Fußball

Fan-Proteste deeskalieren DFL-Bosse haben keine Lust auf Spielabbrüche

Mit ferngesteuerten Autos wurde das Bundesliga-Spiel zwischen Köln und Bremen gestört.

Mit ferngesteuerten Autos wurde das Bundesliga-Spiel zwischen Köln und Bremen gestört.

(Foto: IMAGO/Steinsiek.ch)

Der Protest gegen die DFL ist groß und lang anhaltend. Mit ihrem beständigen Stören bewegen sich die Fans am Rand von Spielabbrüchen. Die DFL-Geschäftsführer sprechen von einer "schwierigen Situation", halten aber am Investoren-Einstieg fest.

Die DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel hoffen angesichts der Proteste von Fans gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga, dass eine Eskalation verhindert werden kann. "Es ist okay, wenn wir Woche für Woche friedlich und verhältnismäßig hingewiesen werden, wie wichtig es ist, in den Verhandlungen innerhalb der roten Linien zu bleiben. Aber wenn Sie auf eventuelle Spielabbrüche ansprechen: Das könnten die Klubs und wir nicht akzeptieren", sagte Lenz der "Süddeutschen Zeitung" über die seit Wochen anhaltenden Proteste der Fans, die immer wieder zu Spielunterbrechungen führen.

Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Profiklubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. "Wir setzen aber auch darauf, dass die Fans in den Kurven, die ihrem Verein so viel Einsatz widmen, dem Verein nicht schaden möchten", sagte Merkel. "Und dass sie anerkennen, dass der Fußball nicht nur den Fans gehört, sondern auch den Spielern, den Trainern, den Mitarbeitenden in den Vereinen."

Die DFL habe natürlich "das größte Interesse daran, dass es nicht zu Spielabbrüchen kommt. Denn das schadet zuallererst dem Sport". Negative Auswirkungen auf die Attraktivität der Liga oder die Verhandlungen mit den potenziellen Investoren fürchte er aber nicht. Lenz räumte ein, die anhaltenden Fan-Proteste seien "schon eine schwierige Situation".

Merkel betont klare rote Linien

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Mit Blick auf die von einigen Klubs geforderte Neuabstimmung über den Investoren-Einstieg sieht Merkel noch keinen großen Handlungsdruck. "Man muss auch die Verhältnismäßigkeit im Blick behalten", sagte er. Bislang hätten lediglich einige Klubs öffentlich geäußert, dass sie "aus Gründen der Transparenz vielleicht eine neue Abstimmung befürworten" würden. "Das sind aber zurzeit nicht mehr als fünf oder sechs der 36 Klubs, und hinter den Kulissen haben wir, ehrlich gesagt, bislang keine Anzeichen für eine größere Bewegung gesehen."

Bei Sky betonte Merkel, dass ein Investor beim Spielbetrieb, bei Auslandsspielen und Anstoßzeiten nicht mitreden könne. "Da wird sich in den kommenden 20 Jahren Partnerschaft nichts ändern", unterstrich der DFL-Geschäftsführer. Es gehe nicht darum, Spielergehälter, Ablösesummen und Beraterhonorare zu erhöhen, sondern nachhaltig zu investieren. Die Absage des US-Unternehmens Blackstone in dieser Woche bedauerte er, der Prozess gehe innerhalb der roten Linien weiter. "Wenn wir die nicht einhalten können, gibt es kein Abschlussmandat. Dann müssen wir auch nicht abschließen", sagte Merkel. Gespräche laufen derzeit nur noch mit dem Unternehmen CVC.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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