"Werden den FC Bayern einschnüren" Bocklose Braunschweiger planen - ja was?
04.03.2015, 15:32 Uhr
Versprechen: Die Stars des FC Bayern wollen sich auch gegen Braunschweig richtig anstrengen. Haben sie gesagt.
(Foto: imago/MIS)
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Floskelkiste zu. Wenn heute Braunschweigs Fußballer bei FC Bayern antreten, freut sich noch nicht einmal Eintrachts Trainer Torsten Lieberknecht auf den Ausflug. Die Historie macht dem Außenseiter auch keinen Mut.
Ob Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht seine Fußballprofis vor der Herkulesaufgabe beim FC Bayern an Peter Lux erinnern wird? Wohl kaum. Der heute 52-Jährige ist der bisher letzte Spieler der Eintracht, dem ein Tor gegen die Münchner geglückt ist; vor mehr als 31 Jahren war das, am 10. September 1983 bei einer 1:2-Heimniederlage um Bundesligapunkte. Der letzte Treffer der Niedersachsen in München liegt sogar noch etwas länger zurück: Günter Keute überwand Jean-Marie Pfaff am 2. Oktober 1982 beim 1:1 im Olympiastadion.
Der Pokal, so heißt es, habe seine eigenen Gesetze. Ein blöder Spruch, doch auch Josep Guardiola bemühte diese Floskel. Und der Trainer des FC Bayern ergänzte: "Es ist ein K.o.-Game. Pokal ist immer gefährlich." Im Achtelfinale zwischen dem Rekordgewinner und dem Tabellensechsten der zweiten Liga heute (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) in der Münchner Arena dürfte allerdings alles so laufen wie erwartet. Selbst Lieberknecht gestand, dass er anfangs "keinen Bock" auf den Ausflug nach München gehabt habe, den immerhin mehr als 4000 Braunschweiger Fans antreten wollen.
"Im Pokalspiel bist du weg"
"Mir geht es nicht so, dass ich mich sehr freue. Der Fußball stellt uns im Moment vor große Herausforderungen", erklärte Lieberknecht. "Wir wollen uns mit Kräften wehren und möglichst besser aussehen als zuletzt so mancher Erstligist." Mit einem Augenzwinkern verriet er seine Taktik. "Wir werden die Bayern des Öfteren in unserem Sechzehner einschnüren und müssen sie dort unter Druck setzen." Torjäger Havard Nielsen, Deniz Dogan und Marc Pfitzner fallen aus. Marcel Correia plagen Knieschmerzen. "Wir wollen ein ordentliches Spiel abliefern", kündigte der Abwehrspieler an. Lieberknecht versprach ein Eintracht-Team, das bereit sei, "über die Schmerzgrenze zu gehen".
Auch wenn Bundesliga und Champions League für die Bayern bei der Triple-Jagd Vorrang genießen, wollen die Münchner ihrerseits der Pokal nicht vernachlässigen. "Ich habe einmal erlebt, wie schön das Finale in Berlin ist", erinnerte Guardiola an den Titelgewinn gegen Borussia Dortmund im vergangenen Jahr. In dieser Saison ist ein historischer Erfolg möglich: Noch kein Verein gewann den DFB-Pokal dreimal nacheinander. "Wir wissen, wie wichtig Berlin für uns ist", sagte auch Torwart Manuel Neuer.
Kollege Thomas Müller versicherte, dass die Braunschweiger Außenseiter keine leichtsinnigen Bayern-Stars erwarten können. "Ein Ligaspiel kann man verlieren und es korrigieren, im Pokalspiel bist du weg." Das verunsicherte Braunschweiger Team wartet allerdings in diesem Jahr sogar noch auf den ersten Sieg überhaupt. Nur ein Punkt sprang aus vier Zweitligapartien heraus, die Aufstiegsplätze sind fast schon aus dem Blick geraten. Aber immerhin eines von fünf Pokalspielen gegen den FC Bayern München gewannen die Niedersachsen aber. Am 16. Oktober 1982 gelang im eigenen Stadion an der Hamburger Straße ein 2:0-Sieg. Die Torschützen hießen Ronald Worm und Reiner Hollmann. Die Torschützen sind heute 61 und 65 Jahre alt.
Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Peter Hübner, dpa