Fußball

St. Pauli kämpft sich zum Sieg Feuerwehrmann Funkel bleibt Traum-Comeback versagt

Friedhelm Funkel holte bei seiner Rückkehr einen Punkt.

Friedhelm Funkel holte bei seiner Rückkehr einen Punkt.

(Foto: picture alliance / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink)

Der FC St. Pauli kehrt zurück auf den Aufstiegskurs: Eine Woche nach der ersten Saisonniederlage erkämpft sich der Zweitligaspitzenreiter einen knappen Sieg gegen Abstiegskandidat Braunschweig. Trainerlegende Friedhelm Funkel kehrt mit einem Teilerfolg zurück in den Profifußball.

1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern 1:1 (0:1)

Trainer-Oldie Friedhelm Funkel hat ein Traum-Comeback mit dem 1. FC Kaiserslautern verpasst. Im vom Abbruch wegen der Fan-Proteste gegen den DFL-Investoren-Deal bedrohten Gastspiel beim 1. FC Nürnberg erkämpften sich die Roten Teufel in der 2. Bundesliga beim 1:1 (1:0) aber einen wertvollen Punkt.

995 Tage nach Funkels bis dato letztem Spiel im Fußball-Geschäft überzeugten seine Spieler durch Einsatz und defensive Stabilität. Die Lauterer bleiben aber auf Relegationsplatz 16, die Franken sind nach der vierten sieglosen Partie am Stück weiter Tabellenzehnter. Richmond Tachie ließ Funkel (70), der im Mai 2021 den 1. FC Köln vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahrt hatte, in der 34. Minute jubeln. Vor 35 462 Zuschauern sorgte Can Uzun (64.) mit seinem elften Saisontor für die nach dem Wechsel verbesserten Nürnberger immerhin für den Ausgleich.

Fan-Proteste gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga überschatteten auch diese Partie. Nachdem Tennisbälle aus den Lauterer Rängen geflogen waren, konnte das Spiel erst mit sieben Minuten Verspätung angepfiffen werden.

Noch ehe die Begegnung etwas Fahrt aufnahm, die nächste Verzögerung: Fans aus dem Nürnberger Block verschafften sich mit Bannern Zugang zum Stadioninnenraum. Polizisten marschierten auf, Referee Michael Bacher besprach sich mit Sicherheitsfunktionären. Nach 16 Minuten Unterbrechung ging es dann doch weiter. Da waren die Nürnberger allerdings komplett von der Rolle und leisteten sich Patzer über Patzer. Eine Flanke von Kenny Prince Redondo über die linke Seite ließ Ragnar Ache durch, Tachie schob zur Führung der Gäste ein.

Funkel, im gewohnten Jogginganzug an der Seitenlinie, hatte die Lauterer, die er erst am Mittwoch nach der Trennung von Dimitrios Grammozis übernommen hatte, stabilisiert. Die Nürnberger drückten vor allem nach dem Wechsel, Uzun bescherte den Franken mit einem Schlenzer aus rund 20 Metern den Ausgleich. Keeper Julian Krahl (89.) rettete den Gästen vor dem völlig freien Sebastian Andersson das Remis.

FC St. Pauli - Eintracht Braunschweig 1:0 (1:0)

Der FC St. Pauli hat sich von seiner ersten Saison-Niederlage gut erholt. Acht Tage nach dem 0:1 beim 1. FC Magdeburg setzte sich der Tabellenführer gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0 (1:0) durch. Zugleich stoppten die Hamburger den Lauf der abstiegsgefährdeten Niedersachsen. Sie hatten zuletzt fünf Siege aus sechs Spielen geholt.

Oladapo Afolayan (32.) erzielte das entscheidende Tor. Von der 67. Minute an waren die Hamburger nach einer Gelb-Roten Karte für Elias Saad mit einem Mann weniger auf dem Rasen. Am kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) steht für die Hanseaten der Liga-Gipfel beim Tabellenzweiten Holstein Kiel an. Die Kieler haben nach 22 Spieltagen drei Punkte weniger als der FC St. Pauli. Bemerkenswert: Das Spiel am Millerntor verlief ohne Unterbrechungen. Die Fan-Proteste gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL beschränkten sich auf wenige Minuten und ausschließlich auf die Ränge.

Vor 29.546 Zuschauern waren die Gastgeber von Beginn an spielbestimmend. Die Braunschweiger waren aber defensiv gut eingestellt. Selten gelang es den Hamburgern in der ersten halben Stunde, hinter die Abwehrkette der Eintracht zu kommen. Mit der ersten echten Chance ging St. Pauli durch Afolayan in Führung. Acht Minuten später verhinderte Torwart Nikola Vasilj mit einer guten Reaktion nach einem Schuss von Braunschweigs Robert Ivanov den Ausgleich. Nach dem Wechsel blieb der St. Pauli überlegen. Hauke Wahl (65.) traf nach einem Eckball nur die Latte. Nach dem Platzverweis für Saad verteidigte St. Pauli die knappe Führung erfolgreich.

SV Elversberg - VfL Osnabrück 3:1 (3:0)

Die SV Elversberg hat das Aufsteiger-Duell gegen den VfL Osnabrück für sich entschieden und die sportliche Krise beim Tabellenletzten verschärft. Dank der Tore von Manuel Feil (36. Minute), Hugo Vandermersch (38.) und Paul Wanner (45.+5) setzten sich die Saarländervor 9500 Zuschauern mühelos durch und haben nun 32 Punkte auf dem Konto. Die Osnabrücker (12), für die Maxwell Gyamfi (52.) traf, müssen dagegen nach dem 15. sieglosen Spiel in Serie langsam für die 3. Liga planen.

Die Partie begann mit einer Viertelstunde Verspätung, nachdem Osnabrücker Fans das Fangnetz vor ihrem Block gelockert hatten, um ein Protestplakat gegen den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga aufhängen zu können. Rund 40 Sekunden nach dem Anpfiff musste die Partie schon wieder unterbrochen werden, weil Tennisbälle aus dem Gästeblock auf den Rasen flogen.

Als es dann endlich richtig losging, tat sich zunächst wenig vor beiden Toren. Nach gut einer halben Stunde drehten die Hausherren dann aber auf und entschieden die Partie noch vor der Pause. Vorbereiter aller drei Treffer war der überragende Jannik Rochelt, der zudem mit einem gefühlvollen Schlenzer noch die Latte traf. Die Gäste wachten erst nach dem Wechsel auf. Zunächst scheiterte Erik Engelhardt an SVE-Torwart Nicolas Kristof, wenig später traf Gyamfi nach vorhergehendem Lattenschuss von Noel Niemann. Zu mehr reichte es aber nicht mehr.

Quelle: ntv.de

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