Fußball

Reise zum Hexenkessel Istanbul Leipzigs Sturm-Duo trotzt Mini-Krise

Gemeinsam sind sie stark: Timo Werner und Jean-Kevin Augustin.

Gemeinsam sind sie stark: Timo Werner und Jean-Kevin Augustin.

(Foto: imago/Contrast)

Der neue Traum-Sturm von RB Leipzig sorgt für den feinen Unterschied. Gegen Eintracht Frankfurt endet die kleine Sieglos-Serie. Besonders für die Champions-League-Reise nach Istanbul erhalten die Sachsen dadurch Rückenwind.

Nach der nächsten Gala-Vorstellung gönnte sich Timo Werner einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. Na klar - für Champagner war es zu früh, schließlich hatte RB Leipzig gerade nur seine Sieglos-Serie beendet und nicht die Champions League gewonnen. Aber stolz sein durfte Werner allemal. Nicht auf einen 2:1-(1:0)-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, sondern vielmehr auf eine wichtige Erkenntnis: Leipzig kann ihm doch standhalten, dem Schreckgespenst Dreifachbelastung.

"Es ist alles noch nicht so locker wie in der letzten Saison", gab Werner nach dem ersten Erfolg nach drei Pflichtspielen ohne Sieg am Sky-Mikrofon zu. Auf jeden Fall aber lockerer als in eben jenen Partien. Der kraftlose Auftritt vom vergangenen Dienstag, als RB beim FC Augsburg mit 0:1 verloren hatte, ist vergessen. Leipzig hat das Siegen neu gelernt. "Es gibt keine Alternative dazu. Ich möchte, dass sich die Jungs für ihre Investitionen auch belohnen", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl.

Der Blick geht nach vorne. "Zehn Punkte aus sechs Spielen sind etwas, das ich auch vor der Saison hätte unterschreiben können. Jetzt konzentrieren wir uns auf Istanbul", sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Am Dienstag (20.45 Uhr im n-tv.de-Liveticker) steht dort beim türkischen Meister Besiktas das erste RB-Auswärtsspiel in der Champions League an.

"Es ist nicht mehr viel Zeit bis dahin"

"Die Atmosphäre wird der Wahnsinn. Ein absoluter Hexenkessel, aber auch ein Highlight", sagte Kapitän Willi Orban: "Sportlich traue ich uns viel zu. Wir müssen nur gut regenerieren, es ist nicht mehr viel Zeit bis dahin." Die Erholungsphase hatte bereits in der zweiten Halbzeit gegen Frankfurt begonnen. Irgendwie verständlich, hatte Leipzig zuletzt in 37 Tagen doch sieben Pflichtspiele absolviert.

Nachdem RB die erste und den Beginn der zweiten Hälfte gegen die Hessen dominiert hatte und durch Jean-Kevin Augustin (28.) und den fünften Saisontreffer Werners (67.) zu seinen Toren gekommen war, ließen die Sachsen die Zügel schleifen. Und die Eintracht bäumte sich auf. Dass dem Anschlusstor durch den Ex-Leipziger Ante Rebic (77.) nicht der Ausgleich folgte, war auch glücklicher Fügung zu verdanken.

Talent macht Abgezocktheit wett

Leipzig muss eben noch lernen. "Wir müssen schauen, dass wir ökonomischer mit dem Ball umgehen, auch mal ein taktisches Foul machen. Das gehört zu unserem Reifeprozess hinzu", mahnte Orban. Dass Nachlässigkeiten auf internationaler Bühne knallhart bestraft werden, zeigte sich bereits beim Debüt in der Königsklasse gegen Frankreichs Champion AS Monaco (1:1). Doch was an Abgezocktheit fehlt, gleicht RB durch Talent aus. Auch eine Erkenntnis des Frankfurt-Spiels.

Der wohl von Real Madrid umworbene Werner und Augustin spielten sich durch den hessischen Beton, der bei jeder Finte, jedem kraftvollen Sprint der beiden mehr bröckelte. "Die beiden verstehen sich wirklich gut, obwohl sie ähnliche Laufwege haben. Für mich ist das ein gutes Signal, dass die beiden so gut miteinander funktionieren", sagte Hasenhüttl. Ein Signal, das wohl jeder verstanden hat.

Quelle: ntv.de, Florian Krebl, sid

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