Fußball

Kritik an Fußball-Bundesligisten Bezahlkarten bringen Klubs Millionen

Die Wurst gehört für viele zum Stadionbesuch dazu.

Die Wurst gehört für viele zum Stadionbesuch dazu.

(Foto: imago sportfotodienst)

Bargeldloses Bezahlen im Fußballstadion. Klingt prima, ist aber in vielen Fällen nur gut für die Konten der Klubs. Verbraucherschützer haben den Test gemacht und kritisieren vor allem das Verhalten bei der Erstattung von Restbeträgen auf den Karten.

Verbraucherschützer gehen gegen Bezahlkarten in Fußballstadien der Bundesliga vor. Die Kritik lautet vor allem, dass in gleich mehreren Fällen die Rückerstattung von Restguthaben zu kompliziert geregelt sei, berichtet die ARD-Radio-Recherche Sport über gemeinsam mit den Verbraucherzentralen durchgeführte Tests in fünf Bundesligastadien. Durch das Restguthaben auf den Chipkarten, die sogenannten "Schlummergroschen", entstehe den Vereinen ein lukratives Zusatzgeschäft. Mit den Bezahlkarten können Fans zum Beispiel bargeldlos Speisen und Getränke kaufen.

In München und Augsburg will die Verbraucherzentrale per Abmahnung verbieten lassen, dass für Rücküberweisungen von Kartenguthaben Gebühren verlangt werden. Auch die Gültigkeit der Bezahlkarten und die Frist zur Erstattung von Restguthaben seien zu knapp bemessen. Der FC Bayern wies laut dem Bericht für 2010 einen Ertrag in Höhe von 2,4 Millionen Euro durch verfallene Bezahlkartenguthaben aus. Seitdem gibt es keine Angaben mehr.

Auf Anfrage der ARD teilte der Verein mit, dass Restbeträge nach Ablauf der Frist auf Kulanz ausgezahlt würden. Diese Regelung gelte auch beim FC Augsburg. Bei Schalke 04 will die Verbraucherzentrale dagegen vorgehen, dass bei Rücküberweisungen Gebühren anfallen. Daneben kritisiert sie, dass die Rückbuchung bis zu eineinhalb Jahre dauert. Der Verein verwies gegenüber der ARD auf einen sehr hohen Aufwand für die Rückbuchungen und buchhalterische Gründe.

Im Frankfurter Stadion bemängelt die Verbraucherzentrale zu lange Wartezeiten, zu wenig Personal und Rückgabestellen sowie eine Gebühr für die Rücküberweisung von Guthaben. Diese Vorwürfe wiegen jedoch weniger schwer, weil hier auch mit Bargeld bezahlt werden kann. Der Betreiber kündigte indes laut ARD an, die Missstände zu beheben. Laut der Recherche gibt es in der 1. Bundesliga in zwölf von 18 Stadien ein bargeldloses Bezahlsystem, in der 2. Bundesliga sind es sechs von ebenfalls 18 Spielstätten.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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