Fußball

Mega-Gehalt für neuen Vertrag? Goretzka fordert den FC Bayern heraus

Leon Goretzka hat gute Argumente gesammelt.

Leon Goretzka hat gute Argumente gesammelt.

(Foto: imago images/Contrast)

Der FC Bayern ist hart geblieben. Im Poker mit David Alaba hat sich der Klub nicht erpressen lassen. Nun stehen Verhandlungen mit dem nächsten Star an. Und weder der Klub, noch Leon Goretzka wollen einen neuen Fall Alaba schaffen. Die Gespräche werden trotzdem schwierig.

Leon Goretzka wird sehr wahrscheinlich bald Stammspieler für Deutschland sein. Und das hat gleich mehrere Gründe. Der naheliegendste ist: Leon Goretzka ist ein wirklich sehr guter Fußballer. Einer der besten, die es in Deutschland gibt. Auch wenn die Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft unter Beweis gestellt hat, dass sie durchaus offene Planstellen für tolle Fußballer hat, so es ist im Mittelfeldzentrum, wo Goretzka am liebsten spielt, durchaus anders. Denn in keinem anderen Mannschaftsteil tummelt sich so viel internationale Klasse. Damit sind wir beim zweiten Grund, warum Goretzka sehr wahrscheinlich bald Stammspieler im DFB-Team ist: Mit Toni Kroos verabschiedet sich nämlich ein verdienter Mann freiwillig aus dem Konkurrenzkampf, der neben Goretzka von Joshua Kimmich und İlkay Gündoğan betrieben wird.

Bleibt noch ein dritter Grund. Auch ein richtig guter. Neuer Bundestrainer wird Hansi Flick, der hatte zuvor beim FC Bayern hingeworfen, weil er im Machtkampf um die Kaderplanung nicht weiterkam. Er war immer der zweite Sieger. Zumindest gefühlt. Flick und Goretzka haben in München erfolgreich zusammengearbeitet. Und die Idee des Trainers, das Zentrum des Rekordmeisters mit dem gebürtigen Bochumer und mit Kimmich zu besetzen, war eine herausragende. Sie waren das Kraftzentrum der alles zermalmenden Pressingmaschine. Insgesamt sieben Titel gewannen Coach und Mannschaft in gut anderthalb Jahren (so lange war er Chef, vorher Assistent).

Was also nun beim FC Bayern gut funktioniert, das kann ja auch für Deutschland kein schlechter Plan sein. Muss man so anerkennen, selbst wenn man Fan von Borussia Dortmund oder dem nicht (mehr) ganz so großen Rivalen wie 1860 München ist. Goretzka, das ist der neue Herzensmensch des deutschen Fußballs. Weil er eben nicht nur stark am Ball ist, sondern auch stark in der Meinung. Auf dem Pressepodium und auf dem Feld, wenn er alle seine Liebe dem homophoben Hass der "Carpathian Brigade" entgegenbringt. Zu sehen bei der EM, im Münchner Stadion, im letzten Vorrundenspiel gegen Ungarn (2:2). Deutschland hat einen neuen Liebling. Und das wissen sie natürlich auch beim Rekordmeister. Und würden ihn gerne länger behalten. Das Problem ist: Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer, also nach dieser Saison aus.

Goretzka möchte Bezüge wohl verdoppeln

In München hatten sie sich nach zähsten Verhandlungen mit Top-Spielern um Manuel Neuer (erfolgreich) und David Alaba (nicht erfolgreich) vorgenommen, Gespräche mit Leistungsträgern um neue Papiere rechtzeitig aufzunehmen. Ob nun eine ganze Sache rechtzeitig ist, das ist sicher eine Sache, über die man diskutieren kann. Zumindest liegen wohl die monetären Argumente auf dem Tisch. Wie die "Bild" berichtet, möchte Goretzka seine Wertschätzung gerne verdoppelt wissen. Er möchte Gerüchte zufolge, so schreibt es das Blatt, etwa das Doppelte seiner aktuellen Bezüge verdienen. Die sollen bei fünf bis sechs Millionen Euro liegen. Er möchte die Lücken zu den Top-Verdienern um Robert Lewandowski, Thomas Müller, Neuer und Leroy Sané verkleinern. Das Bild eines fordernden Goretzka passt nicht zu dem Bild, was er in seiner bisherigen Karriere abgegeben hat. Gemeinsam mit Kimmich gründete er während der Corona-Krise die Initiative "We Kick Corona", bei der beide auch Spenden beisteuerten.

Wo die Bayern ihre Schmerzgrenze ist nicht klar. Klar ist nur: Es könnte erneut unangenehm werden in den Verhandlungen. Denn Goretzka wird mittlerweile auch von Thomas Kroth vertreten. Und der hatte die Münchner bereits in den Gesprächen über die Zukunft von Neuer gereizt. Forderungen von bis zu 20 Millionen Euro geisterten herum.

Der FC Bayern möchte Goretzka eigentlich nicht hergeben. Und der Spieler den Klub nicht verlassen. Denn auch unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann dürfte er beste Chancen haben, seinen Platz zu behaupten. Zumal sich der Konkurrenzkampf kaum verschärfen dürfte, denn Top-Transfers soll es in München in diesem Sommer nicht mehr geben.

Allerdings ist die Lage eben so, der Vertrag läuft aus. Und die Top-Leistung des Kraftpakets sind nicht nur an der Säbener Straße großes Thema. Unter anderem Manchester United soll eine Verpflichtung in Betracht ziehen, als Ersatz von Frankreichs "entfant terrible" Paul Pogba, der von Paris St. Germain umworben werden soll. Auch kursieren Gerüchte über ein Interesse von Real Madrid, vom FC Barcelona und Juventus Turin an Goretzka. Der hält noch alle Trümpfe bei sich: Stammspieler, Top-Leistungen, Angebote. Der Fall Alaba sollte ihm dennoch eine Mahnung sein. Auch ihn wollten die Bayern eigentlich nicht abgeben.

Quelle: ntv.de, tno

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