"Keine Handbremse" beim Stürmer Guirassy zum neuen BVB-Heilsbringer auserkoren
12.09.2024, 15:16 Uhr
Guirassy ist jetzt startklar beim BVB.
(Foto: picture alliance / DeFodi Images)
Es ist endlich so weit: Der neue Topstürmer von Borussia Dortmund ist einsatzbereit. Serhou Guirassy ist fit, sein Trainer Nuri Şahin schwärmt schon mal. Ob er gegen den überraschenden Bundesliga-Spitzenreiter aus Heidenheim aber auch sofort ran darf, ist unklar. Denn Şahin hat andere Sorgen.
Trainer Nuri Şahin hat keine Zweifel: Serhou Guirassy wird mit Vollgas in seine Zeit bei Borussia Dortmund starten. Der 28-Jährige sei "voll dabei", und es gebe "keine Handbremse", sagte der BVB-Coach vor dem Pflichtspieldebüt des Königstransfers. Wann genau allerdings die Gelbe Wand den Namen des neuen Torjägers beim Duell mit dem Bundesliga-Spitzenreiter 1. FC Heidenheim (20.30 Uhr/DAZN und im ntv.de-Liveticker) zum ersten Mal rufen wird, ist noch unklar.
Denn auch wenn Guirassy im Training auf Şahin "einen hervorragenden Eindruck" macht, ist ein Einsatz von Beginn an nicht garantiert. "Ob Startelf oder Bank, das muss man dann sehen", sagte der Trainer. Denkbar ist, dass Guirassy zunächst auf der Bank sitzt und der zuletzt bei der deutschen U21 erfolgreiche Karim Adeyemi den Vorzug erhält.
Der 22-Jährige überzeugte in den beiden vergangenen U21-Länderspielen mit insgesamt fünf Treffern. "Das sollte mein Standard sein", sagte Adeyemi. Sein Konkurrent und Neuzugang Maximilian Beier sammelte zwar in der Nationalmannschaft auch wieder Spielminuten, dürfte aber diesmal eher von der Bank kommen. Zumal mit Guirassy ein weiterer Konkurrent dazukommt.
Dieser scheint nur wenige Wochen nach seinem 18 Millionen Euro schweren Wechsel vom Vizemeister VfB Stuttgart im Ruhrgebiet angekommen zu sein - trotz Knieverletzung. Er verhalte sich, "wie ein Topspieler sich verhalten muss - sowohl auf dem Platz als auch außerhalb", so Şahin. Passend zu seiner BVB-Premiere läuft Guirassy ab sofort nicht mehr mit der 19, sondern mit der Rückennummer neun auf. Die wurde frei, weil Sébastien Haller nach Spanien verliehen wurde. Auch Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko sind nicht mehr Teil des Teams.
BVB braucht torhungrigen Stürmer
Die Hoffnungen auf Guirassys Qualitäten sind groß. In der vergangenen Saison erzielte der Stürmer in 28 Ligaspielen 28 Tore. Zum Vergleich: Dortmunds bester Schütze war Donyell Malen mit 13 Treffern. Außerdem: In den ersten beiden Spielen der neuen Saison hat Dortmund nicht wirklich überzeugt. Beim 2:0-Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt war Şahins Elf lange lethargisch, anschließend beim 0:0 in Bremen blass - gerade in der Offensive. Ein fitter und torhungriger Guirassy käme da gerade recht.
Zumal Şahin, der mehrere Wochen auf den verletzten Giovanni Reyna verzichten muss, auch in der Defensive personelle Probleme hat und wegen der Gelb-Rot-Sperre von Nico Schlotterbeck in der Dreierkette umstellen muss. Den Part von Schlotterbeck könnte der in der abgelaufenen Saison häufig enttäuschende Ramy Bensebaini übernehmen und somit zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison kommen. "Er hat schon bewiesen, was er kann. Jetzt hoffen wir, dass er seine Konstanz auch bei Borussia Dortmund reinbekommt", sagte sein Trainer.
BVB sorgte für Heidenheims ersten Bundesliga-Punkt
Auch vor fast genau einem Jahr trafen beide Klubs am dritten Spieltag beim BVB aufeinander. Dortmund verspielte eine 2:0-Führung und verhalf Heidenheim zum ersten Bundesliga-Punkt der Vereinsgeschichte. Jetzt reist der "kleine" FCH dank der ersten Tabellenführung im Oberhaus mit breiter Brust ins "große" Dortmund, ist noch ungeschlagen. In der Offensive wirbelt Bayern-Leihgabe und Youngster Paul Wanner gemeinsam mit Sirlord Conteh, und hinten halten Benedikt Gimber und Patrick Mainka dicht.
Trainer Frank Schmidt lässt vor dem Duell der Gegensätze Angriffslust aufblitzen: "Wir wollen wieder versuchen, das Unmögliche möglich zu machen, nämlich gegen diesen Verein und aus diesem Stadion etwas mitzunehmen. Das wird sehr schwer". In seinem bislang einzigen Spiel gegen Heidenheim im März traf Guirassy. Sollte ihm das auch am Freitagabend in seinem ersten Heimspiel für den BVB gelingen, würden die 80.000 Dortmunder Fans seinen Namen besonders laut rufen.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid