Fünf Profis müssen in Quarantäne DFB-Nationalspieler positiv auf Corona getestet
09.11.2021, 10:09 Uhr
Ein deutscher Fußball-Nationalspieler wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das Training der Nationalmannschaft wurde kurzfristig abgesagt, stattdessen müssen insgesamt fünf Profis in Quarantäne. Das DFB-Team tritt am Donnerstag in der WM-Qualifikation gegen Liechtenstein an.
Die Vorbereitung auf die letzten beiden Länderspiele des Jahres ist empfindlich gestört worden. Ein Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, vier weitere Profis müssen in Quarantäne und fallen damit aller Voraussicht nach für die beiden Länderspiele in dieser Woche aus. Der DFB teilte dazu mit, dass "der positiv auf Covid-19 getestete Nationalspieler" umgehend isoliert worden sei, aber "vollständig geimpft und aktuell symptomfrei" sei. "Neben ihm müssen auf Anweisung des Gesundheitsamts vier weitere Spieler, die trotz negativen Tests im Rahmen der Kontaktverfolgung als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eingestuft wurden, im Quartier des DFB-Teams in Quarantäne."
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll es sich um Abwehrspieler Niklas Süle vom FC Bayern handeln. Zunächst hieß es nur, ein Spieler des Rekordmeisters sei betroffen. Für die Spiele gegen Liechtenstein (Donnerstag, 20.45 Uhr) und in Armenien (Sonntag, 18 Uhr/beide bei RTL und im Liveticker auf ntv.de) hatte Bundestrainer Hansi Flick insgesamt acht Profis der Münchner berufen: Manuel Neuer, Niklas Süle, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Thomas Müller, Jamal Musiala und Leroy Sané. Nach Informationen von RTL/ntv reiste Süle gemeinsam mit Gnabry, Kimmich, Neuer und Musiala zum Teamhotel an. Ob nun dieses Quartett zusätzlich zum positiv getesteten Abwehrspieler in Quarantäne muss, ist offen.
Der "Bayerische Rundfunk" berichtet, dass es sich bei den vier als Kontaktperson eingestuften Spielern um Gnabry, Kimmich, Musiala und Karim Adeyemi handeln soll. Das Gesundheitsamt Wolfsburg verwies auf Nachfrage von ntv.de auf die Niedersächsische Corona-Absonderungsverordnung vom 1. November 2021. Der zufolge gelten folgende Regeln: Für die positiv getestete Person sind mindestens 14 Tage Quarantäne vorgeschrieben, für Kontaktpersonen sieht die Vorgabe so aus: Ohne Symptome und ohne negativen Test sind zehn Tage Isolation vorgesehen, mit einem negativen PCR-Test kann man sich nach fünf Tagen freitesten, mit einem negativen Antigen-Schnelltest nach sieben Tagen. Eine Quarantäne als Kontaktperson entfällt laut Verordnung, wenn die Personen "geimpft oder genesen" sind und "keine Symptome vorliegen". Das würde bedeuten, dass das Quartett entweder Symptome hat oder weder geimpft noch genesen ist - oder, dass das Gesundheitsamt Wolfsburg strengere Maßstäbe angelegt hat.
Training kurzfristig abgesagt
Der DFB ließ bislang offen, bei welchem Spieler es den positiven Corona-Test gab. Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff wird in der Mitteilung des Verbands mit den Worten zitiert, dass er "dem positiv getesteten Spieler schnelle Genesung" wünscht und, "dass er weiterhin symptomfrei bleibt."
Das für 11 Uhr heute Vormittag angesetzte Training ist kurzfristig abgesagt worden, die Spieler sollen sich stattdessen individuell im Hotel fit halten. "Alle weiteren Spieler der Nationalmannschaft, die wie das Trainerteam und das gesamte Team hinter dem Team sämtlich negativ getestet wurden, bereiten sich wie geplant auf die beiden WM-Qualifikationsspiele vor", teilte der DFB mit. Inwiefern die Austragung der beiden finalen Partien in der WM-Qualifikation gefährdet sein könnte, blieb zunächst offen. Zuletzt war es bei singulären Infektionen nicht mehr zu Spielabsagen gekommen. Die WM-Qualifikation hat die Nationalmannschaft bereits geschafft.
Zuletzt hatte die Aussage von Bayern Münchens Joshua Kimmich, dass er nicht geimpft sei, für heftige öffentliche Diskussionen um die Vorbildfunktion von Fußball-Nationalspielern in der Corona-Krise gesorgt. Wenige Tage zuvor hatte sich Kimmichs Vereinstrainer Julian Nagelsmann mit dem Coronavirus infiziert, aus seiner Quarantäne heraus aber nachdrücklich für die Impfung geworben: "Wie die Verläufe sind, wenn man nicht geimpft ist, kann man in den Kliniken gerne erfragen." Er kehrte erst in der vergangenen Woche nach Ablauf der zweiwöchigen Isolation zurück zu seinem Team. Eindrücklich hatte sich im Vorjahr İlkay Gündoğan von Manchester City über seine Leidenszeit nach seiner Infektion geäußert und vor einem zu laschen Umgang gewarnt.
Quelle: ntv.de, tsi/sue/dpa