"Habe mich gewundert" Beckenbauer kritisiert Guardiola
11.05.2015, 07:14 UhrVier Pflichtspielniederlagen in Folge - darunter das Aus im DFB-Pokal und die Hinspielpleite im CL-Halbfinale -, und bei den Bayern hängt der Haussegen schief. Vor allem Trainer Pep Guardiola bekommt sein Fett weg. "Kaiser" Beckenbauer fordert ein "Bekenntnis".
Franz Beckenbauer hat sich Trainer Pep Guardiola und die Transferpolitik des FC Bayern zur Brust genommen. "Zu den Verletzungen kommt hinzu: Man hat in der Winterpause unnötig zwei Spieler abgegeben", sagte Bayern Münchens Ehrenpräsident dem Pay-TV-Sender Sky, "und das hat sich gerächt. Sie waren gute Ergänzungsspieler." In der Winterpause hatten Xherdan Shaqiri (Inter Mailand) und Pierre-Emile Højbjerg (FC Augsburg) den Verein verlassen.
Beckenbauer stellte auch die Taktik von Coach Pep Guardiola bei der 0:3-Niederlage im Champions-League-Hinspiel beim FC Barcelona infrage: "Ich habe mich auch gewundert über die Dreierabwehrkette", sagte er. "Das hab ich als höchstgefährlich empfunden." Mit Außenverteidiger Rafinha links in einer Dreierkette sowie einem sehr linksseitig verdichteten Mittelfeld wollte Guardiola Lionel Messi stoppen. Er hatte noch in der ersten Halbzeit auf eine Viererkette umgestellt und Rafinha auf die rechte Seite geschickt.
Am Dienstagabend (20.45 Uhr) tritt der deutsche Fußball-Rekordmeister im Halbfinal-Rückspiel der Champions League zu Hause gegen Guardiolas Ex-Verein Barcelona an. Beckenbauer glaubt dabei nicht an ein "Fußball-Wunder" und das Weiterkommen der Bayern: "Ich habe da meine Zweifel." Allerdings will er auch nicht völlig ausschließen, dass der FC Bayern das 0:3 aus dem Hinspiel doch noch wettmacht. "Du musst die Spanier unter Druck setzen, ein frühes Tor machen, und vielleicht geht dann noch was", sagte er.
"Er muss sich bekennen"
Von Guardiola forderte Beckenbauer indes eine klare Stellungnahme über seine Zukunft bei den Bayern. Guardiola wirke auf ihn "nicht zufrieden", so Beckenbauer. Er habe andere Zeiten erlebt, mache nicht mehr den souveränsten Eindruck. Guardiola "muss sich bekennen, dass er über seinen Vertrag hinaus beim FC Bayern bleibt". Nur dann mache auch ein Umbruch in der Mannschaft Sinn, begründete Beckenbauer. "Das würde die Sache sehr vereinfachen. Denn die Spieler kommen ja auch wegen ihm."
Am Wochenende gab es Spekulationen über einen bereits unterschriebenen Vertrag Guardiolas mit dem Premier-League-Klub Manchester City. Guardiolas Vertrag läuft nach der kommenden Saison 2016 aus. Der Spanier, der zuvor mit dem FC Barcelona zahlreiche Erfolge gefeiert hat, will mit München das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph feiern. Vor einem Jahr holte er "nur" das Double, weil die Bayern im CL-Viertelfinale an Real Madrid gescheitert waren. In dieser Saison steht erneut die Meisterschaft auf der Habenseite. Im Pokal schied man aber im Halbfinale aus und auch in der CL droht das Aus im Halbfinale.
Quelle: ntv.de