Deutsches Trio braucht Eurosiege Nagelsmann gibt Gas - schreibt Köln an?
02.11.2017, 16:57 Uhr
Julian Nagelsmann will in der Europa League weiter siegen.
(Foto: dpa)
Nach dem Premierensieg in der Europaliga will Hoffenheim auch beim Weltstädteurlaub in Istanbul bestehen. Während die Nagelsmänner noch mit der K.o.-Runde flirten, geht es für Köln und Hertha nur noch um internationale Blamagenbegrenzung. Aber: Abschenken verboten.
Bas. Istanbul - 1899 Hoffenheim, 19 Uhr
"Wir fliegen in eine Weltstadt und haben große Ziele. Wir sind zuversichtlich, dass wir die gute Leistung von zuhause gegen Istanbul auch auswärts bringen können." Hoffenheims Sportchef Alexander Rosen trat die Reise zum Europa-League-Auswärtsspiel (ab 19 Uhr im n-tv.de Liveticker) beim türkischen Vizemeister Basaksehir Istanbul selbstbewusst an. Sein Trainer Julian Nagelsmann staunte hingegen nach der Ankunft in Istanbul erstmal über den Verkehr. "In Deutschland kommt man in derselben Zeit mit dem Auto 50, 60 Kilometer weiter", sagte der 30-Jährige schmunzelnd.
Auf dem Weg durch die Gruppenspiele der Europa League will der Bundesligist nach den beiden Auftaktpleiten flott vorankommen. Beim türkischen Vizemeister Basaksehir hofft Hoffenheim auf eine Wiederholung des Hinspielsieges. Wie schon vor zwei Wochen vor dem 3:1 wissen die Hoffenheimer aber nicht genau, was sie erwartet im mit 10.000 Zuschauern gefüllten Fatih-Terim Stadion, wo etwa 100 TSG-Fans die Gäste unterstützen sollen. "Wir wissen nicht genau, was der Gegner macht, aber ich weiß, was für eine Idee wir haben", sagte Nagelsmann selbstbewusst. Dass mit Mark Uth, Serge Gnabry, Pawel Kaderabek und Lukas Rupp vier Spieler ausfallen, sei kein Problem: "Unser Kader ist so aufgestellt, dass wir genügend gute Spieler haben, um auch Verletzte zu ersetzen. Mir ist nicht bange mit den Spielern, die wir dabei haben." Zumal auch Basaksehir Personalsorgen hat: Laut Coach Abdullah Avci fallen Kapitän Emre Belözoglu und Mahmut Tekdemir verletzt aus. Stürmerstar Emmanuel Adebayor aus Togo, 2008 Afrikas Fußballer des Jahres, sei angeschlagen.
1. FC Köln - Bate Borissow, 21.05 Uhr
Die Freude auf die erste Europacup-Saison seit 25 Jahren war riesengroß beim 1. FC Köln, inzwischen herrscht Ernüchterung: In der Liga ist der Klub nach zehn Spielen noch sieglos, in der Europa League nach drei Partien sogar noch ohne Punkt. Von den 48 Europaliga-Teilnehmern hat Köln die zweitschlechteste Bilanz nach Vardar Skopje und deshalb nur noch theoretische Chancen aufs Weiterkommen. Dennoch nehmen sie das zweite Heimspiel (21.05 Uhr/Sport1 und n-tv.de Liveticker) gegen Bate Borissow ernst. "Wir sind jetzt an der Reihe", sagte Torhüter Timo Horn und versicherte: "Wir haben nicht eine Saison darum gekämpft, um die Europa League jetzt abzuschenken."
Die ersten Zähler sollen endlich her. Mit einem Erfolgserlebnis wollen sich die Kölner Selbstvertrauen für das wichtige Liga-Spiel am Sonntag gegen Hoffenheim holen. "Die Hoffnung ist größer, gegen Hoffenheim zu gewinnen, wenn wir hier drei Punkte mitnehmen", sagte Trainer Peter Stöger. Er will in der Europa League endlich "anschreiben" - so sagt man in Österreich zu punkten.
Hertha BSC - Sorja Luhansk, 21.05 Uhr
Auf seinen 1000. Tag als Trainer von Hertha BSC dürfte sich Pal Dardai ein Gläschen seines geliebten ungarischen Rotweins gegönnt haben, doch am 1001. droht bereits die große Katerstimmung. Im heimischen Olympiastadion zittern die Berliner gegen Sorja Luhansk aus der Ukraine um den Verbleib in der Europa League. Die Chancen auf das Erreichen der nächsten Runde stehen denkbar schlecht, das weiß auch Dardai. "Das wäre wunderbar, wird aber schwierig", sagte Dardai dem "Tagesspiegel". Der 41-Jährige hatte schon direkt nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel von Lwiw allen Rechenspielen ums Weiterkommen eine Absage erteilt.
Verständlich, bei nur einem Punkt aus drei Spielen. Verliert die Hertha gegen Luhansk und holt der Östersunds FK parallel bei Athletic Bilbao mindestens ein Unentschieden, platzt der Traum von der K.o.-Phase vorzeitig. Die Lage ist ernst, da stellte Dardai gar die Freude über seinen 1000. Tag im Amt zurück. "Das ist ein schönes Jubiläum, aber im Fußball zählt immer der nächste Pass. Wenn der nicht ankommt, ist der Trainer unter Druck. So ist der Fußball."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa