"Wir haben keinen Bock mehr" Gladbach will Eberls Nein zum FC Bayern
16.03.2017, 11:42 Uhr
"Entweder die da aus dem Süden geben Ruhe oder bei uns sagt einer: Nein." Und nun, Max Eberl?
(Foto: imago/DeFodi)
Mönchengladbach - oder doch der FC Bayern? Sportdirektor Max Eberl muss fix entscheiden, wo er künftig in der Fußball-Bundesliga arbeiten will. Zumindest wünscht sich das sein Klub. Ein Ultimatum gebe es aber nicht, sagt Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof.
Max Eberl schweigt. Also nicht zum Rückspiel seiner Mönchengladbacher im Achtelfinale der Fußball-Europaliga heute gegen den FC Schalke 04 (ab 21 Uhr im Liveticker bei n-tv.de). Da konstatiert der Sportdirektor der Borussia nach dem 1:1 im Hinspiel: "Das wird eine hoch komplizierte Aufgabe - für den Kopf und die Beine." Aber Fragen zu seiner beruflichen Zukunft beantwortet Eberl nicht. Aber er muss sich entscheiden: Erfüllt er seinen bis 2020 laufenden Vertrag bei der Borussia? Oder will er zum FC Bayern wechseln?
"Das Thema nervt alle bei uns, und wir haben keinen Bock mehr, das ewig und drei Tage vor uns herzuschieben. Entweder die da aus dem Süden geben Ruhe oder bei uns sagt einer: Nein", hatte Vizepräsident Rainer Bonhof zuletzt beim Bezahlsender Sky gesagt. Das Nein soll von Eberl kommen. Er besitzt beim VfL keine Ausstiegsklausel und hat auch keine Freigabe für einen Wechsel zum Branchenprimus erhalten. "Wir rechnen damit, dass er bei uns bleibt. Das muss jetzt auch mal jeder verstehen", sagte Bonhof dem "Kicker". Er betonte, "dass es kein Ultimatum oder sonst etwas" gebe. Doch das Thema ist noch nicht ganz vom Tisch. Die Münchner dementierten zwar zuletzt den Kontakt zu Eberl, doch nach der Absage von Weltmeister Philipp Lahm ist der ehemalige Bayernprofi ein logischer Kandidat.
Rummenigge will nicht zahlen
Allerdings schloss der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge aus, eine Ablöse im Millionenbereich für einen Sportdirektor zu bezahlen. Würde er mit einem solchen Vorschlag an den Aufsichtsrat herantreten, "würde der mich für verrückt erklären." Laut "Bild"-Zeitung knüpft Eberl, 43 Jahre alt, ein Engagement in München an zwei Bedingungen. Er verlangt demnach die Unterstützung von Rummenigge und Uli Hoeneß, bislang soll sich vor allem Präsident Hoeneß um ihn bemühen. Zudem will Eberl angeblich den Job von Kaderplaner Michael Reschke übernehmen. Angesichts dieser angeblichen Forderung scheint ein Wechsel eher unrealistisch.
Auf Reschke halten sie in München große Stücke, eine Beschneidung seines Einflusses gilt als äußerst unwahrscheinlich. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Eberl ins Anforderungsprofil passen würde. Er kennt den Markt und die Abläufe, tritt in der Öffentlichkeit souverän auf und hat durch viele kluge Entscheidungen dazu beigetragen, dass die Borussia wieder in die Spur gefunden hat und regelmäßig im internationalen Fußball vertreten ist. Seit Oktober 2008 lenkt Eberl die Geschicke rund um den Borussia-Park. Und es dürfte nicht verwundern, wenn dies auch in den kommenden Jahren so sein wird. Bis zum Sonntag, also bis zum Spiel gegen die Bayern (ab 17.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de), könnte Klarheit herrschen.
Quelle: ntv.de, Oliver Mucha, sid