Fußball

FCB arbeitet an Mané-Wechsel Druck auf Salihamidžić nach Klopps Rekordtransfer

Was plant Jürgen Klopp wirklich, fragte sich Hasan Salihamidžić bereits beim Spiel der Bayern in Liverpool im Februar 2019.

Was plant Jürgen Klopp wirklich, fragte sich Hasan Salihamidžić bereits beim Spiel der Bayern in Liverpool im Februar 2019.

(Foto: imago/Moritz Müller)

Ordentlich was los auf dem Transfermarkt, mittendrin Bayern München. Die wollen einen Superstar vom FC Liverpool verpflichten und plagen sich mit Robert Lewandowski herum. Anders als der deutsche Rekordmeister lamentiert der Klopp-Klub nicht, er handelt und erhöht den Druck auf Hasan Salihamidžić.

100 Millionen Euro! Das ist die Summe, die der FC Liverpool zahlt, um den Weggang von Sadio Mané zu kompensieren. Der Benfica-Stürmer Darwin Nunez muss nur noch seinen Medizincheck bestehen, den Vertrag unterschreiben, ein paar Videos für die Vorstellung aufnehmen lassen und dann ist er der Rekordtransfer der Reds. Er kostet 75 Millionen Euro Ablöse, mit Bonuszahlungen könnte das Transfervolumen dann auf 100 Millionen Euro anwachsen. Der 22-jährige Nationalspieler Uruguays soll Mané ersetzen, kann wie der Senegalese auf dem Flügel spielen und auch zentral in der Mitte. Ihm gehört die Zukunft, Mané momentan noch die Gegenwart, nur nicht mehr bei Liverpool.

Zwar steht der 30-Jährige weiterhin beim Klub des deutschen Trainers Jürgen Klopp unter Vertrag, doch das wird nicht mehr lange der Fall sein. Spätestens im Sommer 2023 werden sich die Wege trennen, wahrscheinlicher ist aber ein Wechsel in den nächsten Wochen. Zum FC Bayern München. Der Rekordmeister hat den Senegalesen als einen wichtigen Baustein auf dem Weg zurück in die internationale Spitze ausgemacht.

Verschlafen die Bayern den Mané-Transfer?

Seit einiger Zeit nun sollen die Verhandlungen zwischen Liverpool und dem FC Bayern München laufen. Medien berichten von bisher zwei Angeboten für Mané, für den Liverpool rund 50 Millionen Euro haben und Bayern bislang noch viel zu wenig zahlen will. Das letzte Angebot soll vom englischen Klub als lächerlich abgetan worden sein, vor allen Dingen aufgrund der möglichen Bonuszahlungen. Die wären in Gänze nur fällig geworden, wenn Bayern innerhalb der nächsten drei Jahre die Champions League gewinnt und Mané zusätzlich in jeder dieser Spielzeiten den Ballon d'Or holt. Daran glaubte in Liverpool aus verständlichen Gründen eher niemand.

Und so verhandeln sie weiter. Sportvorstand Hasan Salihamidžić soll jetzt sogar über einen Flug nach Liverpool nachdenken. Denn, auch das klingt in den englischen Medien zuletzt verstärkt durch, so sicher ist der Transfer noch überhaupt nicht. Der "Daily Mirror" berichtete erst am Wochenende sogar vom Scheitern, schoss dabei jedoch bei der Übersetzung einiger Zitate des Bayern-Sportvorstands übers Ziel hinaus.

Bedenklicher ist da jedoch schon die Berichterstattung von "The Athletic", die zwischen den Zeilen durchklingen lässt, dass Mané sich nicht nur einen sauberen Abschied von Liverpool wünscht, sondern auch einen, der schnell über die Bühne geht. Noch liegen beide Parteien rund zehn Millionen Euro auseinander. Die Zeit wartet auf niemanden, auch nicht die Bayern, die weiterhin Favorit sind, sich aber bald mit neuer Konkurrenz auseinandersetzen könnten. Die üblichen Verdächtigen Paris Saint-Germain und Real Madrid lauern schon. Mané will Klarheit über seine Zukunft.

Basta oder Abschied?

Das unterscheidet den vielleicht zukünftigen Bayern-Weltstar nicht vom aktuellen. Der hört noch auf den Namen Robert Lewandowski und macht seit etlichen Wochen klar, was er von einem weiteren Jahr in der Allianz-Arena hält: herzlich wenig. Der Pole will nur noch weg. Mal ist das von Barcelona die Rede und mal von Paris Saint-Germain und neuerdings auch wieder von Manchester United oder Chelsea. Eindeutige Signale für einen bevorstehenden Abschied. Bayern beharrt aktuell noch auf Oliver Kahns "Basta!", doch das Band zwischen dem Polen und dem Klub scheint zerschnitten.

Immer wieder ist von internen Konflikten zu hören. Zwischen Lewandowski und Teilen der Mannschaft, aber auch zwischen dem Superstar und dem jungen Trainer Julian Nagelsmann, der den 33-Jährigen in der Rückrunde ein wenig tiefer, auf der 10, positionierte, um den Flügelspielern den Weg in den Strafraum zu ermöglichen. Etwas, was dem torhungrigen Stürmer nicht passte. Was an ihm nagte, wie der Gedanke an sein baldiges Karriereende, das durch die Verhandlungen mit dem möglichen Nachfolger Erling Haaland nur verstärkt wurde.

Liverpool also zahlt 100 Millionen Euro für Nunez, bereitet einen sauberen Abschied von Sadio Mané vor und wartet auf ein entsprechendes Angebot für Mané. Es ist eine Art Lieferbefehl für Hasan Salihamidžić, der sich ein Scheitern des Transfers kaum erlauben dürfte. Zu sehr steht er ohnehin in der Kritik. Jürgen Klopp hat mit dem Rekordtransfer nun den Druck erhöht.

Quelle: ntv.de

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