärgert sich - trotz seines Siegtreffers.

(Foto: imago images/Norbert Schmidt)

Eigentlich könnte Max Kruse rundum zufrieden und glücklich sein. Er trifft zum Sieg für den 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga. Und das als Frischvermählter. Doch nach der Partie beim VfL Bochum kehrt er mal wieder das Enfant terrible heraus.

Zum Schluss gab's einen "Kuss auf die Nuss": Max Kruse, frisch verheiratet und als Siegtorschütze umjubelt, ließ am Ende einer ereignis- und erfolgreichen Woche Dampf ab - süffisant grinsend mit einem besonderen Gruß. Den "Ruhrpott-Asis" widmete der Matchwinner von Union Berlin nach dem 1:0 (1:0) beim VfL Bochum eine eigene Instagram-Story.

Max Kruse pflegt damit seinen Ruf als Enfant terrible und machte aus seiner Schadenfreude keinen Hehl: "Solche Siege wie heute schmecken einfach am besten." Immer wieder waren im Ruhrstadion Bierbecher auf Kruse und Co. geflogen, wütende VfL-Fans trommelten mit den Fäusten auf das Dach der Gästespielerbank, wüste Beschimpfungen schallten den Union-Profis entgegen.

"Ich habe selten so asoziale Fans erlebt wie hier", meinte Kruse zunächst im Interview mit WDR2: "Sind auf der Tribüne ganz groß und danach wieder ganz klein." Als er später im Bus saß, packte der Ex-Nationalspieler seine Kritik an einem Teil der Bochumer Zuschauer in ein spöttisches Instagram-Video.

Der VfL sei eigentlich ein sympathischer Verein, 80 bis 90 Prozent der Fans seien "auch weiterhin sympathisch", doch an diesem Samstag hätten sich "alle Ruhrpott-Asis in Bochum versammelt". Sein süffisantes Schlusswort: "Aber das war wohl nichts, meine Lieben. Gute Nacht euch. Kuss auf die Nuss."

"Natürlich war ich angefressen"

Eigentlich hatte der 33-Jährige allen Grund, mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Am Donnerstag heiratete er seine Verlobte Dilara, der er im Sommer bei Olympia live im Fernsehen einen Antrag gemacht hatte. Zwei Tage später schoss er Union per Dropkick (16.) in Bochum zum Sieg - und anderthalb Wochen nach dem Aus in der Conference League wieder auf Europa-Kurs. Eine echte Glückssträhne für den leidenschaftlichen Pokerspieler.

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Geärgert hatte ihn aber schon, dass er am Mittwoch beim 0:0 gegen den SC Freiburg 90 Minuten auf der Bank sitzen musste. "Natürlich war ich angefressen", sagte er bei Sky. Trainer Urs Fischer gab ihm tags drauf für die Hochzeit in der Englischen Woche frei und meinte, sich dafür im Nachhinein rechtfertigen zu müssen. Am Ende sah sich der Schweizer bestätigt: "Er hat ein tolles Spiel gemacht, ein tolles Tor gemacht. Zwischendurch mal einen Tag freizubekommen, schadet wirklich nicht."

Bei den Eisernen ist nach 27 Punkten aus der Hinrunde die Stimmung bestens, beim Aufsteiger Bochum trotz 20 Zählern dagegen etwas getrübt. Denn den Jahresabschluss mit dem 0:2 in Bielefeld und dem 0:1 gegen Union hatten sich Trainer Thomas Reis und seine Spieler anders vorgestellt. Dennoch meinte der Coach mit Blick auf das Ziel Klassenerhalt: "Wenn die magische Grenze 40 Punkte sind, dann sind wir voll im Soll."

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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