Fußball

"Geil, dass es losgeht" Fortunas Fußball-Revolution steht vor erster Probe

Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer müssen für das Spiel gegen Kaiserslautern keinen Eintritt zahlen.

Die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer müssen für das Spiel gegen Kaiserslautern keinen Eintritt zahlen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Schon die Ankündigung war als "Welt-Sensation" gefeiert worden: Für einige Heimspiele verlangt Fortuna Düsseldorf keinen Eintritt für das Publikum. Das Konzept steht am Samstagabend erstmals auf der Probe - die Zukunft ist noch ungewiss.

Heißt es nun "ausverkauft" oder muss ein neuer Begriff gefunden werden? Denn verkauft hat Fortuna Düsseldorf die Karten für das Heimspiel am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky) gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht, brechend voll wird es bei der Premiere von "Fortuna für alle" trotzdem.

Je näher das erste Gratisspiel in der Geschichte des deutschen Profi-Fußballs rückt, desto mehr kribbelt es bei den Verantwortlichen. "Wir sind ein bisschen unter Spannung", sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs: "Aber es ist die Vorfreude, die überwiegt." Und Düsseldorfs Spieler Matthias Zimmermann findet es "geil, dass es endlich losgeht." Im April hatte der Zweitligist seine Pläne zu "Fortuna für alle" vorgestellt - und damit für ein großes Echo gesorgt. Sogar die "New York Times" berichtete damals über die Aktion. Bei drei Spielen will Düsseldorf die Zuschauer kostenlos ins Stadion lassen, ob weitere folgen, ist aber unklar.

120.000 Ticket-Anfragen haben die Fortunen nach eigenen Angaben erhalten, in die Arena passen 54.600 Zuschauer. Lediglich die VIP-Tickets wurden verkauft. Laut Allofs hat der Verein bei der Verteilung "Treue belohnt" und "Mitglieder bevorzugt". Trotzdem sind zahlreiche Interessierte leer ausgegangen, die aber eine "nächste Chance" mit "besseren Voraussetzungen" bekommen sollen. Gegen den FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig folgen die nächsten Gratisspiele - und dann?

"Fortuna für alle" sind nicht nur Gratisspiele

Um mehr Partien mit freiem Eintritt anzubieten, fehlen der Fortuna weitere Geldgeber, die sich wie die bisherigen Sponsoren für fünf Jahre verpflichten. Die Provinzial, einer der vier Sponsoren oder eher "Partner", wie regelmäßig betont wird, ist bereits kurz nach der Bekanntgabe wieder abgesprungen. Entmutigen lassen wollen sich die Düsseldorfer nicht. Der Verein sei "davon überzeugt, dass wir in diesem Jahr noch neue Partner gewinnen können", sagte Vorstandschef Alexander Jobst der "Rheinischen Post" zuletzt.

Oft übersehen wird, dass nicht nur die Gratisspiele Teil von "Fortuna für alle" sind: Dem Nachwuchsbereich und Frauenfußball stehen Anteile zu, unter anderem sind auch Mittel für die digitale Infrastruktur und die Arena, in der fünf EM-Spiele 2024 ausgetragen werden, vorgesehen. Der Klub setzt auf die Zukunftsfähigkeit von "Fortuna für alle".

Mehr zum Thema

Die genauen Gründe für die Initiative erklärte Allofs nun erneut: "Wir wollen den Abstand zu den großen Klubs, die weit weg sind - finanziell betrachtet, aber auch in allen anderen Themen - nicht größer werden lassen. Und vielleicht sogar verringern." Das Ziel sei, "am Ende in der Bundesliga zu spielen".

Noch ist Aufstiegskandidat Fortuna Düsseldorf aber Zweitligist - steht mit der ungewöhnlichen Aktion aber trotzdem im Mittelpunkt. Allofs' Kollegen hätten ihm "viele Nachfragen gestellt", es gebe ein "großes Interesse". Doch trotz allem, das stellte Allofs klar, "bleibt es ein normales Fußballspiel - sportlich betrachtet."

Quelle: ntv.de, ses/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen