Sperre für Lewandowski bleibt Barça entgeht Pokal-Blamage denkbar knapp
05.01.2023, 06:40 Uhr
Harte Arbeit: Memphis Depay und der FC Barcelona hatten viel zu tun gegen den krassen Außenseiter.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Der FC Barcelona erreicht ohne Starstürmer Robert Lewandowski das Pokal-Achtelfinale, doch der spanische Topklub muss länger zittern, als ihm lieb ist: Gegen einen Drittligisten reicht erst die vierte Führung auch zum Sieg nach Verlängerung. Für Lewandowski gibt es indes eine schlechte Nachricht.
Ohne Stürmerstar Robert Lewandowski hat Fußball-Topklub FC Barcelona im spanischen Pokal nur mit Mühe eine peinliche Pokal-Pleite verhindert. Barça setzte sich im Duell gegen den Drittligisten CF Intercity erst in der Verlängerung mit 4:3 (3:3, 1:0) durch und zitterte sich förmlich ins Achtelfinale der Copa del Rey. Ronald Araujo (4.), Ousmane Dembelé (66.), Raphael (77.) und Ansu Fati (103.) erzielten die Tore für den haushohen Favoriten, der gleich dreimal den Ausgleich kassierte. Alle drei Treffer für den Gastgeber markierte Oriol Soldevila.
Trainer Xavi Hernandez zeigte sich trotz des Weiterkommens einigermaßen bedient: "Ich bin beunruhigt über diesen Mangel an Durchsetzungsvermögen. Vor allem im Angriff. In der Verteidigung kann das passieren, aber nicht im Angriff. Heute war es in beiden Bereichen", sagte der Spanier, als Spieler selbst dreimal Pokalsieger mit dem FC Barcelona. "Ich denke, wir waren gut im Ballbesitz, im Rhythmus, im Erzeugen von Chancen, aber wir müssen die Spiele viel früher entscheiden. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht".
Immerhin konnte er einen Journalisten abkanzeln: "Ich denke nicht, dass wir uns lächerlich gemacht haben. Haben sich sieben Primera-Teams lächerlich gemacht? Es ist schwer zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass das eine fußballerische Frage ist." Sieben Erstligateams hatten sich bereits in den ersten drei Runden verabschiedet. Auch der große Konkurrent Real Madrid hatte sich zuvor schwer getan: Beim Viertligisten Polideportivo Cacereno mühte sich der Großklub durch ein 1:0 ins Achtelfinale.
Schlechte Nachricht für Lewandowski
Während der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen auf der Bank saß, stand Lewandowski aus Belastungsgründen nicht im Kader. Allerdings wird der polnische Nationalstürmer demnächst wohl auch in der Liga fehlen. Der spanische Sportgerichtshof TAD hat die Drei-Spiele-Sperre gegen den Weltfußballer wegen eines Platzverweises in der Liga am 8. November bei CA Osasuna bestätigt. Dies sagte ein Barça-Sprecher auf Anfrage. Kurz vor Silvester war die Sperre gegen Lewandowski vorläufig ausgesetzt worden und der Torjäger hatte am letzten Tag des vergangenen Jahres überraschend doch beim 1:1 im Stadt-Derby gegen Espanyol spielen können.
Nun dürfte der Ex-Münchner seinem Klub gegen Atlético Madrid an diesem Sonntag, gegen Getafe am 21. oder 22. Januar und gegen Girona am 28. oder 29. Januar fehlen, wenn der FC Barcelona nicht erneut Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegt. Lewandowski hatte am 8. November im Liga-Spiel bei CA Osasuna in Pamplona bereits nach einer halben Stunde die Gelb-Rote Karte gesehen und war anschließend für drei Spiele der Primera División gesperrt worden. Für ihn war es der erste Platzverweis nach mehr als neuneinhalb Jahren. Zuletzt hatte er im Trikot von Borussia Dortmund am 9. Februar 2013 die Rote Karte gesehen.
Die relativ harte Strafe für den früheren Bayern-Profi ist nach spanischen Medienberichten darauf zurückzuführen, dass der Ausnahmestürmer beim Verlassen des Spielfeldes den Zeigefinger an die Nase und anschließend auf Schiedsrichter Gil Manzano zeigte, womit er eine "Missbilligung der Entscheidung des Schiedsrichters" ausgedrückt habe, wie im Spielprotokoll festgehalten worden sei. Der FC Barcelona bestritt diese Interpretation.
Quelle: ntv.de, ter/dpa