"Tore liegen in meiner DNA" Ronaldo feiert sich und seine Tor-Gala
13.04.2016, 12:05 Uhr
Ein bissiger Torjubel: Gegen Wolfsburg darf CR7 gleich drei Treffer feiern.
(Foto: AP)
Elegisch feiert die Presse Cristiano Ronaldo als "Retter" von Real Madrid. Auch "CR7" inszeniert seinen Dreierpack gegen Wolfsburg mit großen Gesten und markigen Worten. Sein "bestes Spiel" sei das allerdings längst nicht gewesen.
Nach dem ersten Tor fletscht er die Zähne, nach dem zweiten Treffer schreit er mit breiter Brust ins Publikum und nach dem finalen Schlussakt zum 3:0-Endstand läuft er mit offenen Armen frenetisch jubelnd über den Platz: Im Alleingang schießt Cristiano Ronaldo den VfL Wolfsburg in einem Dreiakter aus der Champions League.
Das Spiel mit den Bildern beherrscht "CR7", so Ronaldos Spitzname in Anlehnung an seine Rückennummer, wie kein Zweiter. So auch gegen den harmlosen Bundesligisten. An dem portugiesischen Superstar kommt bei den "Königlichen" niemand vorbei. Das macht er einmal mehr mit überbordender Selbstinszenierung deutlich. Auch an verbalem Eigenlob fehlt es ihm nach dem "Wunder vom Bernabéu" nicht.
Nach der 0:2-Schmach in Wolfsburg ließ der 31-Jährige die Journalisten noch wie eine beleidigte Leberwurst links liegen. Mit drei Toren und dem Einzug ins Champions-League-Halbfinale in der Tasche zeigt sich "CR7" plötzlich wieder redselig und wird nicht müde zu betonen, dass es eine "magische Nacht" war. Eben jene hatte er den Fans noch im Vorfeld des Spiels versprochen.
CR7 auf Rekordjagd
Bei all dem Jubel vergisst der Superstar glatt, wie viele Tore er an dem Abend überhaupt gemacht hat. "Es war eine perfekte Nacht. Ich habe zwei Tore geschossen", sagte er unmittelbar nach dem Sieg. Als er daraufhin an die tatsächliche Anzahl der Tore erinnert wird, muss selbst der coole Ronaldo lachen: "Ach ja, drei ...". Von einem perfekten Spiel sei er trotz des Dreierpacks aber weit entfernt gewesen, erklärte er überbetont selbstkritisch. Technisch habe er gegen den VfL seiner Meinung nach nämlich nicht immer geglänzt.
Nach seinen Toren 14, 15 und 16 in der laufenden Champions-League-Saison ist er nur noch einen Treffer vom Wettbewerbs-Rekord entfernt, aufgestellt natürlich von ihm selbst in der Saison 2013/14. Mit 93 Treffern ist er allerdings eh schon ewiger Torschützenkönig in der Königsklasse. Daher stellt der bejubelte Matchwinner nach seinem Dreierpack ganz ungeniert fest: "Tore liegen in meiner DNA."
Das Loblied, das internationale Blätter wie "The Sun" auf den "Retter" Ronaldo anstimmen, wird sein Ego noch weiter steigern. "ABC" feiert den "kolossalen" Cristiano, die spanische "As" erklärt, das legendäre Spiel zeige, dass es für Ronaldo "nichts Unmögliches" gebe, und stellt den Portugiesen mit den Worten "Cristiano Ronaldo, der du bist im Himmel..." sogar auf eine Stufe mit Gott. Die ebenfalls spanische "Sport" macht klar: "Cristiano zieht den Superhelden-Anzug an."
Auch Reals Trainer Zinédine Zidane, einst selbst der Beste der Besten, muss neidlos anerkennen: "Was soll ich noch über Cristiano Ronaldo sagen? Er hat bewiesen, was er ist: der Beste der Welt." Doch einer, der in einem Spiel per Fuß, per Kopf und per Freistoß trifft, hat sich solche Lobeshymnen natürlich verdient. Nur Ronaldos deutscher Mitspieler Toni Kross zeigt sich angesichts des Dreifach-Torschützen etwas geerdeter: "Er hat sehr gut gespielt, so wie die ganze Mannschaft", urteilt der Fußball-Weltmeister nüchtern.
Quelle: ntv.de