Hertha mit Befreiungsschlag, VfB sieglos BVB demontiert Schalke im Derby
28.02.2015, 17:45 Uhr
Lange hielt Schalke-Keeper Timon Wellenreuther seinen Kasten sauber. Aufhalten konnte er die BVB-Torflut aber nicht.
(Foto: AP)
Mit der besten Saisonleistung stürmt Dortmund zum Derbysieg gegen Schalke, obwohl die Chancenverwertung irrwitzig schlecht ist. Hertha BSC und Leverkusen feiern wichtige Bundesliga-Heimsiege. Stuttgart bleibt sieglos Letzter und Mainz verliert in Hoffenheim.
Borussia Dortmund hat seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga mit einem emotionalen Derbysieg fortgesetzt. Gegen den FC Schalke 04 feierte der BVB mit dem hochverdienten 3:0 (0:0) den vierten Erfolg in Serie. Mit 28 Punkten sprang Dortmund vorläufig auf Rang neun und könnte sogar Richtung Europa schielen. Nur noch sieben Zähler Rückstand hat der BVB auf Schalke und Augsburg auf den Europa-League-Plätzen 5 und 6. Allerdings beträgt der Vorsprung auf den Tabellenvorletzten SC Freiburg auch nur sechs Zähler.
Hannover 96 und der VfB Stuttgart trennten sich 1:1 (0:0) und bleiben damit beide in der Rückrunde ohne Sieg. Für Tabellenschlusslicht Stuttgart bleibt die Lage bei 19 Punkten damit weiter besonders prekär. Hertha BSC erkämpfte sich am 23. Spieltag gegen den FC Augsburg ein enorm wichtiges 1:0 (0:0) und sprang auf Rang 14. Bayer Leverkusen kam zu einem 1:0 (1:0) gegen den SC Freiburg und kletterte auf Platz vier. Die Breisgauer rutschten auf Rang 17.
Der FSV Mainz 05 konnte im zweiten Spiel unter dem neuen Trainer Martin Schmidt seinen Aufwärtstrend nicht fortsetzen. Bei 1899 Hoffenheim musste sich der FSV mit 0:2 (0:0) geschlagen geben.
Derby kurios in Dortmund
In Dortmund zeigte der BVB von Beginn an einen klaren Aufwärtstrend, trotzdem lautete das Fazit der ersten Halbzeit: Derby kurios. Der BVB war drückend überlegen, hatte Torchancen en masse - besonders durch Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang. Und doch stand es zur Halbzeit 0:0, da entweder S04-Torwart Timon Wellenreuther oder die Querlatte einen Treffer verhinderte.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Kräfteverhältnis wenig. Wieder rettete Wellenreuther gegen Reus. Doch dann schlug Aubameyang (78.) zu und machte den Treffer anschließend zu einem denkwürdigen Tor: Beim Jubel zog er sich ein Batman-Kostüm über. Das Tor war der Befreiungsschlag für Dortmund: Henrich Mchitarjan (79.) legte eine Minute später nach. Dann patzte auch Wellenreuther und ermöglichte Reus (86.) den dritten Treffer zum auch in der Höhe verdienten Endstand.
Sieglos-Teams bleiben sieglos
Beim Duell der Sieglos-Teams in Hannover war beiden Mannschaften die Verunsicherung anzumerken. Fehlpässe und schlechter Spielaufbau waren die Folge. Ein Lupfer von Hannovers Joselu über das Tor (21.) war die aufregendste Szene der ersten Halbzeit. Auch im zweiten Abschnitt gab es keine Fußball-Hochkultur, aber Stuttgarts Gentner zeigte sich eiskalt. Eine kurze Kopfballabwehr von Hiroki Sakai nutzte der VfB-Kapitän zum Führungstor in der 52. Minute.
Hannovers Mittelspieler Lars Stindl glich in der 69. Minute aus. In der Nachspielzeit sah Stindl dann nach einem Gerangel mit Martin Harnik die Gelb-Rote Karte, sein Stuttgarter Streitpartner sah glatt Rot. Die Zukunft von VfB-Trainer Huub Stevens bleibt ungewiss.
In Leverkusen konnte die Bayer-Elf nicht ihren Power-Fußball aus dem Champions-League-Achtelfinale gegen Atlético Madrid wiederholen. Freiburg wehrte sich, ohne selbst Akzente setzen zu können. Simon Rolfes (33.) gebührte das Privileg des einzigen Tores in der ersten Halbzeit in allen fünf Bundesliga-Stadien. Für den Ex-Nationalspieler war es das ersten Saisontor, für Leverkusen reichte es zum Sieg und zum Sprung auf Platz vier.
Hertha stoppt seine Niederlagenserie
In Berlin gab es durch den ersten Heimsieg unter Trainer Pal Dardai nach langer Zeit wieder Grund zur Freude. Gegen Augsburg stand Hertha BSC defensiv kompakt, in der Vorwärtsbewegung gelang allerdings zunächst wenig. Augsburg konnte aus der technischen und spielerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. Salomon Kalou sorgte zwei Minuten vor dem Ende für den unerwarteten Berliner Siegtreffer, der etwas Luft im Abstiegskampf verschafft.
Der Schmidt-Effekt in Mainz setzte sich beim ersten Auswärtsspiel mit neuem Trainer bei 1899 Hoffenheim nicht fort. Zwar agierte der FSV gerade in der ersten Halbzeit mutig und durchaus gut organisiert. Das erste Tor aber schoss Hoffenheim. Nach einem Konter über Firminho schloss Nationalspieler Kevin Volland (55.) problemlos aus kurzer Distanz ab. Der Ex-Mainzer Eugen Polanski (76.) erhöhte per Kopfball.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa