Fußball

RTL-Experte Jens Lehmann warnt "Polen ist das gefährlichste Team"

Polens Topstar: Robert Lewandowski hat in bislang 62 Spielen für die Nationalelf 23 Tore erzielt.

Polens Topstar: Robert Lewandowski hat in bislang 62 Spielen für die Nationalelf 23 Tore erzielt.

(Foto: imago sportfotodienst)

RTL-Experte Jens Lehmann erwartet in Warschau einen heißen Tanz für die deutsche Nationalelf. Trotz des zu erwartenden Hexenkessels könne sich die DFB-Elf allerdings nicht hinten reinstellen. Auf ein Duell freut sich der Ex-Nationalspieler besonders.

Jens Lehmann, was zeichnet die polnische Nationalmannschaft aus?

Jens Lehmann: Die Polen sind wahrscheinlich die gefährlichste Mannschaft in der Gruppe. Sie haben mit Robert Lewandowski natürlich einen der im Moment besten Stürmer in Europa. Sie haben auch einen Torwart, der auf höchstem Niveau spielt, sowie gute Innenverteidiger. Die Mannschaft ist schon seit einigen Jahren beisammen, sodass dieses Spiel für Deutschland zur ersten großen Hürde auswärts werden könnte.

Ist Polen für Sie hinter Deutschland gesetzt in dieser Gruppe?

Ja, erstmal schon. Allerdings muss man auch sehen, dass die Schotten gegen uns zu Hause in Dortmund nicht schlecht waren. Sie werden sicherlich auch noch Punkte holen, vor allen Dingen zu Hause, mit der Unterstützung ihrer Fans in Glasgow im Rücken. Das wird sicherlich ein spannendes Rennen um den zweiten Platz.

Jens Lehmann war einer der Protagonisten des Sommermärchens 2006. Heute arbeitet der Ex-Torwart als Experte für RTL.

Jens Lehmann war einer der Protagonisten des Sommermärchens 2006. Heute arbeitet der Ex-Torwart als Experte für RTL.

(Foto: imago/Horstmüller)

Das Spiel findet auswärts in Warschau statt. Die polnischen Fußballfans gelten als absolut frenetischer 12. Mann ...

Absolut. Psychologisch könnte man das als Vorteil sehen, wenn die Polen nicht selbst wüssten, dass sie gegen Deutschland eigentlich immer verlieren. Das ist so ein bisschen deren Nachteil. Wenn man sich mal mit polnischen Spielern unterhält, dann kommt es immer ein wenig durch, dass sie einfach großen Respekt vor uns haben.

Ein spannendes Duell könnte sich zwischen Robert Lewandowski und Manuel Neuer entwickeln. Die beiden sind Teamkollegen beim FC Bayern München und Lewandowski hat gegen Neuer in seiner BVB-Zeit schon einmal drei Tore in einem Spiel gemacht. Ein Highlight dieses Spiels?

Ja, mit Sicherheit. Wenn Teamkollegen gerade in der prominenten Position gegeneinander spielen, also Stürmer gegen Torwart, dann gibt es auch immer viel für die Fans zu sehen. Aber Jerome Boateng kennt Robert Lewandowski natürlich auch gut, er spielt bestimmt ab und zu im Training gegen ihn.

Wie ist Ihr generelles Bauchgefühl für dieses Spiel?

Es wird eng. Ich denke, dass wir gewinnen werden, aber es wird eng.

Der Leverkusener Karim Bellarabi steht nun erstmals im Aufgebot. Rechnen Sie mit einem Debüt schon am Samstag?

Bellarabi hat sicherlich viel Potenzial und wird uns auch in Zukunft noch Freude bereiten. Aber für das anstehende Spiel zwischen Deutschland und Polen ist er, glaube ich, noch nicht als Hauptrolle vorgesehen. Mit Blick auf die Begehrlichkeiten auch der marokkanischen Nationalmannschaft könnte es aber gegen Polen oder Irland zu einem späten, geschenkten Debüt kommen.

Wie wird Deutschland das Spiel gegen Polen angehen? Kann man eher mit einer offensiveren Ausrichtung rechnen?

Ich glaube nicht, dass wir es uns als Weltmeister erlauben können, uns hinten reinzustellen. Insofern werden wir ganz spieltypisch - auch wenn wir die ersten zehn Minuten unter Druck geraten könnten, was natürlich sein kann - immer weiter nach vorne spielen mit dem größeren Ballbesitz und die Polen werden dann versuchen, über Konterangriffe zu kommen.

Wie schwer wiegt es für Deutschland, dass Bastian Schweinsteiger dieses Jahr komplett ausfallen wird?

Er ist sicherlich ein Spieler, der irgendwann auch wieder hundertprozentig fit sein wird. Manchmal ist es bei Spielern so, dass sie diese Pausen brauchen, um dann noch einmal die nächsten zwei, drei Jahre auf höchstem Niveau spielen zu können. Ich glaube, er weiß diese Pause zu nutzen und kann das vielleicht sogar als großen Vorteil für sich nutzen.

Die EM-Qualifikation bei n-tv und RTL

Die Pressekonferenz mit Bundestrainer Joachim Löw zum Spiel gegen Polen können Sie heute ab 14 Uhr verfolgen - entweder auf n-tv oder im n-tv.de-Livestream. Das Spiel am Samstag überträgt RTL. Die Sendung beginnt 20 Uhr, der Anstoß in Warschau erfolgt 20.45 Uhr.

Quelle: ntv.de, rtl.de

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