Fußball

Viererpack gegen Ingolstadt Kruses Tor-Gala lässt Bremen träumen

In Topform: Max Kruse.

In Topform: Max Kruse.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Lange fällt Werder Bremen gegen den FC Ingolstadt nichts "Großartiges" ein. Der FCI führt 2:1 und das verdient, Werder droht im Kampf um Europa ein herber Dämpfer. Dann beginnt die historische Tor-Show von Max Kruse.

Bremens Vierfach-Torschütze Max Kruse schreibt Vereinsgeschichte, seine Teamkollegen sprechen erstmals von Europa und Trainer Alexander Nouri kündigt nach dem offiziellen Ende des Abstiegskampfs Vertragsgespräche an: Bei Werder herrschte nach einem 4:2 (1:1)-Sieg im Ingolstädter Nieselregen nur beste Laune: Mit dem achten Sieg in zuletzt zehn ungeschlagenen Partien haben die Bremer ihren Sturmlauf in Richtung Europapokal eindrucksvoll fortgesetzt.

Zumindest bis Sonntag rangieren die Bremer erstmals unter den Top sechs der Tabelle. "Da wollen wir nicht mehr weg. Wir schauen auf jeden Fall auf die Europa League", verkündete Mittelfeldspieler Robert Bauer.

Für Maik Walpurgis bleibt es im Tabellenkeller äußerst brenzlig.

Für Maik Walpurgis bleibt es im Tabellenkeller äußerst brenzlig.

(Foto: imago/Nordphoto)

Beim FC Ingolstadt nimmt indes der Abstieg immer mehr Gestalt an. Die Oberbayern gaben in einer eigentlich guten Partie zweimal eine Führung aus der Hand und rangieren vier Spieltage vor Schluss als Tabellenvorletzter weiter vier Punkte hinter dem Relegationsrang. Chefcoach Maik Walpurgis flüchtete sich in Durchhalteparolen: "Wir werden natürlich nicht aufgeben. Diese Leistung macht Mut."

"Hat uns als Mannschaft belohnt"

Den Unterschied machte Max Kruse ausgerechnet vor den Augen von Bundestrainer-Assistent Thomas Schneider und DFB-Rekord-Torjäger Miroslav Klose. Sein Viererpack (45./Elfmeter, 81., 87., 90.+4) sicherte den Bremern den Comeback-Erfolg und ihm persönlich einen Eintrag in die Werder-Chronik. Er ist der erste Spieler seit Frank Neubarth 1986, dem vier Tore in einem Ligaspiel für die Hanseaten gelangen.

Nouri sagte: "Großartig. Ich mach es selten, dass ich einen Spieler heraushebe. Aber heute hat jeder gesehen, dass er uns als Mannschaft belohnt und die Tore erzielt hat."

Lange sah es nach der ersten Niederlage für Bremen nach neun Spielen aus, als Ingolstadt nämlich nach den Toren von Dario Lezcano (32.) und Pascal Groß (62./Elfmeter) 2:1 geführt hatte. "Es ist bitter, wie wir so ein Spiel noch aus der Hand geben", sagte Groß. Werder sei lange "nichts Großartiges gelungen, wir hatten das Spiel im Griff". Trotz der Ausfälle von gleich vier Verteidigern kontrollierten die Schanzer den Großteil der Partie und belohnten sich mit dem 1:0, als Lezcano im Strafraum eine Flanke verwertete.

Ingolstadt besser und in Führung

Die Bremer setzten ohne den gesperrten Zlatko Junuzovic auf Konter. Zum Tor führte dies kurz vor der Pause: Fin Bartels wurde allein vor Keeper Martin Hansen im Strafraum gefoult. Kruse verwandelte den Elfmeter. Nach dem Seitenwechsel scheiterte zunächst Almog Cohen zweimal für den FCI (58./60.), ehe er einen Strafstoß rausholte. Referee Markus Schmidt hatte einen Kontakt von Niklas Moisander gegen Cohen als Foul gewertet - eine zweifelhafte Entscheidung. Groß verwandelte den glücklichen Strafstoß.

"Das war ein schwieriges Spiel, Ingolstadt hat das gut gemacht", sagte Nouri. "Ich hatte das Gefühl, dass viele Situationen gegen uns gelaufen sind." Er meinte damit auch einige Schiedsrichterpfiffe.

Am Ende aber verhinderte Kruse eine tiefer gehende Debatte über den Unparteiischen: Eine Faust-Parade von Hansen vor die Füße des Torjägers leitete die Wende ein, denn der Ex-Nationalspieler versenkte clever. Kurz vor Schluss setzte Kruse per platziertem Fernschuss einen drauf und sorgte in der Nachspielzeit vor dem leeren FCI-Tor für den Schlusspunkt. Kruse hat in den vergangenen sieben Partien neun Tore erzielt und steht insgesamt bei 13 Treffern.

Quelle: ntv.de, Manuel Schwarz, dpa

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