Fußball

"Black Lives Matter" auf Trikots Auch die Premier League lässt protestieren

Auch die Spieler des FC Liverpool dürfen offiziell Zeichen setzen - wie hier im April in Erinnerung an die 96 Opfer der Hillsborough-Katastrophe.

Auch die Spieler des FC Liverpool dürfen offiziell Zeichen setzen - wie hier im April in Erinnerung an die 96 Opfer der Hillsborough-Katastrophe.

(Foto: imago sportfotodienst)

In der Fußball-Bundesliga protestieren ganze Teams gegen Rassismus - deutlich und hochoffiziell ungestraft, obwohl es gegen die Regeln des Verbands verstößt. Nun zieht die englische Premier League bei ihrer Rückkehr nach.

Die Fußballprofis der englischen Premier League wollen und dürfen beim Wiederbeginn nach der Corona-Pause deutliche Zeichen gegen Rassismus setzen. Es sei erlaubt, dass die Spieler in den ersten insgesamt zwölf Partien ihren Namen auf dem Trikot durch den Schriftzug "Black Lives Matter" (Schwarze Leben zählen) ersetzen, teilte die Liga mit. Zudem werde es für die komplette restliche Saison ein "Black Lives Matter"-Logo auf den Trikots geben.

Die Initiative kam nach Informationen der Zeitung "Guardian" von mehreren Mannschaftskapitänen und Vertretern der Spielergewerkschaft PFA (Professional Footballers' Association). "Wir, die Spieler, stehen zusammen mit dem Ziel, rassistische Vorurteile auszurotten, wo immer sie existieren", hieß es in einem Statement von Spielern aller 20 Klubs, das die Premier League verbreitete. Die Profis dürfen sich zudem vor und während der Partien hinknien und damit gegen Rassismus protestieren.

Die Saison beginnt ab Mittwoch (17. Juni) mit zwei Nachholspielen, bevor zwei Tage später der erste komplette Spieltag mit zehn Partien seit der Unterbrechung beginnt. Neben dem Zeichen gegen Rassismus soll ein Emblem auf den Shirts dem nationalen Gesundheitsdienst NHS für die Arbeit im Zuge der Coronavirus-Krise danken.

Protest auch bei den Commonwealth Games

Auch bei den Commonwealth Games 2022 in Birmingham dürfen die Athleten für Black Lives Matter das Knie beugen, ohne Sanktionen fürchten zu müssen. Das teilte Chef-Organisator David Grevemberg mit. Die Spiele finden vom 27. Juli bis zum 7. August 2022 in der englischen Großstadt in den West Midlands statt. Grevemberg betonte, dass die Spiele "eine Geschichte der Meinungsfreiheit" hätten.

Am Donnerstag hatte IOC-Präsident Thomas Bach auf den zunehmenden Druck der Athleten vor allem aus den USA reagiert und will politische Botschaften nicht mehr generell verbieten. Wie genau der Protest aussehen könnte - ob bei Olympia im Sommer 2021 in Tokio (23. Juli bis 8. August) der Kniefall erlaubt wird oder die Faust auf dem Siegerpodest (Tommie Smith/1968 Mexiko) ihr Comeback feiert - ließ Bach offen.

Die Commonwealth Games werden alle vier Jahre ausgetragen. Die Spiele 2022 waren 2015 an Durban in Südafrika vergeben worden, der Stadt wurde die Gastgeberrolle aber wegen finanzieller Probleme wieder entzogen. 2018 war das australische Gold Coast Ausrichter. Bislang wurden die Spiele 22-mal ausgetragen, Premiere war 1911 in London.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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