Fußball

"Wurde nicht richtig verstanden" Blatter scheut den Rücktritt

Joseph Blatter hat mal wieder eine Nebelkerze gezündet.

Joseph Blatter hat mal wieder eine Nebelkerze gezündet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Joseph Blatter und kein Ende: Im Machtkampf beim Fußball-Weltverband Fifa nach dem Korruptionsskandal hat der Verbandschef durch eine neue Nebelkerze in Schweizer Medien das Rätselraten über seine Pläne weiter befeuert.

Fifa-Boss Joseph Blatter drückt sich weiter um eine eindeutige Bestätigung seines Rückzugs nach dem geplanten Wahlkongress des Fußball-Weltverbandes. In einem Interview mit der Schweizer Wochenzeitung "Die Weltwoche" gab der 79-Jährige auf die Frage, ob eine Fortführung seiner Präsidentschaft auch noch nach den wegen des Korruptionsskandals angesetzten Wahlen möglich sei, einmal mehr nur eine nebulöse Antwort: "Im Prinzip nein."

Obwohl der italienische Fifa-Chefreformer Domenico Scala ausdrücklich auch von Blatter unlängst ein klares Bekenntnis zum ausgerufenen Neuanfang beim Fußball-Weltverband mit neuem Personal verlangt hat, scheint der Schweizer weiterhin gezielt Spekulationen über einen "Rücktritt vom Rücktritt" befeuern zu wollen. "Mein Entschluss", sagte der Walliser nun jedenfalls zu seiner Anfang Juni weltweit als Rückzugsankündigung interpretierten Erklärung zur beabsichtigten Mandatsniederlegung sibyllinisch, "wurde nicht richtig verstanden."

Sein Versteckspiel mutet zunehmend als Methode an: Die Frage nach seinem Status ließ Blatter offen und verneinte mit Blick auf den Wahlkongress lediglich einen Auftritt als Kandidat. In einem Interview Ende Juni indes hatte der Fifa-Boss jedoch zum gleichen Thema zusätzlich gesagt, er werde bei dem Kongress "als gewählter Präsident" fungieren - was wiederum eine neuerliche Bewerbung für sein Amt nicht ausschließen würde.

Blatter, der sich kürzlich sogar schon wieder als Retter vor einer Zerstörung oder imaginären feindlichen Übernahme des Verbands durch US-Kreise zu gerieren traute, nutzte das Interview auch zu neuerlichen Attacken auf die Europäische Fußball-Union und den Deutschen Fußball-Bund: "Europa hat bis heute keine Ethikkommission, der deutsche Verband hat keine Ethikkommission. Ausgerechnet aus diesen Kreisen kommt Kritik, ich würde Reformen verzögern - Reformen, die sie selber ablehnten. Die Heuchelei ist doch unerträglich."

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen