Club verschießt Elfer doppelt HSV stürmt nach Baumgart-Rauswurf aus der Krise
01.12.2024, 15:30 Uhr
Jean-Luc Dompé überragte.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Im ersten Spiel nach der Entlassung von Steffen Baumgart gewinnt der Hamburger SV endlich wieder - beim Karlsruher SC springt der Nordklub sogar auf einen direkten Aufstiegsplatz in der 2. Liga. Düsseldorf rettet gerade so einen Punkt, während Nürnberg ein und denselben Elfmeter zweimal vergibt.
Karlsruher SC - Hamburger SV 1:3 (1:1)
Der Hamburger SV hat seine sportliche Krise nach der Trennung von Trainer Steffen Baumgart beendet. Durch einen 3:1 (1:0)-Sieg beim Karlsruher SC sprang der HSV in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga vom achten auf den zweiten Platz. Für die deutlich verbesserten Hamburger traf Jean-Luc Dompé (23. Minute/56.) zweimal. Der Franzose bereitete in der Schlussphase auch das 3:1 durch Davie Selke (87.) vor. Fabian Schleusener hatte in der 36. Minute das 1:1 für den KSC erzielt.
Interimscoach Merlin Polzin stellte beim HSV auf ein offensives 4-3-3-System um, wovon sein Team nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg sichtbar profitierte. Trotzdem spricht viel dafür, dass der 34-Jährige bis zum nächsten Spiel gegen den SV Darmstadt 98 für einen neuen Cheftrainer Platz machen muss: Favorit ist Bruno Labbadia, der den Klub schon zweimal trainierte.
Vor 31.845 Zuschauern war der HSV zu Beginn die klar bessere Mannschaft. Ransford-Yeboah Königsdörffer vergab schon früh zwei Großchancen zur Führung (9./23.). Die Karlsruher steigerten sich aber, kamen zum Ausgleich und wären kurz nach der Pause sogar fast in Führung gegangen. Doch ein Abseitstor von Marvin Wanitzek in der 49. Minute zählte nicht. Auch nach dem 1:2 hatte der KSC Pech: Denn Bambasé Conté traf nur die Latte (57.). Bis zum entscheidenden 3:1 ging es in einem offenen Schlagabtausch hin und her.
1. FC Nürnberg - Fortuna Düsseldorf 2:2 (1:0)
Der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf können einfach nicht mehr gewinnen. Die beiden Traditionsklubs trennten sich in einem kuriosen Duell 2:2 (1:0) und sind damit jeweils seit vier Spielen sieglos. Die Aufstiegsplätze sind allerdings weiterhin nur einen (Düsseldorf) bzw. vier (Nürnberg) Punkte entfernt. Während die Fortuna mit Trainer Daniel Thioune in der Krise langfristig verlängert hat, wächst beim FCN der Druck auf Miroslav Klose.
Die Fortuna lief vor 36.111 Zuschauerinnen und Zuschauern 20 Minuten lang nur hinterher. Nürnberg kombinierte, dominierte nach Belieben und hätte schon vor dem Kopfballtor von Finn Jeltsch (16.) nach einem Eckball führen können. Erst nach 25 Minuten zeigten die Gäste erste zarte Angriffsbemühungen. Marcel Sobottka (33.) schoss allerdings zu zentral auf Torhüter Jan Reichert. Nürnberg wurde immer wieder gefährlich, versäumte es allerdings, die Führung auszubauen.
Turbulent wurde es nach der Halbzeitpause. Schiedsrichter Lars Erbst verhängte einen unberechtigten Foulelfmeter für Nürnberg - der VAR-Keller zeigte ihm die falsche Perspektive eines vermeintlich strafbaren Handspiels von Matthias Zimmermann. Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier parierte gegen Julian Justvan gleich zweimal: Beim ersten Mal hatte er sich zu früh bewegt (57.). Isak Bergmann Johannesson (67.) glich für die Fortuna per Elfmeter nach Videobeweis aus, diesmal lag Erbst richtig. Johannesson selbst war gefoult worden.
Fortan drückte die Fortuna, Reichert lenkte einen Schuss von Giovanni Haag sensationell an den Pfosten (76.). Das Tor gelang aber dem Club: Stefanos Tzimas (85.) lupfte den Ball sehenswert über Kastenmeier hinweg. Durch ein Eigentor von Justvan (90.) schlug Düsseldorf spät zurück.
SSV Ulm 1846 - SpVgg Greuther Fürth 1:1 (1:1)
Die SpVgg Greuther Fürth hat einen wichtigen Schritt raus aus dem Tabellenkeller verpasst. Bei Aufsteiger SSV Ulm kam das Team von Trainer Jan Siewert nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und steht auf Rang 13 nur zwei Punkte vor den Ulmern, die sich mit dem fünften Remis in Serie auf den Relegationsplatz 16 schoben.
Im Mittelpunkt stand vor allem der Video Assistant Referee (VAR). Einen strittigen Handelfmeter verwandelte Julian Green zur Führung für die Gäste (16.), Semir Telalovic traf nach einem vermeintlichen Foul von Maximilian Dietz an Maurice Krattenmacher ebenfalls vom Punkt zum Ausgleich (45.+1). Fürth-Keeper Nahuel Noell war in der richtigen Ecke, ließ den Ball aber unglücklich unter seinem Körper durch.
Im eisigen Donaustadion gab es im ersten Durchgang kaum Torchancen, aber trotzdem fast neun Minuten Nachspielzeit. Beim Handspiel des Ulmer Lucas Röser brauchte Schiedsrichter Patrick Schwengers im Zusammenspiel mit VAR-Assistent Robert Schröder knapp vier Minuten für die Entscheidungsfindung, beim Foulelfmeter für die Gastgeber sogar fünf. Nach dem Seitenwechsel rückte der Fußball wieder in den Mittelpunkt, doch wirklich zwingende Möglichkeiten blieben auch hier aus.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid