Fußball

Es kriselt in der Champions League Hilfloser BVB enttäuscht gegen Arsenal

Bitterer Abend in London: Hinten kassierte der BVB gegen Arsenal das schnellste Gegentor seiner CL-Geschichte. Vorne glänzten die Dortmunder mit Ideenlosigkeit.

Bitterer Abend in London: Hinten kassierte der BVB gegen Arsenal das schnellste Gegentor seiner CL-Geschichte. Vorne glänzten die Dortmunder mit Ideenlosigkeit.

(Foto: REUTERS)

Bestens gelaunt präsentiert sich BVB-Coach Jürgen Klopp vor dem Champions-League-Gastspiel beim FC Arsenal. 73 Sekunden nach Anpfiff gefriert ihm sein Lächeln, da führen die Londoner bereits. Es wird aber noch herber für die international zuvor makellose Borussia.

Nun ist auch der Champions-League-Zauber verflogen: Die erste Niederlage in der Fußball-Königsklasse hat Borussia Dortmund den vorzeitigen Gruppensieg gekostet. Die bereits für das Achtelfinale qualifizierte Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp musste sich dem FC Arsenal mit 0:2 (0:1) geschlagen geben und zeigte vor allem in der 2. Halbzeit ihr Bundesliga-Gesicht. Dort liegt der BVB nur auf Rang 16.

FC Arsenal - Bor. Dortmund 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Sanogo (2.), 2:0 Sanchez (57.)

Arsenal: Martinez - Chambers, Mertesacker,  Monreal, Gibbs - Arteta (67. Flamini) - Oxlade-Chamberlain (90.  Campbell), Ramsey, Cazorla - Sanogo (79. Podolski), Sanchez

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Ginter, Schmelzer -  Sven Bender, Gündogan - Mchitarjan, Großkreutz (78. Jojic) -  Aubameyang (61. Ramos), Immobile (61. Kagawa)

Referee: Kassai (Ungarn) Zus.: 59.902
Schüsse: 10:9 Ecken: 6:3 Ballbes: 46:54 %

Yaya Sanogo schon in der zweiten Minute und Alexis Sánchez (57.) schossen in London den hochverdienten Sieg für die Elf von Coach Arsène Wenger heraus. Damit ging nach den Niederlagen des FC Bayern bei Manchester City und Schalkes Heimdebakel gegen Chelsea für die Bundesliga auch das dritte deutsch-englische Duell verloren.

Wie zuletzt in der Bundesliga enttäuschte die Borussia erstmals in dieser Saison auch auf internationalem Parkett und blieb vor allem in der Offensive ohne Durchschlagskraft. Am letzten Vorrunden-Spieltag können die Dortmunder jetzt theoretisch noch von Arsenal überflügelt werden. Die Londoner qualifizierten sich vorzeitig für die K.o.-Runde und sind zum 15. Mal in Folge im CL-Achtelfinale dabei.

Rekordtor schockt BVB früh

Wie der Revierrivale FC Schalke bei seinem 0:5-Debakel gegen Chelsea wurden die Dortmunder nach wenigen Sekunden kalt erwischt. 73 Sekunden waren gespielt, als Sanogo nach Einwurf von Calum Chambers und Vorlage von Santi Cazorla die Verwirrung in der Hintermannschaft der Gäste nutzte und aus abseitsverdächtiger Position BVB-Keeper Roman Weidenfeller überwand. Es war das schnellste BVB-Gegentor in der Champions League überhaupt.

Vier Veränderungen hatte Klopp in der Borussen-Startelf im Vergleich zum 2:2 beim SC Paderborn vorgenommen. In der Abwehr kam Marcel Schmelzer für Erik Durm, im defensiven Mittelfeld erhielt Sebastian Kehl eine schöpferische Pause und wurde durch Sven Bender ersetzt. Neben dem erneut verletzten Marco Reus ließ Klopp auch den zuletzt schwächelnden Shinji Kagawa anfangs draußen. In der Offensive begannen stattdessen Kevin Großkreutz und Ciro Immobile.

Nach dem Sturz auf den Relegationsplatz in der Bundesliga wollte der BVB zumindest auf internationalem Parkett wieder für einen Festtag sorgen und sich vor allem mit einem Erfolgserlebnis Mut für den ungleich wichtigeren Auftritt in der Bundesliga am Sonntag bei Eintracht Frankfurt machen. Doch mit dem schnellen Kombinationsspiel der Gunners taten sich die Dortmunder schwer. Erst einige Zeit nach dem frühen Rückstand konnten sie sich befreien und für Entlastung sorgen. Immobile verpasste nach einer Hereingabe von Lukasz Piszczek nur knapp (19.) den Ausgleich. Ein Duell auf Augenhöhe entwickelte sich aber erst nach einer halben Stunde.

BVB permanent "beweispflichtig"

"Wir bringen uns ständig in Situationen, in denen wir beweispflichtig werden. Es geht darum, dass wir das, was wir können, endlich über einen längeren Zeitraum oder 90 Minuten auf den Platz bringen. Daran arbeiten wir", hatte Klopp noch unmittelbar vor dem Anpfiff beim TV-Sender Sky gesagt.

Doch auch nach dem Wechsel hatte Arsenal die besseren Chancen und war das dominierende Team. Trotz aller guten Vorsätze blieb das Spiel der Borussia auch in der zweiten Halbzeit ohne große Durchschlagskraft. Sánchez scheiterte mit einem Flachschuss am gut reagierenden Weidenfeller (51.), Alex Oxlade-Chamberlain traf per sehenswertem Dropkick nur die Latte (54.). Drei Minuten später allerdings war dann auch Weidenfeller gegen den platzierten Schuss von Sánchez aus halblinker Position kurz vor dem Strafraum machtlos.

Beim BVB dagegen: kaum Torabschlüsse, kaum zündende Ideen - vor allem Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang enttäuschten in der Offensive und mussten nach einer Stunde für Kagawa und Adrian Ramos weichen. An dem Geschehen auf dem Feld änderte sich nur wenig. Ilkay Gündogan (82.) und Adrian Ramos (88.) prüften noch einmal Arsenal-Keeper Damian Martinez. Doch für einen Sieg waren die Dortmunder an dem Tag zu harmlos.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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