Trainer des FC Bayern als Fan Guardiola bejubelt Barça, staunt über Messi
19.03.2015, 14:54 Uhr
Auf der Tribüne des Camp Nou: Josep Guardiola.
(Foto: imago/Marca)
Ja, wo jubelt er denn? Josep Guardiola weilt, rein beruflich natürlich, in seiner Heimat - und freut sich über den Sieg des FC Barcelona in der Champions League. Aber was macht er, wenn er im Viertelfinale mit seinem FC Bayern nun auf Barça trifft?
Josep Guardiola ist Katalane. Und er hängt an seinem alten Arbeitgeber. Das kann er nicht verbergen. Vielleicht will er es aber auch gar nicht. Jedenfalls weilte der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München am Mittwochabend in Barcelona, um sich im Camp Nou den 1:0-Sieg seines Ex-Klubs in der Champions League gegen Manchester City anzuschauen. Auf der Tribüne, zwischen seinem Vater Valenti und seinem Freund Manel Estiarte, wie die Kollegen von sport1.de zu berichten wussten.
Grundsätzlich dürfte der Besuch beruflicher Natur gewesen sein, schließlich ist Barça ein möglicher Gegner des FC Bayern im Viertelfinale der europäischen Königsklasse. Am Dienstagabend war er bereits in Madrid und sah dort im Vicente Calderon, wie Atlético sich im Elfmeterschießen gegen Bayer Leverkusen durchsetzte. Die Uefa lässt die Runde der besten acht Mannschaften morgen ab zwölf Uhr in ihrer Zentrale im schweizerischen Nyon auslosen.
Und da kann man ja schon einmal schauen, was da auf einen zukommen könnte. Guardiola tat das in Barcelona mit Begeisterung. Vor allem, als Lionel Messi seinen Gegenspieler James Milner mit einem Beinschuss düpierte. Als könne er es nicht fassen, schlug Guardiola die Hände vors Gesicht - und wirkte in diesem Moment wie ein Fan. Beim einzigen Treffer in diesem im Achtelfinal-Rückspiel, den der ehemalige Schalker Ivan Rakitic nach einer guten halben Stunde erzielte, sprang er auf, klatschte durchaus begeistert in die Hände - und versteckte sich daraufhin sein Gesicht hinter seinem dicken schwarzen Schal, als sei er ob seiner Begeisterung für seine ehemalige Mannschaft doch ein wenig peinlich berührt.
Guardiola hatte den FC Barcelona von 2008 bis 2012 trainiert. Mit 14 Titeln, zwei in der Königsklasse, ist er der erfolgreichste Coach in der Vereinsgeschichte. Vielleicht sieht er ja schon bald seinen FC Barcelona wieder - wenn es das Los so will. Die Hinspiele des Viertelfinales stehen am 14. und 15. April an, die Rückspiele eine Woche später. Und es spricht viel dafür, dass Guardiola im Fall der Fälle seine Liebe zu Barça dann nicht ganz so deutlich zeigen würde.
Quelle: ntv.de