Fußball

Wie vor Heynckes' Abgang Müller hofft auch ohne Guardiola aufs Triple

Ende der Zusammenarbeit? Thomas Müller und Josep Guardiola.

Ende der Zusammenarbeit? Thomas Müller und Josep Guardiola.

(Foto: imago/MIS)

Beim FC Bayern München mehren sich die Indizien für einen Abgang von Trainer Josep Guardiola. Darüber reden will in Hannover zum Hinrunden-Ende aber - noch - niemand. Siegtorschütze Thomas Müller hofft auf Parallelen zum Heynckes-Abgang 2013.

Es lag bereits ein Hauch von Abschied in der Luft, als sich Joeep Guardiola und Michael Frontzeck nach dem müden 1:0 des FC Bayern bei Hannover 96 nach der Pressekonferenz herzten. Fast schien es, als wolle Hannovers Frontzeck dem wohl scheidenden Münchner Trainer alles Gute für dessen Zukunft außerhalb Deutschlands wünschen. Fakten wollte Guardiola indes auch am Samstagabend nicht schaffen. "Rummenigge hat gesagt, am Tag nach dem Hannover-Spiel", sagte der Katalane mit Blick auf Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Ihm soll es obliegen, das von einigen Medien bereits verkündete Ende von Guardiolas Amtszeit beim deutschen Rekordmeister zum Ende von dessen Vertragslaufzeit im Sommer zu bestätigen. Am Sonntag könnte es soweit sein.

Nach dem glanzlosen 15. Saisonsieg der stark ersatzgeschwächten Bayern wollte auch Rummenigge zumindest am Samstagabend noch nicht sagen, was alle Welt seit Tagen zu wissen scheint: Guardiola verlässt die Bayern im Sommer in Richtung Manchester City und stattdessen übernimmt Carlo Ancelotti, der frühere Coach von Real Madrid. "Es sind ja schon vermeintliche Fakten geschaffen worden. Ich weiß nicht, was hinter den Kulissen noch passiert ist", sagte Siegtorschütze Thomas Müller, der einen von 96-Routinier Christian Schulz verschuldeten Handelfmeter verwandelt hatte (40. Minute) und in der Bayern-internen Rangliste mit nun 85 Toren mit Lothar Matthäus gleichgezogen war.

"Wir sind ein bisschen müde"

Darüber oder über den knappen Sieg beim biederen Abstiegskandidaten wollte nach dem Spiel kaum einer etwas hören. Alles drehte sich um Guardiolas Zukunft. Der Katalane hat nach eigener Aussage Clubchef Rummenigge zwar bereits über seine Pläne unterrichtet, die Mannschaft aber laut Müller noch nicht: "Vielleicht wird er uns nach der Entscheidung ein paar Worte sagen." Rummenigge bedachte den in den vergangenen Jahren weltweit zum Hohepriester der Trainergilde stilisierten Guardiola nach dem Spiel nur mit einem flüchtigen Händedruck.

Mehr gab es für den Starcoach nicht als Anerkennung für den Sieg der Bayern, die trotz angespannter Personallage - in Hannover waren lediglich 13 Feldspieler dabei - mit acht Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund in die Winterpause gehen. Genauso unterkühlt wie beim Zusammentreffen mit Guardiola verließ Rummenigge wenig später wortlos die Arena in Hannover. Ein bisschen mehr Freude wäre durchaus angebracht gewesen, immerhin steht das Guardiola-Team zum Ende der Hinserie glänzend da, obwohl es auf dem Zahnfleisch geht. "Wir sind ein bisschen müde. Wir konnten nicht rotieren", sagte Guardiola, und Müller bekannte: "Wir haben jetzt viele Spiele in den Knochen. Es tut jetzt gut, mal durchzuschnaufen."

Trotz der Personalmisere ließen die Bayern zum Ende des Jahres lediglich beim 1:3 in Mönchengladbach vor zwei Wochen Federn. Verfolger Dortmund dagegen verlor unerwartet zum Hinrunden-Abschluss beim 1. FC Köln, was Matchwinner Müller ein breites Grinsen wert war: "Das Ergebnis von Dortmund passt uns natürlich ganz gut." Der Weltmeister unkte angesichts der glänzenden Ausgangslage der Bayern in noch drei Wettbewerben und der Trainerfrage bereits: "Der Vertrag von Jupp Heynckes ist damals auch ausgelaufen, und wir haben das Triple gewonnen."

Quelle: ntv.de, Carsten Lappe und Michael Rossmann, dpa

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