Fußball

Perfektes DFB-Mittelfeld gesucht Flick macht öffentlich Druck auf starkes Bayern-Duo

Voll fokussiert.

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(Foto: dpa)

Erster DFB-Gegner in der Nations League ist an diesem Samstag Europameister Italien, eigentlich kein Spiel für Experimente. Bundestrainer Hansi Flick sucht allerdings noch die optimale Kombination im deutschen Mittelfeld. Das teilt er Joshua Kimmich und Leon Goretzka unzweifelhaft mit.

Leon Goretzka trabte Thomas Müller blindlings hinterher, doch Abkürzen war beim lockeren Benefiz-Lauf der Nationalspieler zur Rettung der Weltmeere nicht drin. "Pech gehabt!", sagte Müller schmunzelnd, und animierte Goretzka mit einem bestimmten "Mitkommen!" zur nächsten Runde über den "Home Ground". Auf dem Spielfeld aber will Goretzka selbst Kommandant sein - und sich in der umkämpften Schaltzentrale behaupten. "Ich bin immer enttäuscht, wenn ich nicht auf dem Platz stehe - da ist es egal, warum", sagte er im Trainingslager der DFB-Auswahl in Herzogenaurach. Doch sicher sein kann er sich seines Platzes im Mittelfeld nicht mehr.

Die Doppel-Sechs mit den Bayern-Profis Joshua Kimmich und Leon Goretzka sei keinesfalls "von Haus aus gesetzt", sagte Hansi Flick vor dem Start in die Nations League am Samstag (20.45 Uhr/live bei RTL, im Stream auf RTL+ und im Liveticker bei ntv.de) bei Europameister Italien. Zu groß ist der Konkurrenzkampf, obwohl nach dem Rücktritt von Toni Kroos nach der EM ein Platz frei geworden ist.

Im Maschinenraum wird's eng: Flick sieht İlkay Gündoğan oder Jamal Musiala als starke Alternativen. Gündoğan sei "defensiv wie offensiv überall einsetzbar", sagte der Bundestrainer. Musiala, der im März gegen die Niederlande (1:1) und erneut im Familien-Trainingslager in der vergangenen Woche in Marbella teils auf der Sechs agierte, könne "für jede Mannschaft Räume öffnen".

Italien und England helfen bei der Einordnung

Als weiterer Kandidat steht im aktuell 25 Spieler umfassenden Kader - Marco Reus (Anzeichen eines Infekts) fehlt noch - der Mainzer Anton Stach bereit. Der U21-Europameister hat immerhin Spieler wie Florian Neuhaus, Julian Weigl, Emre Can, Mahmoud Dahoud oder Maximilian Arnold ausgestochen, die allesamt nicht berücksichtigt wurden. Goretzka hat angesichts des Überangebots Verständnis dafür, dass sich Flick in Richtung WM (21. November bis 18. Dezember) noch nicht festlegen will. "Die ganze Mannschaft ist so gut besetzt, es wäre fatal vom Trainer, jemandem eine Startelfgarantie zu geben", sagte er, "da würde ich mir auch keine Handschellen anlegen".

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Goretzka und Kimmich begannen in vier von fünf Länderspielen unter Flick, in denen beide zur Verfügung standen. Der Konkurrenzkampf im Team aber, betonte Goretzka, sei überaus wertvoll. Im Training am Dienstag habe er einen Zweikampf mit Kumpel Kimmich "sehr intensiv" geführt, "da ging es richtig rund. Das schweißt zusammen, das will Hansi sehen", sagte er, "das macht uns alle besser und wird uns schneller dahin führen, wo wir hin wollen". Nämlich zurück an die Weltspitze.

Der lange Weg zum fünften Stern in der Wüste von Katar begann in Franken mit der 2,3 Kilometer langen Laufrunde ("Run for the Oceans") an der Seite mehrerer Hundert Mitarbeiter des Ausrüsters. Im folgenden Training ließ Flick schon mit dem Ball des italienischen Verbandes spielen. Italien, danach England, Ungarn und schließlich erneut der Europameister: "Das sind absolute Prestigeduelle" mit viel "Geschichte und Tradition" sagte Goretzka über die Spiele in der Nationenliga. Danach, meinte Flick, "wissen wir, wo wir stehen" - und vielleicht auch, wer bei der WM die Schwerstarbeit im Maschinenraum verrichten darf.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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