Auftakt im DFB-Pokal Schalke trifft Underdog, Schuster den Ex
17.08.2018, 15:54 Uhr
Der FC Schalke ist der klare Favorit in Schweinfurt.
(Foto: imago/Team 2)
Schalke fährt nach Bayern, um mit einem deutlichen Sieg die nächste Runde im DFB-Pokal klar zu machen. Deutlich enger geht es in Magdeburg zu, wo es zum Zweitliga-Duell mit dem SV Darmstadt kommt. Und in Wiesbaden will St. Pauli endlich wieder mal siegen.
1. FC Schweinfurt - FC Schalke 04
Der krasse Underdog im Auftakt des DFB-Pokals trumpft in der Fußball-Regionalliga Bayern bislang auf: Der 1. FC Schweinfurt ist noch ungeschlagen. Sechs Spiele stehen zu Buche, davon vier Siege und 13 zu 4 Tore - ergibt Tabellenplatz drei. Verstärkt haben sich die Bayern vor wenigen Tagen mit dem ehemaligen Nachwuchs-Nationalspieler Florian Trinks. Doch der Ex-Bremer gibt sich vor dem Pokalspiel realistisch und sagt bei fussball.de: "Drei Spielklassen Unterschied sind schon ein Brett. Realistisch betrachtet treffen wir auf einen Gegner, der auf allen Positionen deutlich besser besetzt ist als wir und mit Domenico Tedesco einen ausgewiesenen Taktiker auf der Bank hat." Und weiter: "Dennoch werden wir selbstverständlich alles dafür tun, um die Partie für ganz Schweinfurt zu einem Fußballfest zu machen. Wir haben keine Angst, wollen mutig auftreten."
Dessen ist sich auch Schalke-Trainer Tedesco sicher und warnt: "Wenn du auf eine Mannschaft triffst, die schon sechs Spieltage absolviert hat und daher voll im Saft steht, ist das immer ein bisschen gefährlich." Da die Bundesliga noch nicht wieder gestartet ist, kann Schalke nicht auf den Spielrhythmus bauen. Aber: Der deutsche Vizemeister gewann seine Generalprobe gegen den AC Florenz mit 3:0. Auch ohne den zum Spitzenklub Paris Saint-Germain gewechselten Thilo Kehrer dürfte die Partie einen klaren Ausgang haben. Schließlich schaffte es Schalke unter Tedesco in dessen Premierensaison bis ins Pokal-Halbfinale.
Besonderes: Das Willy-Sachs-Stadion der Schweinfurter wurde 1936 eröffnet - Gegner bei der Einweihungsfeier war damals ausgerechnet der FC Schalke 04.
1. FC Magdeburg - SV Darmstadt 98
Einen klaren Favoriten gibt es in diesem Zweitliga-Duell nicht. Aufsteiger 1. FC Magdeburg ist nach zwei Pflichtspielen zwar noch sieglos, holte zuletzt aber einen Punkt beim heimstarken FC Erzgebirge Aue - macht Tabellenplatz 15. Darmstadt ist 12., siegte daheim gegen den SC Paderborn und unterlag beim Spitzenreiter FC St. Pauli. In der Historie des DFB-Pokals gilt Magdeburg allerdings als Favoritenschreck. In der Saison 2000/01 schaltete der damalige Oberligist in der ersten Runde den 1. FC Köln mit 5:2 und in der zweiten Runde den FC Bayern 4:2 im Elfmeterschießen aus. Erst im Viertelfinale war gegen den späteren Sieger FC Schalke Schluss. Darmstadt-Trainer Dirk Schuster würdigt die Magdeburger sogar als "mit das härteste Los, das für uns im Topf gewesen ist."
Besonderes: Mit Schuster kehrt ein ehemaliger FCM-Akteur in die MDCC-Arena zurück. Von 1988 bis 1990 spielte er als Verteidiger im Trikot der Magdeburger: "Es war meine erste Station in der ersten Liga und ich habe mich mit guten Leistungen für einen Bundesligavertrag in Braunschweig empfohlen." Der heute 50-Jährige, der mit Darmstadt 2015 den Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga schaffte, rechnet bei seinem Ex-Klub "mit einem intensiven Spiel, in dem es viele Zweikämpfe gibt".
SV Wehen Wiesbaden - FC St. Pauli
Der FC St. Pauli glaubt offenbar fest an einen Erstrundensieg. Der Zweitligist plant jedenfalls keine Überstunden ein. Eine Entscheidung vom Elfmeterpunkt halten sie für unwahrscheinlich. Trainer Markus Kauczinski: "Das wird nicht trainiert." Klar, reisen die Hamburger nach zwei Spieltagen doch als Tabellenführer der 2. Bundesliga in die hessische Landeshauptstadt. Die Stimmung ist gut, das Selbstvertrauen groß. Was ihnen zudem in die Karten spielt: Gegner Wehen Wiesbaden hat Probleme. Nach vier Spielen in der 3. Liga ist der Verein nur 14. Bisher steht nur ein Sieg zu Buche.
Allerdings ist Vorsicht geboten, denn der FC St. Pauli scheint ein Abonnement auf Erstrundenpleiten im Pokal zu haben. In den vergangenen zehn Jahren sind die Hamburger sechsmal in der ersten Runde rausgeflogen - letzte Saison in Paderborn (1:2). Die Wiesbadener konnten dagegen in der letzten Saison ihr Pokal-Auftaktspiel gegen Erzgebirge Aue gewinnen (2:0) und machte auch in der zweiten Runde gegen den späteren Halbfinalisten FC Schalke eine gute Figur (1:3). Auch das letzte Pflichtspiel der beiden Klubs endete zugunsten von Wiesbaden: Im Jahr 2009 gab's in der 2. Liga einen 3:1-Sieg.
Besonderes: Auch in dieser Partie gibt es ein Wiedersehen alter Bekannter: Uwe Stöver, der Geschäftsleiter Sport beim FC St. Pauli, arbeitete von 2007 bis 2009 als Geschäftsführer Sport beim SV Wehen Wiesbaden. Viel gelernt habe er bei seiner ersten Station als Sportchef, sagt Stöver heute: "Ich musste immer mit wenig Geld auskommen, habe stets versucht, das Bestmögliche für meinen Klub rauszuholen."
Alle Spiele können Sie ab 20.45 Uhr im n-tv.de Liveticker verfolgen.
Quelle: ntv.de, ara/dpa