"Der Ausputzer" verleiht Oscars Hitz, Robben - und ein bisschen Dost
24.02.2015, 15:52 Uhr
Mann, ist der gut: Bayerns Holger Badstuber bestaunt den Kollegen Arjen Robben.
(Foto: dpa)
Last-Minute-Treffer, Tore im halben Dutzend, Trainer am Rande des Nervenzusammenbruchs. "Der Ausputzer" bringt ein wenig Ordnung ins Dickicht der Superlative. Und was Hollywood kann, können wir auch. Hier die Preisträger des 22. Spieltages.
Bestes Tor: Wem soll man den Preis in dieser Kategorie schon verleihen, wenn es einen Torwart gibt, der an diesem 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga getroffen hat? Nicht vom Elfmeterpunkt wie etwa der treffsichere Jörg Butt, der in der Saison 1999/2000 neun Tore erzielte - sondern so richtig aus dem Spiel heraus. Vor ihm war das lediglich Jens Lehmann und Frank Rost gelungen, jetzt reihte sich Augsburgs Marwin Hitz in diese Riege ein. Kolossal, wie Hitz das Ding in der Nachspielzeit zum 2:2 seiner Mannschaft gegen Bayer Leverkusen in die Maschen jagt.
Bester Keeper: An wen soll man diesen Preis schon vergeben, wenn ein Torwart, siehe oben, genetzt hat. In diesem Sinne - die Jury macht es sich da einfach: The Oscar goes to Marvin "The Hit" Hitz. Zwei Tore gefangen, okay, das kann man sicherlich besser machen. Aber dafür einmal genetzt, einen Punkt geholt - Hut ab!
Bester Verlierer: Dass man vom FC Bayern die Hucke voll bekommt, ist nichts Neues. Das demonstrieren die Münchner unter ihrem Trainer Josep Guardiola vor allem in dieser Saison einmal wieder mit Nachhaltigkeit. Wie reagiert man am besten darauf, als Coach, so kurz nach dem Spiel? Durchlässig sein, abstrahieren, die Schönheit des Spiels ganz losgelöst von eigenen Befindlichkeiten einordnen. Da kann man dann einfach mal "Danke" sagen. André Breitenreiter hat es vorgemacht: "Wir haben gegen die weltbeste Mannschaft mit dem weltbesten Trainer gespielt. Man kann diesen Zug nicht aufhalten. Ich danke für dieses tolle Erlebnis." Sprach’s nach einem halben Dutzend Bayern-Buden gegen seine Paderborner Jungs. Preiswürdig, Breite!
Bester Spieler: Robben, Robben, Robben. Und ein bisschen Dost.
Bester Kommentar: Und Hitz zum Dritten. Der Keeper auf die Frage, ob ihm schon einmal ein Tor aus dem Spiel heraus geglückt ist: "Nein, noch nie. Ich habe nur einmal ein Eigentor geköpft"
Beste Nachspielzeit: Wir vergeben den Preis an drei Schauplätze: Schalke, Hamburg, Augsburg - dort haben sie den so genannten Fans gezeigt, was man so alles verpassen kann, wenn man in der 85. Minute lostapert, das Stadion verlässt, weil man es vermeiden will, in den Stau zu geraten. Oder weil man dem Irrglauben erliegt, da passiert eh nichts mehr. Sebastian Prödl netzte für Werder, Branimir Hrgota für Mönchengladbach und Hitz, na gut, das hatten wir schon, allesamt in der Nachspielzeit. Applaus. Schlusspfiff. Jetzt aber wirklich.
Quelle: ntv.de