Fußball

Spott über "Lachnummer" Arsenal "Schlafwandelnd in Richtung Abgrund"

Nicht mehr unantastbar: Arsène Wenger steht nach über 20 Jahren beim FC Arsenal vor dem Aus.

Nicht mehr unantastbar: Arsène Wenger steht nach über 20 Jahren beim FC Arsenal vor dem Aus.

(Foto: dpa)

Für den FC Arsenal geht das Achtelfinal-Trauma weiter. Die Kritik an den Gunners um den nahezu unsichtbaren Mesut Özil fällt nach dem 1:5 beim FC Bayern heftig aus. Und Teammanager Arsène Wenger droht nach über 20 Jahren im Amt das Aus.

Mit finsterer Miene und hängenden Schultern schlich Mesut Özil kurz vor Mitternacht in Richtung Mannschaftsbus. Der maßlos enttäuschende Weltmeister dürfte in diesem Moment nach dem 1:5-Debakel seines FC Arsenal und einem peinlichen Auftritt beim FC Bayern schon gewusst haben, was ihn bei der Rückkehr auf die Insel erwartet - nämlich heftige Kritik und beißender Spott. Teammanager Arsène Wenger, dessen Aus nach 20 Jahren im Amt immer näher rückt, hatte da schon längst erschüttert von einem "Albtraum" gesprochen.

"Schlafwandelnd in Richtung Abgrund. Arsenal wird zur Lachnummer. Es war die vorausgesagte Chronik eines Todes", schrieb die Times nach der "Demütigung" (Telegraph). Für die Daily Mail war es eine "Abreibung für Özil und Co. Es war erschütternd. Die Fünf-Sterne-Bayern haben Wengers Versager überrollt." Einer dieser Versager war Özil, der schon seit Wochen auf der Insel wegen seiner wenig berauschenden Darbietungen im Fokus steht und am Mittwoch wie ein Schatten seiner selbst wirkte.

"Bye bye Arsène"

Doch das Gesicht der aktuellen Krise ist Arsène Wenger: Der Abschied des 67 Jahre alten Franzosen im Sommer ist wohl unvermeidlich, sollte er am 7. März im Rückspiel in London nicht doch noch das Wunder schaffen. Der Daily Mirror wertete schonungslos: "Wenger IST schuld an der Kapitulation bei Bayern." "Bye bye Arsène", titelte die Sun und gab damit die Stimmung bei Fans und Experten in Bezug auf den "ewigen" Teammanager wieder. Der ehemalige Arsenal-Profi Martin Keown sprach vom "Tiefpunkt für Wenger. Er muss jetzt ernsthaft über seine Zukunft nachdenken. Das war niederschmetternd."

Noch vor der höchsten Auswärts-Pleite in der Champions-League-Historie war Wenger auf Fragen zu seiner Zukunft ausgewichen. Das sei "jetzt kein Thema". Nach dem Spiel ist es das aber mehr denn je - zumal die Gunners in der Premier League bislang erneut hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben und in der Königsklasse bereits zum siebten Mal (!) in Folge das Aus im Achtelfinale bevorsteht.

Arsenal wirkt heillos überfordert

Entsprechend deprimiert und mit blassem Gesicht verließ der hagere Wenger die Allianz Arena. Man habe nach dem 1:3 "komplett die Organisation verloren. Wir waren mental niedergeschlagen", sagte er und räumte offen ein: "Zum Schluss war es ein Albtraum für uns. Wir hatten keine Antworten mehr. Das ist ein heftiger Rückschlag." Dabei hatte es nach dem überraschenden Ausgleich durch Alexis Sanchez (30.), der einen Foulelfmeter im Nachschuss verwandelte, und zwei weiteren Chancen von Granit Xhaka und Özil vor der Pause gar nicht so schlecht ausgesehen für die Londoner. Doch als Kapitän Laurent Koscielny kurz nach dem Wechsel verletzt raus musste, brach Arsenal regelrecht auseinander.

"Wenn Gibbs die Kapitänsbinde trägt, dann kommst du eben in Schwierigkeiten", ätzte Experte Roy Keane, nachdem der Außenverteidiger das Armband von Koscielny übernommen hatte. Doch es lag nicht an Kieran Gibbs allein. Auch Weltmeister Shkodran Mustafi und all die anderen wirkten in vielen Szenen gegen die wie entfesselt auftrumpfenden Münchner heillos überfordert.

Quelle: ntv.de, Thomas Niklaus und Ruben Stark, sid

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