Bundesliga-Winterschlussverkauf Nur der VfL Wolfsburg haut die Kohle raus
18.01.2017, 17:11 Uhr
Nun für Wolfsburg am Ball: Yunus Malli.
(Foto: imago/VI Images)
Ohne den VfL Wolfsburg wär' hier gar nichts los? Zumindest, was den Transfermarkt in der Fußball-Bundesliga angeht, trifft das durchaus zu. Derweil bedient sich RB Leipzig in der Salzburger Filiale - und der Hamburger SV hofft auf Milliardär Kühne.
Nichts los auf den Transfermarkt der Fußball-Bundesliga? Ohne den VfL Wolfsburg wäre das so. Die Niedersachsen sorgen vor dem Auftakt ins neue Jahr am Freitag dafür, dass sich auf der Winterwechselbörse etwas bewegt. Insgesamt haben die 18 Erstligisten zusammen bisher 63 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben - 33 Millionen davon der VfL, also mehr als die Hälfte. Aber auch fast zwei Drittel der Einnahmen kassierte der Klub - 45 von insgesamt 71 Millionen Euro. Noch zum 31. Januar um 18 Uhr läuft der Winterschlussverkauf, bei dem vor allem die Vereine zuschlagen, die retten wollen, was noch zu retten ist.
Die Wolfsburger stehen nach 16 Spieltagen auf Platz 13 der Tabelle, ein Abstiegsrang ist nur vier Punkte entfernt. Doch mit Yunus Malli (12,5 Millionen), Riechedly Bazoer (12,0), Paul-Georges Ntep (5,0) und Victor Osimhen (3,5) soll nun, wenn nicht alles, so doch vieles besser werden. "Wir haben neue Spieler mit Qualität dazu bekommen. Das hat man im Training schon gespürt", sagt Trainer Valérien Ismaël: "Es gibt viele Anzeichen dafür, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind." Viel wird von Malli abhängen. Er soll Julian Draxler ersetzen, der für 45 Millionen Euro zu Paris St. Germain ging. Draxlers Trikot mit der Nummer 10 hat sich der nun ehemalige Spielmacher des FSV Mainz 05 schon einmal gesichert.
Acht Klubs investieren - nichts
Und sonst so? Hat sich Leipzig, erster Verfolger des Spitzenreiters FC Bayern, bereits den neunten Spieler vom Red-Bull-Schwesterklub aus Salzburg geholt. Für den in ganz Europa umworbenen Franzosen Dayot Upamecano haben die Sachsen zehn Millionen Euro gezahlt - irgendwie an sich selbst, sagen Kritiker. Sie werfen den Leipzigern vor, eigentlich über zwei Profikader zu verfügen. Das kann sich der Hamburger SV angesichts von 75 Millionen Euro Verbindlichkeiten und einem erwarteten Minus von etwa elf Millionen in dieser Spielzeit nicht leisten. Und alles kann oder will Investor und Milliardär Klaus-Michael Kühne auch nicht bezahlen. Immerhin: Für 1,8 Millionen Euro kam Innenverteidiger Mergim Mavraj vom 1. FC Köln: Und Bayer Leverkusen verleiht Kyriakos Papadopoulos nun nicht mehr nach Leipzig, sondern an den HSV.
Nichts investiert haben bisher die Bayern, Borussia Dortmund, Leverkusen, Hertha BSC, der FC Ingolstadt, der FC Augsburg, die TSG Hoffenheim und der SC Freiburg - was vor allem beim BVB und Bayer angesichts der bisher mäßigen Saison überrascht. Ganz anders reagierten Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach auf ihre Krisen. Die Königsblauen holten Abwehrspieler Holger Badstuber leihweise aus München und Angreifer Guido Burgstaller für 1,5 Millionen vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Gladbach verpflichtete den französischen Innenverteidiger Timothee Kolodziejczak für 7,5 Millionen Euro von Europa-League-Sieger FC Sevilla.
Quelle: ntv.de, sgi/sid