Stuttgarts Scherbenhaufen Schneider führt den VfB aus der Krise
10.10.2013, 18:08 Uhr
Thomas Schneider coacht so, wie es den Ambitionen des VfB Stuttgart entspricht.
(Foto: dpa)
Drei Spieltage sind erst absolviert, da korrigiert der VfB Stuttgart bereits eine entscheidende Personalie: die des Cheftrainers. Für Bruno Labbadia kommt Thomas Schneider, und er beflügelt die Schwaben. Das neue Erfolgsrezept basiert dabei auf altbewährten Zutaten.
Es war die klassische Notbremse: Nach einem katastrophalen Start trennte sich der VfB Stuttgart am 3. Spieltag von Trainer Bruno Labbadia. Null Punkte und das peinliche Hinspiel in der Qualifikation zur Europa League gegen den kroatischen Vertreter HNK Rijeka zwangen die Führung des damaligen Tabellen-17. zu einem radikalen Schnitt. Mit Erfolg: Nachfolger Thomas Schneider führte die Stuttgarter innerhalb von fünf Spielen auf Platz 7.
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Dabei verpasste Schneider, der in der vergangenen Saison noch die B-Jugend der Schwaben zur deutschen Meisterschaft geführt hatte, nur haarscharf den Start-Rekord von Joachim Löw. 1996/97 holte der heutige Bundestrainer als Neuling beim VfB vier Siege und ein Remis aus den ersten fünf Spielen. Schneider, der damals unter Löw Spieler war, brachte es immerhin auf drei Dreier und zwei Unentschieden.
Schon im ersten Spiel nach dem Trainer-Wechsel brannten die Stuttgarter ein fußballerisches Feuerwerk ab. Mit 6:2 fegten sie 1899 Hoffenheim aus dem eigenen Stadion. Nichts mehr zu sehen vom Angsthasen-Fußball unter dem knorrigen Labbadia. Stuttgart stürmte sich in einen Lauf. Siege in Berlin (1:0) und in Braunschweig (4:0) folgten, dazu zwei Punkteteilungen gegen Frankfurt und Bremen (beide 1:1).
Mit neuem Konzept zum Erfolg
Zudem baute der Neue sein Team auf mehreren Positionen um. Der ausgemusterte William Kvist kehrte zurück ins zentrale Mittelfeld, Arthur Boka auf die linke Abwehrseite. Alexandru Maxim bekam seinen Stammplatz zurück und zieht seither die Fäden im Mittelfeld. Der Rumäne ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Rot-Weißen - 8 Scorer-Punkte (3 Tore, 5 Vorlagen) in 6 Spielen sprechen eine klare Sprache. Damit steht der 23-Jährige noch vor Bayern-Star Franck Ribery, der es in 8 Spielen auf 7 Punkte (3 Tore, 4 Vorlagen) brachte.
Doch Thomas Schneider wäre kein typischer Mann aus dem eigenen Nachwuchs, wenn er nicht auch einen Youngster in sein Konzept eingebaut hätte. Die neue Geheimwaffe im Angriff heißt Timo Werner. Beim 1:1 gegen Frankfurt erzielte der 17-Jährige sein erstes Bundesliga-Tor und überzeugte bisher mit offensivem Power-Fußball. Dazu ein Vedad Ibisevic, der mit 6 Saisontoren wieder zu den besten Torjägern der Liga zählt - und fertig ist das neue Erfolg-Rezept des VfB Stuttgart.
Wobei man in Stuttgart schon weiß, dass man sich am Anfang eines langen Weges befindet. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagte Rückkehrer Kvist der 'Stuttgarter Zeitung'. "Aber wir sehen wieder ein Ziel und haben wieder einen Weg, den man mit Freude mitgehen kann." Damit trifft der Däne den Nagel auf den Kopf: Die Freude ist zurück in Stuttgart.
Quelle: ntv.de, sport.de