Gladbachs Kampf wird belohnt Dost knackt den Eindhoven-Code
21.10.2015, 22:57 Uhr
Bas Dost sorgte aus Wolfsburger Sicht für den Dosenöffner im Spiel gegen Eindhoven.
(Foto: imago/Annegret Hilse)
Der VFL Wolfsburg braucht in der Champions League 45 Minuten, um den Schlüssel gegen Eindhovens Defensive zu finden. Dann steht Bas Dost goldrichtig. Richtig gut ist auch Mönchengladbach gegen Turin, allerdings nur in einem Mannschaftsteil.
Der VfL Wolfsburg stürmt an die Tabellenspitze, für Borussia Mönchengladbach ist das Abenteuer Champions League trotz eines Achtungserfolgs wohl im Winter beendet: Die Wölfe schlugen die PSV Eindhoven mit 2:0 (0:0) und nahmen Kurs auf das Achtelfinale, die Gladbacher trotzten Juventus Turin zwar ein beachtliches 0:0 ab, sind nach drei Spielen aber weiterhin Letzter der "Todesgruppe" D - die Achtelfinalchancen sind auf ein Minimum gesunken.
In Wolfsburg schauten derweil nur 23.375 Fans zu, erneut sorgte damit das Zuschauerinteresse für lange Gesichter. Viele Reihen in der VfL-Arena blieben leer, im Gästeblock wurde gar ein ganzer Rang abgehängt. Die Spieler des VfL zeigten sich jedoch unbeeindruckt und schalteten von Beginn an in den Vorwärtsgang. Zunächst scheiterte Bas Dost aus kurzer Distanz (1.), dann vergaben Daniel Caligiuri und Julian Draxler mit Weitschüssen.
Pyrotechnik, sonst kommt kaum was
Nach der turbulenten Anfangsphase taten sich die Wölfe gegen die dicht gestaffelte Hintermannschaft des niederländischen Meisters jedoch schwer. Bei den Gästen machten zunächst nur die Fans mit dem Abbrennen von Pyrotechnik auf sich aufmerksam. Der aktuelle Tabellendritte der Eredivisie versuchte das Spiel breitzumachen, um seine schnellen Flügelspieler einzusetzen. Nur selten wurde es allerdings richtig gefährlich. Dem Ex-Gladbacher Luuk de Jong, der nach überstandener Knöchelverletzung erstmals wieder von Beginn an spielte, fehlte im Sturmzentrum noch die Bindung zu seinen Mitspielern.
Nach der Pause ging es dann Schlag auf Schlag. In der 46. Minute brachte Dost seine Mannschaft in klassischer Abstauber-Manier in Führung. In der Folge lief der Ball dann auch endlich flotter durch die Reihen der Wölfe. In der 57. Minute scheiterte der einsatzfreudige Julian Draxler zunächst mit einem Distanzschuss, ehe Kruse genau zum richtigen Zeitpunkt in die Flanke von Caligiuri lief und zum 2:0 einköpfte. In der Folgezeit verflachte das Spiel wieder ein wenig. Wolfsburg schaltete einen Gang zurück, tat mehr und mehr nur noch das Nötigste. Die Gäste zeigten in der Offensive jedoch zu wenig Durchsetzungskraft. Ein Foul von VfL-Torwart Diego Benaglio gab Locadia noch einmal die Chance vom Punkt.
Weiterkommen? Das wäre eine Sensation
Für Gladbach wäre der Einzug ins Achtelfinale nach dem Remis beim italienischen Rekordmeister derweil mehr denn je eine Sensation, es müssten drei Siege her. Der Startschuss für die Aufholjagd soll beim Rückspiel am 3. November im Borussia-Park gegen Turin erfolgen. Interimstrainer André Schubert vertraute vor 40.940 Zuschauern der Mannschaft, die am vergangenen Samstag in Frankfurt den vierten Bundesligasieg in Folge eingefahren hatte. Im Gegensatz zur Offensiv-Gala beim 5:1 bei den Hessen war der fünfmalige deutsche Meister zunächst aber in der Defensive gefordert. Die Gastgeber, bei denen Weltmeister Sami Khedira eine solide Leistung bot, begannen druckvoll.
Die Gladbacher standen aber sicher und machten die Räume eng, den Gastgebern fiel gegen die gut organisierte Abwehr zunächst nicht viel ein. Offensiv hatten die Gäste allerdings im ersten Durchgang wenig zu bieten, ein Schuss von Raffael verfehlte sein Ziel deutlich (8.). Nach 20 Minuten erhöhte der italienische Meister, der nach dem schlechtesten Saisonstart seit 46 Jahren in der Serie A mit neun Punkten aus acht Spielen nur Tabellen-14. ist, das Tempo. Die erste gute Gelegenheit durch Juan Cuadrado war die Folge (23.). Die Gäste bekamen nun weniger Zugriff auf das Spiel.
Kurz vor der Pause war der schottische Schiedsrichter Craig Thomson dann auf der Seite der Borussia. Alvaro Dominguez bremste nach seinem eigenen Fehlpass Morata als letzter Mann, Thomson beließ es trotz der wütenden Proteste der Italiener bei einer Gelben Karten. Die Gäste waren auch nach der Pause darum bemüht, ihre vor der Partie angekündigte mutige Spielweise umzusetzen, doch viele Fehlpässe hemmten den Angriffsschwung. Die Alte Dame blieb etwas zielstrebiger und gefährlicher. Spielerische Mittel fehlten aber über weite Strecken auch den Turinern, die im Juni im Finale der Champions League in Berlin erst am FC Barcelona gescheitert waren.
Quelle: ntv.de, tno/sid