Fußball

Schalke mit Glück, Eintracht locker FC Bayern spaziert, HSV vermasselt's

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Fußballer des FC Bayern feiern in Bremen.

Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die Fußballer des FC Bayern feiern in Bremen.

(Foto: dpa)

Der FC Bayern feiert am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga in Bremen einen Sieg der lockeren Art. Der HSV sieht in Sinsheim wenig Land, Frankfurt kantert, Augsburg patzt. Und Schalke 04? Siegt zwar in Madrid, aber nicht bei der Hertha. Und darf doch glücklich sein.

Der FC Bayern München hat sich an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga durch ein 4:0 bei Werder Bremen weiter abgesetzt. Der Titelverteidiger liegt nach dem 20. Saisonsieg vorerst 14 Punkte vor dem VfL Wolfsburg. Der FC Schalke 04 musste dagegen vier Tage nach der Gala von Madrid beim 2:2 in Berlin einen kleinen Rückschlag einstecken. Während Hertha immerhin einen Punkt verbuchte, wird es beim Hamburger SV nach dem 0:3 bei der TSG Hoffenheim auf Platz 15 wieder bedrohlicher. Auch der Drittletzte SC Paderborn verlor mit dem 0:4 bei Eintracht Frankfurt erneut. Dem FSV Mainz glückte ein 2:0 beim Europacup-Anwärter FC Augsburg.

In Bremen erzielten vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion Thomas Müller (24.), David Alaba (45.) und Robert Lewandowski (76., 90.) die Tore für den FC Bayern. Die Bremer warten nun seit 15 Spielen auf einen Sieg im Nord-Süd-Duell. Werders Manager Thomas Eichin und Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer hatten sich unter der Woche kräftig beharkt und für Stimmung gesorgt, doch auf dem Feld ging es fast eine Stunde lang friedlich zu. Erst in den verbleibenden 30 Minuten wurde es hektisch.

Pepe Reina mit ruhigem Debüt

Beide Fan-Lager sangen: "Ohne Schiri habt ihr keine Chance." Im Blickfeld stand nach Eichins Äußerungen über einen möglichen Bayern-Bonus bei den Schiedsrichtern vor allem Thorsten Kinhöfer. Der erfahrene Unparteiische aus Herne blieb ruhig und ließ noch kurz vor Spielbeginn das Tornetz vor der Westkurve ordentlich befestigen, so dass es zu knapp fünf Minuten Verzögerung kam. Anschließend leitete der 46 Jahre alte Schiedsrichter das Spiel souverän. Die Tumulte der letzten halben Stunde, als er mehrere Gelbe Karten zeigen musste, löste er gut auf. Im Fokus stand aufgrund der Kritik des Werder-Managers auch Pep Guaridola. Der Trainer der Bayern, der laut Eichin machen könne, was er wolle, verließ dieses Mal seine Coaching-Zone trotz der Kritik schon nach wenigen Minuten das erste Mal - und tat es danach noch häufiger. Zumindest eine Ermahnung erhielt Guardiola in der neunten Minute vom Vierten Offiziellen Frank Willenborg, weil er den Ball vor einem Einwurf für Werder mit seinen gestenreichen Anweisungen blockierte.

Trifft wieder per Freistoß: David Alaba.

Trifft wieder per Freistoß: David Alaba.

(Foto: imago/Team 2)

Eigentlich hätte Guardiola relativ ruhig bleiben können. Werder kam durch den Drehschuss von Levin Öztunali zwar zu einer frühen Chance in der ersten Minute, doch die Bayern übernahmen schnell die Spielkontrolle. Immer weiter drückten sie die Bremer in die Defensive. Werder-Keeper Raphael Wolf konnte sich mehrfach auszeichnen. Im Angriff spielten die Bayern trotz des Fehlens ihrer französisch-niederländischen Flügelzange locker auf. Die angeschlagenen Franck Ribéry und Arjen Robben wurden in Bremen nicht benötigt. Nach Müllers Führung mit einem schönen Schlenzer waren die Kräfteverhältnisse geklärt. Mit dem herrlich direkt verwandelten Freistoß von Alaba war die Partie entschieden. Nach dem Wechsel hatten die Bayern zwar kleinere Probleme, doch dann traf Lewandowski bei Kontern zweimal nach Vorlagen des Kollegen Müller. Zu einem ruhigen Pflichtspiel-Debüt kam Pepe Reina. Der spanische Keeper durfte erstmals für Manuel Neuer ins Tor und bekam in Bremen wenig zu tun. Neuer, der bisher in allen Partien eingesetzt worden war, erhielt von Trainer Guardiola eine Pause. Ohne den gesperrten Toptorjäger Franco di Santo blieben die Bremer harmlos und kamen nach Öztunalis Warnschuss zu keiner nennenswerten Chance. Als Fin Bartels (64.) es mit einem überraschenden Fernschuss versuchte, war Reina auf dem Posten.

Drobny sieht Rot, der HSV verliert

In Sinsheim geriet der Hamburger SV derweil nach einem Platzverweis für Torhüter Jaroslav Drobny wegen einer Notbremse früh auf die Verliererstraße. Der Hoffenheimer Eugen Polanski (22.) verwandelte den Strafstoß gegen den eingewechselten Ex-Nationalkeeper Rene Adler zur 1:0-Führung. Danach war für den Liga-Dino nicht mehr viel zu holen. Adler musste gegen Polanski (81.) und Sebastian Rudy (87.) noch zweimal hinter sich greifen.

Mit einer Spiderman-Maske feierte der Berliner Änis Ben-Hatira (21.) seinen Führungstreffer nach einem Patzer von Schalke-Keeper Timon Wellenreuther. Königsblau fand lange keinen Zugriff auf die tiefstehende Hertha. Abgezockt und frech machte es schließlich Youngster Leroy Sané (40.). In seinem siebten Ligaspiel erzielte der Schalker den Ausgleich. Nach einem erneuten Patzer von Wellenreuther staubte Genki Haraguchi (81.) zur erneuten Führung ab. Joel Matip (90.) rettete mit seinem Kopfball den Schalkern einen wichtigen Punkt.

Den 100. Bundesliga-Sieg der Mainzer leitete Pablo De Blasis nach einem Fehlpass der Augsburger im Mittelfeld ein. Nach seiner Vorlage fackelte Shinji Okazaki nicht lange und veredelte den schnellen Konter ins Tor (32.). Ja-Cheol Koo (89.) erhöhte kurz vor Schluss. Top-Torjäger Alexander Meier (27.) brachte Frankfurt gegen den stark kriselnden Aufsteiger Paderborn auf die Siegerstraße. Marc Stendera (42.) erhöhte noch kurz vor der Pause auf 2:0. Stefan Aigner (55.) und Nelson Valdez (82.), der nach über sechs Monaten Verletzungspause zurückgekehrt war, machten den klaren Sieg perfekt. Schlusslicht VfB Stuttgart hatte bereits am Freitag deutlich mit 0:4 gegen Bayer Leverkusen verloren.

Quelle: sgi/dpa

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