Bizarr inszenierte Selbstaufgabe Pep Guardiola schreibt Manchester City einfach ab
18.02.2025, 12:33 Uhr
Betet Pep Guardiola hier für ein Wunder?
(Foto: REUTERS)
Wenn es nach den Worten von Pep Guardiola geht, braucht Manchester City ein Weltwunder, um doch noch das Achtelfinale der Champions League zu erreichen. Die Erfolgschancen seiner Mannschaft gegen Real Madrid beziffert er auf ein Prozent - und hat doch ein Ass im Ärmel.
Pep Guardiola griff tief in die psychologische Trickkiste. Ein sensationelles Comeback im sagenumwobenen Bernabeu? Nahezu ausgeschlossen. Auf "ein Prozent" bezifferte der Startrainer von Manchester City die Chance auf ein Weiterkommen im Königsklassen-Kracher bei Real Madrid - um insgeheim am Mittwochabend (21 Uhr bei DAZN und im Liveticker bei ntv.de) doch auf den ganz großen Coup zu hoffen.
Mit der öffentlich inszenierten Selbstaufgabe führt Guardiola vor dem Playoff-Rückspiel vor allem eines im Schilde: Er will seiner in dieser Saison so wankelmütigen Mannschaft nach der 2:3-Heimniederlage im Hinspiel den Druck nehmen. Die Realität dieser Saison zeige, dass man "meilenweit" von der Bestform entfernt sei. "Aber solange man eine Chance hat, werden wir es versuchen", betonte Guardiola: "Das steht fest."
Größter Hoffnungsträger auf eine erfolgreiche Aufholjagd des Champions-League-Siegers von 2023 ist diesmal nicht etwa Superstürmer Erling Haaland. Bei den Skyblues sorgt nämlich Omar Marmoush für Schlagzeilen. Beim 4:0 am Samstag gegen Newcastle United erzielte der Ex-Frankfurter seine ersten Tore für City - und schnürte mit seinem Dreierpack binnen 14 Minuten (19., 24., 33.) auch gleich den ersten Hattrick seiner Karriere. "Das ist erst der Anfang", kündigte Marmoush gewohnt selbstbewusst an, "wir freuen uns auf die nächsten Spiele."
"Er ist eben ein guter Finisher"
Ein wenig zurückhaltender fiel der Kommentar seines Teammanagers aus. "Ich war zufrieden mit der Art und Weise, wie er die Tore geschossen hat", sagte Guardiola: "Wir wussten, dass er früher oder später treffen würde, er ist eben ein guter Finisher. Aber jetzt schauen wir mal, wie er mit den ganzen Komplimenten umgeht."
Guardiola weiß nur zu gut, dass Marmoush-Tore am Mittwoch in der Champions League weitaus wichtiger wären. Es geht immerhin darum, nach der Meisterschaft (16 Punkte Rückstand auf Liverpool) nicht den nächsten schmerzhaften Titel-K.-o. zu erleiden. Um in Madrid die Verlängerung zu erreichen, muss City mit einem Tor Unterschied nach 90 Minuten vorn sein, für das Weiterkommen mit mindestens zwei Treffern gewinnen.
Dass Guardiola sich mit großen Fußball-Comebacks auskennt, ist hinlänglich bekannt. Auch mit dem FC Bayern erlebte der Katalane seinerzeit so einen magischen Abend. Im Frühjahr 2015 war es, als die Münchner im Viertelfinale eine 1:3-Pleite aus dem Hinspiel noch wettmachten und das Rückspiel gegen den FC Porto mit 6:1 gewannen. Fünf Tore allein in der ersten Hälfte ebneten den Weg fürs Weiterkommen. Guardiola jubelte seinerzeit so stark, dass er sich einen Jubelfaserriss zuzog. Die Naht seiner Anzughose riss - ein Umstand, mit dem der Katalane im Erfolgsfall wohl auch am Mittwoch ganz gut leben könnte.
Quelle: ntv.de, tno/sid