Fußball

Elegant, wuchtig - unschlagbar? Pariser Tormonster will Bayern verschlingen

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Edinson Cavani gönnte sich beim Schützenfest gegen Celtic zwei Tore.

(Foto: AP)

Paris St. Germain rauscht mit Wucht durch die Champions League und berauscht sich dabei an sich selbst. Von einem "Kunstwerk" schwärmt der Verein nach der Gala gegen Celtic. Nur Superstar Neymar ist genervt und motzt - wegen unangenehmer Fragen.

Paris Saint-Germain schießt sich wie im Torrausch durch die Champions League und serviert dabei edelste Fußballkost. "Ein Kunstwerk", schwärmte der Verein auf seiner Homepage nach dem 7:1-Kantersieg durch Tore von Superstar Neymar (9./22.), Edison Cavani (28./79.), Kylian Mbappe (35.), Marco Verrati (75.) und Dani Alves (80.) sowie dem ganz frühen Gegentor durch Moussa Dembelé (1.) im Duell mit Celtic Glasgow und frohlockte: "Paris schickte eine weitere Schockwelle über den Kontinent." Mit 24 Treffern hat der französische Pokalsieger eine Bestmarke in der Königsklasse des Fußballs markiert und Borussia Dortmund als Tormonster der Gruppenphase mit 21 Treffern in der vergangenen Saison abgelöst.

"Paris ist ein Fest", titelte die Sportzeitung "L'Équipe". "Das war Copacabana im Prinzenpark, nur ohne Sand", jubelte "Le Parisien". Mit Respekt haben die Bayern die brachiale Torwut des Konkurrenten zur Kenntnis genommen. PSG ist am 5. Dezember zum Abschluss der Vorrunde Gast in der Münchner Allianz-Arena. Die drei Punkte schlechter platzierten Bayern hatten sich am Mittwochabend nach schwacher Vorstellung zu einem 2:1 beim belgischen Titelträger RSC Anderlecht gequält. Zum Vergleich: Paris Saint-Germain hatte dort 5:0 gewonnen.

Da fällt die Vorstellung schwer, das Team von Jupp Heynckes könnte beim Halali die Franzosen mit 4:0 aus dem Stadion jagen, um doch noch den Sieg in der Gruppe B aus dem Feuer zu reißen. "Es geht darum, Erster zu werden", sagte Mats Hummels trotzig. "Wir haben da ein Spiel, in dem wir nichts verlieren können." In Paris befürchtet niemand den Verlust der Tabellenspitze. Man könne sich nicht vorstellen, "wie die Männer von Trainer Unai Emery den ersten Platz an die Deutschen abgeben könnten, es sei denn, sie wechseln bis dahin das Team", meinte "Le Parisien".

Zwei freche Fragen provozieren Neymar

Die Tormaschine der Franzosen läuft auch in der nationalen Lique 1 auf Hochtouren. Mit 43 Toren ist das unbesiegte Team durch 13 Saisonspiele gefegt, das sind durchschnittlich 3,3 Treffer pro Spiel. Bundesliga-Spitzenreiter Bayern brachte es in zwölf Partien auf 30 Tore (2,5 im Schnitt). Die Mannschaft mit den Deutschen Julian Draxler und Kevin Trapp scheint ihre Rivalen geradezu auffressen zu wollen. 222-Millionen-Euro-Profi Neymar und Cavani haben jeweils sechs Champions-League-Treffer auf dem Konto, Mbappé hinkt mit drei Toren noch hinterher. In der Liga ist Cavani mit 15 Toren in zwölf Spielen Frankreichs Top-Kandidat auf die Torjäger-Kanone.

Trainer Emery könnte nach dem Torfestival rundum glücklich sein. Doch ein Haar in der Suppe hat er entdeckt: "Einziger Nachteil war das Tor, das wir kassiert haben", monierte er nach dem 7:1 gegen Celtic. Es ist das einzige Gegentor, das PSG in der Königsklasse bislang kassierte.

Und auch Neymar hatte plötzlich schlechte Laune. "Verdammt, ihr redet zu viel!", beschied der Superstar die Reporter und rauschte empört davon. Ein Fragesteller hatte es gewagt, ihn nach dem Rekordsieg über die Gerüchte um einen Wechsel zu Real Madrid zu befragen.

Und dann auch noch das: 7:1 - ob dieses Ergebnis einem Brasilianer wie ihm seit dem legendären WM-Halbfinale 2014 gegen Deutschland nicht bekannt vorkäme, wurde Neymar auch gefragt. "Jetzt erinnert ihr mich schon wieder an diesen Tag, ihr hört niemals auf", schimpfte er. "Ich bin glücklich über das Spiel und den Triumph. Das ist das Wichtigste, unabhängig vom Ergebnis", fügte er an - und, dass die Mannschaft nach dem sehr frühen Rückstand "Charakter gezeigt" habe. Aber klar, meinte Medienprofi Neymar sichtlich verärgert, "gute Nachrichten verkaufen sich nicht, die Leute begeistern sich an schlechten. Jetzt will ich aber gute Nachrichten sehen!" Die könnte es dann gegen die Bayern geben.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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