"Bereit, die Hand auszustrecken" Bayern-Boss hat Hoffnung im Zwist mit Oliver Kahn
11.06.2023, 15:35 Uhr
Oliver Kahn und Herbert Hainer haben zumindest schon telefoniert.
(Foto: IMAGO/MIS)
Der FC Bayern München will sich mit seinem geschassten ehemaligen Vorstandsboss Oliver Kahn aussöhnen. Der erste Schritt ist gemacht. Der Präsident des Rekordmeisters jedenfalls ist trotz böser Worte zuversichtlich.
Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer ist fest davon überzeugt, dass sich die angeknackste Beziehung zum geschassten Vorstandsboss Oliver Kahn wieder verbessern wird. "Ich habe letzte Woche mit Oliver Kahn telefoniert. Der FC Bayern München ist immer bereit, die Hand auszustrecken. Ich bin auch relativ sicher, dass sich das Verhältnis wieder normalisieren wird und Oliver in die FC-Bayern-Familie zurückkehren wird", sagte der 68-Jährige bei Bild-TV.
Nach einer turbulenten Saison mit nur einem Titel hatten sich die Münchner am Saisonende von ihrem Führungsduo getrennt. Während die Freistellung von Sportvorstand Hasan Salihamidžić in beiderseitigem Einvernehmen verlief, war die Trennung von Kahn von einigen Störgeräuschen begleitet. "Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir untersagt wurde", twitterte der geschasste Vorstandsboss nach dem Abpfiff des letzten Bundesligaspiels in Köln.
Und um eventuelle Missverständnisse schnell auszuräumen, bearbeitete er seinen Eintrag eilends nochmal: "Weil es mir vom Club untersagt wurde." Später kritisierte Kahn den Verein nochmals dafür, ihn von der Meisterfeier ausgeschlossen zu haben. "Das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern", sagte er Sky 90.
"Kein angenehmes Gespräch"
Hainer hatte berichtet, Kahn sei in dem Gespräch, in dem er von seinem vorzeitigen Aus erfuhr, ausgerastet. "Es war sehr emotional", sagte Hainer. Kahn wiederum erinnert sich an ein "ruhiges und sachliches" Gespräch. Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der das schwierige Gespräch mit Kahn gemeinsam mit Hainer geführt hatte, stützte später die Darstellung des Präsidenten. "Kein angenehmes Gespräch" sei es mit Kahn gewesen. Kahn habe sich in dem Gespräch verbal auf seinen Nachfolger Jan-Christian Dreesen eingeschossen. Um eine mögliche Eskalation zu vermeiden, habe man Kahn nahegelegt, anders als Salihamidžić in Köln nicht mehr Teil des Trosses des Rekordmeisters zu sein.
Kahn wiederum hatte zuvor schon deeskaliert: "Wir werden uns - wenn alles abgekühlt ist - zusammensetzen und in Ruhe über alles sprechen", sagte der 53-Jährige der "Bild"-Zeitung. "Auch wenn die aktuelle Situation gerade nicht einfach ist, überwiegen für mich die vielen großartigen Erlebnisse mit dem FC Bayern bei Weitem die negativen. Das wird sich auch durch die Irritationen der letzten Tage nicht ändern."
Quelle: ntv.de, ter/dpa