Gladbach verliert - Schubert auch? BVB strauchelt, Frankfurt und HSV furios
20.12.2016, 22:05 Uhr
Ji Dong-Won brachte Augsburg in Dortmund in Führung. Das reichte letztlich für einen Punkt.
(Foto: imago/Team 2)
Mit Pfiffen verabschieden die Fans Dortmund in die Winterpause, den FC Augsburg kann die Borussia daheim nicht knacken. Gefeiert wird in Frankfurt nach einer Heimgala gegen Mainz. Der HSV ringt schwache Schalker nieder, Gladbach kriselt immer schlimmer.
Borussia Dortmund - FC Augsburg 1:1 (0:1)
Drei Spiele sieglos, die Spitze meilenweit entfernt: Borussia Dortmund hat sein Jahr des Umbruchs mit einer Enttäuschung abgeschlossen und bleibt sich in der Bundesliga selbst ein Rätsel. Nach einer leblosen ersten Halbzeit kam der BVB am 16. Spieltag gegen den FC Augsburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Gibt es am Mittwoch beim Gipfel zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig einen Sieger, läge dieser zwölf Punkte vor der Borussia. Dass der frühere BVB-Profi Ji Dong-Won (33.) das Augsburger Führungstor schoss, passte ins Bild. Ousmane Dembélé (47.) rettete den Dortmundern vor 81.360 Zuschauern zumindest die imposante Heimserie von nun 29 Ligaspielen ohne Niederlage.
Der Augsburger Interimstrainer Manuel Baum empfahl sich derweil seinem Klub mit dem vierten Punkt im zweiten Spiel für das Amt des Cheftrainers. "Riesenkompliment an unsere Mannschaft. Sie hat das super gemacht. Sicher haben wir auch in der ein oder anderen Situation großes Glück gehabt", sagte ein zufriedener FCA-Sportchef Stefan Reuter. Zur Trainerfrage wollte er sich bei Sky nicht konkret äußern: "Wir werden die Situation in Ruhe analysieren."
Bor. Mönchengladbach - VfL Wolfsburg 1:2 (0:1)
Eine Analyse der Trainerfrage wird es definitiv auch in Gladbach geben. Nach einer weiteren Pleite zum Jahresabschluss steht Coach André Schubert bei der Borussia vor dem Aus. Die chronisch auswärtsschwachen Gladbacher verloren den Krisengipfel gegen den VfL Wolfsburg im eigenen Stadion mit 1:2 (0:1) und rutschen nach nur einem Sieg aus den letzten elf Partien mit nur 16 Punkten hinter Wolfsburg und noch näher an die Abstiegszone. Als möglicher Nachfolger von Schubert wird bereits der im Oktober in Wolfsburg entlassene Dieter Hecking gehandelt. Vor 47.067 Zuschauern im Borussia-Park trafen Daniel Caligiuri (3.) und Mario Gomez (57.) zum zweiten Sieg in Serie für die Niedersachsen. Damit erhöhen sich auch die Chancen für Valerien Ismael, weiterhin Chefcoach beim VfL bleiben zu dürfen - zumal der wohl als Nachfolger favorisierte David Wagner den englischen Zweitligisten Huddersfield nicht verlassen will. VfL-Aufsichtsrat Hans-Gerd Bode hatte dem Franzosen schon vor dem Sieg in Gladbach über die Winterpause hinaus eine Jobgarantie ausgestellt, als er sagte: "Valérien Ismaël wird mit der Mannschaft ab dem 3. Januar gemeinsam ins Trainingslager gehen und die Mannschaft auf beide Heimspiele Ende Januar vorbereiten."
Hamburger SV - FC Schalke 2:1 (0:0)
Der Hamburger SV hat mit einem hart erkämpften Sieg gegen den FC Schalke 04 seine Minusbilanz zum Jahresabschluss aufgebessert. Im letzten Spiel vor Weihnachten siegten die abstiegsbedrohten Hanseaten mit 2:1 (0:0). Die Tore erzielten Nicolai Müller (61.) und Bobby Wood (82.). Die Königsblauen konnten nur noch durch Donis Avdijaj verkürzen (90.). Schalkes Torhüter Ralf Fährmann (76.) hielt dazu einen von Johan Djourou ausgeführten Foulelfmeter. Der HSV verließ mit 13 Punkten zumindest für eine Nacht die direkten Abstiegsränge. Schalke geht mit nur 18 Punkten und enttäuscht nach zuletzt vier Bundesliga-Partien ohne Sieg in die Winterpause.
Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 3:0 (1:0)
Eintracht Frankfurt hat ein überragendes Halbjahr in der Fußball-Bundesliga mit einem Derbysieg gekrönt. Das Team von Trainer Niko Kovac bezwang den FSV Mainz 05 mit 3:0 (1:0) und schaffte damit zumindest für eine Nacht den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die Hessen gewannen vor 48.500 Zuschauern aber auch viel zu hoch: Mainz ließ zahlreiche Großchancen aus und scheiterte immer wieder am überragenden Eintracht-Torwart Lukas Hradecky. Frankfurt dagegen traf zweimal durch Branimir Hrgota (18./85.) und durch den eingewechselten Ayman Barkok (75.). 05-Stürmer Jhon Cordoba schwächte sein Team zudem durch eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit (55.). Mit dem Erfolg über Mainz festigten die Frankfurter auch ihre neue Vormachtstellung im Rhein-Main-Gebiet. Sie blieben in der kompletten Hinserie ohne Heimniederlage. Mainz war nach dem FC Bayern, Dortmund, Leverkusen und Schalke bereits das fünfte international spielende Bundesliga-Team, das in Frankfurt nicht gewinnen konnte.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid