Fußball

Knifflige Personalentscheidungen Nagelsmanns schwieriger Spagat beim FC Bayern

Julian Nagelsmann grübelt über die richtige Aufstellung.

Julian Nagelsmann grübelt über die richtige Aufstellung.

(Foto: IMAGO/Sammy Minkoff)

Trainer Julian Nagelsmann hat in der Bundesliga-Partie des FC Bayern München beim VfB Stuttgart auch schon das große K.o.-Spiel in der Fußball-Champions-League gegen Paris Saint-Germain intensiv mit im Blick. Für den Coach ist das Bundesligaspiel eine Gratwanderung.

Es geht gegen Silas und Chris Führich - doch die Gedanken von Julian Nagelsmann kreisen vor der lästigen Pflichtaufgabe in Stuttgart längst um Kylian Mbappe und Lionel Messi. Der Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain am kommenden Mittwoch (21 Uhr bei DAZN und im Liveticker bei ntv.de) überstrahlt beim FC Bayern derzeit alles. "Jetzt ist erst mal der VfB wichtig. Es macht wenig Sinn, Gas rausnehmen. Wir haben nichts zu verschenken", sagte der Trainer des Rekordmeisters am Freitag. Er stellte aber auch sofort eine Verbindung zum Achtelfinal-Rückspiel gegen das PSG-Starensemble her.

"Wir haben schon eine Idee, wie wir es gegen PSG machen wollen. Wir planen, Teile gegen den VfB zu testen und ein paar Dinge reinzunehmen", so Nagelsmann. Man habe nach dem VfB-Spiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ja "nicht unendlich Zeit". Deshalb kündigte er an, "nicht viel zu rotieren". Einspielen für Paris heißt das Gebot der Stunde. Zumal der Königsklassen-Gipfel für die Bewertung der Saison von "enormer Bedeutung" sein wird, wie Nagelsmann betonte. "Es ist immer eine Gratwanderung. Spielt man sich schon für PSG mit ein? Dass das nächste Woche ein unglaublich wichtiges Spiel ist, ist klar."

Was macht Nagelsmann mit Pavard?

Bis Mittwoch muss der 35-Jährige aber noch ein paar knifflige Entscheidungen treffen, gerade was die Positionen in der Abwehr betrifft. Benjamin Pavard bescheinigte Nagelsmann eine "extrem gute Form", allerdings ist der Franzose gegen Paris gesperrt. "Wir müssen ein Bundesligaspiel gewinnen. Wenn man es isoliert betrachtet, musst du ihn eigentlich spielen lassen. Aber man nimmt auch einem Spieler, der am Mittwoch spielen könnte, die Chance, in den Rhythmus zu kommen", sagte Nagelsmann. In der Abwehr steht etwa Dayot Upamecano nach seiner Rot-Sperre wieder zur Verfügung.

Ungewiss war vor dem Abschlusstraining noch, ob Leroy Sané in Stuttgart zum Kader gehören wird. Der Nationalspieler hat eine kleine Kapselverletzung am Sprunggelenk. "Wir müssen das erste Mal seit Langem auch wieder Spieler aus dem Kader streichen", sagte Nagelsmann, es sei aber "gut, in der heißen Phase nahezu alle Spieler wieder an Bord zu haben". Den abstiegsbedrohten VfB erwartet er "Bruno-Labbadia-typisch. Sie werden viel arbeiten und laufen". Der VfB-Trainer werde seinem Team schon "die Hölle heiß machen", fügte Nagelsmann mit einem Schmunzeln an: "Deshalb müssen wir uns auch die Hölle heiß machen."

Kahn nimmt Mannschaft nochmal in die Pflicht

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Zumal ein erneuter Rückschlag angesichts des engen Titelrennens zur Unzeit käme. "Jetzt", betonte Vorstandschef Oliver Kahn, "können wir uns keine Ausrutscher mehr erlauben". Der FC Bayern müsse "in der Spur bleiben und in den nächsten Wochen liefern - und das alle drei Tage", forderte Thomas Müller vor dem VfB-Spiel. Doch auch Müller richtete schon einen Blick nach vorne. "Es ist schon eine einzigartige Situation, die frisch gekürten Plätze 1 und 2 der Weltfußballer-Wahl im Angriff zu haben", schrieb der 33-Jährige in seinem Newsletter in Bezug auf die Superstars Mbappe und Messi.

Nach dem 1:0 im Hinspiel sieht Müller die Bayern "auf jeden Fall im Vorteil. Wir gehen mit breiter Brust und Optimismus in eine hoffentlich berauschende Champions-League-Nacht."

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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