Atléti-Debakel, Barça-Spektakel Jürgen Klopp trotzt der Krise und jagt Pep Guardiola
03.11.2022, 15:58 Uhr (aktualisiert)
Von Jürgen Klopp fiel nach dem Sieg gegen Neapel eine Menge Druck ab.
(Foto: IMAGO/Colorsport)
Bei seinem Jubiläumsspiel in der Champions League erholt sich Jürgen Klopp von der Krise in der heimischen Premier League. Liverpool schlägt die Überflieger von SSC Neapel. Barcelona verabschiedet sich mit einem Spektakel in Pilsen und Atlético erlebt ein Debakel.
Sein 100. Auftritt in der Königsklasse, das 400. Spiel als Liverpool-Coach - und dazu ein Sieg gegen die Überflieger des SSC Neapel: Jürgen Klopp war nach der "Reaktion" der kriselnden Reds richtig zufrieden. "Es war ein wirklich gutes Spiel von uns. Viel Mut und Tapferkeit. Sich der Herausforderungen stellen und einen Kampf daraus machen", sagte Klopp nach dem 2:0 (0:0) gegen die Italiener, die zuvor 13 Pflichtspiele in Serie gewonnen hatten. Auch wenn es nicht mehr zu Platz eins in der Gruppenphase reichte, tat Klopp der Abend in Anfield gut, nachdem seine Mannschaft zuletzt in der Premier League arg ins Straucheln geraten war.

Mo Salah traf spät zum 1:0. In der achten Minute der Nachspielzeit erhöhte Darwin Núñez sogar auf 2:0.
(Foto: IMAGO/Colorsport)
Mit den zwei Marken, die er persönlich aufgestellt hatte, konnte Klopp nicht so viel anfangen. "Ich zähle die Spiele nicht. Im Fußball sind die Zahlen nicht so wichtig, die du hattest. Wichtiger sind die Zahlen, die du in der Zukunft hast. Let's go für die nächsten 100, denn das würde bedeuten, dass wir sehr häufig spielen", betonte Klopp wohlwissend, dass die Champions-League-Teilnahme nächste Saison wegen der Schwächephase in der Liga in Gefahr ist. In seinen 100 Königsklassen-Spielen holte Klopp 58 Siege, nur Pep Guardiola war mit 61 Erfolgen noch besser. Und 400 Spiele als Liverpool-Coach schafften zuvor nur Tom Watson, Bill Shankly und Bob Paisley.
Sechs Tore in Pilsen
Keinen weiteren Sieg in der Königsklasse wird in dieser Spielzeit Barcelona-Trainer Xavi Hernandez feiern. Der Europa-League-Absteiger FC Barcelona verabschiedete sich immerhin mit einem Auswärtssieg aus der Champions League. Auch ohne den früheren Bayern-Stürmerstar Robert Lewandowski und Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen (beide geschont) gewannen die Katalanen bei Viktoria Pilsen 4:2 (2:0). Marcos Alonso (6.), Ferran Torres (44./54.) und Startelf-Debütant Pablo Torre (75.) trafen für Barca, Tomas Chory (52., Foulelfmeter/63.) für die Tschechen. Der spanische Top-Klub hatte bereits zuvor die Chancen auf ein Weiterkommen in der Gruppe C mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München verspielt.
Im Parallelspiel der Liverpool-Gruppe A verteidigte Ajax Amsterdam durch ein 3:1 (2:0) bei den Glasgow Rangers erwartungsgemäß Platz drei. Steven Berghuis (4.), Mohammed Kudus (29.) und Francisco Conceicao (89.) sicherten den Auswärtssieg, Glasgow-Verteidiger James Tavernier (86.) erzielte per Foulelfmeter den Anschlusstreffer.
Atlético Madrid enttäuscht
Tottenham Hotspur sicherte sich dank eines Last-Minute-Treffers im dramatischen Finish der Gruppe D Platz eins vor Eintracht Frankfurt. Der englische Spitzenklub gewann bei Olympique Marseille 2:1 (0:1) und kegelte die Franzosen damit aus dem internationalen Geschäft. Chancel Mbemba (45.+2.) brachte Marseille in Führung, Clement Lenglet (54.) und der Ex-Münchner Pierre-Emile Hojbjerg (90.+5) drehten die Partie. Sporting Lissabon blieb nach der 1:2-Niederlage gegen die Eintracht der Einzug in die Europa League.
Bereits am frühen Abend hatte sich der FC Porto durch ein 2:1 (2:0) gegen Atlético Madrid den Sieg in Gruppe B gesichert. Zugleich verhalf der portugiesische Meister dadurch Bayer Leverkusen in die Europa League. Dem Bundesligisten reichte ein 0:0 gegen den für das Champions-League-Achtelfinale qualifizierten FC Brügge. Für das spanische Spitzenteam Atlético hingegen endete der Weg in Europa mit dem letzten Platz in der Gruppe und dem Ausscheiden aus allen europäischen Wettbewerben. Was ein Debakel.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 02. November 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, sue/dpa/sid