Verletzung der Fifa-Statuten? Spanien droht angeblich WM-Ausschluss
15.12.2017, 16:18 Uhr
Interimsweise Verbandspräsident: Juan Luis Larrea.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Der Korruptionsskandal um den Ex-Präsidenten des spanischen Fußballverbands zieht weite Kreise und könnte jetzt zum WM-Aus des Nationalteams führen. Spaniens Regierung soll auf Neuwahlen im Verband gedrängt haben - ein Verstoß gegen die Fifa-Statuten.
Die Teilnahme der spanischen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland steht einem Bericht der Zeitung "El Pais" zufolge auf der Kippe. Die Fifa habe dem spanischen Fußballverband RFEF mitgeteilt, dass ein Eingriff der spanischen Regierung in die Neuwahl des Verbandspräsidenten zum Ausschluss aus dem Weltverband führen kann - damit könne die Nationalmannschaft auch nicht an dessen Wettbewerben teilnehmen.
Im Zuge der Korruptionsvorwürfe gegen den früheren spanischen Verbandspräsidenten Ángel María Villar hatte der Oberste Spanische Sportrat (CSD) auf Neuwahlen gedrängt. Der CSD, der der spanischen Regierung untersteht, stellte dazu ganz offiziell beim Schiedsgerichtshof TAD einen Antrag auf Wahlwiederholung, weil es zu enge Verbindungen zwischen Villar und dessen Nachfolger Juan Luis Larrea gebe.
Der Weltverband sieht darin dem Bericht zufolge einen Verstoß gegen seine Statuten und beruft sich auf Artikel 19 der eigenen Bestimmungen. Darin heißt es: "Jeder Mitgliedsverband muss seine Belange eigenständig und ohne unzulässige Einflussnahme Dritter bestimmen."
Der RFEF wird interimsweise von Präsident Juan Luis Larrea seit vergangenem Juli geführt. Vonseiten des spanischen Verbandes wurden die Medienberichte zurückgewiesen. Man habe das Ticket zur WM-Endrunde sportlich erkämpft und werde in Russland an den Start gehen, hieß es. Auch Larrea meldete sich zu Wort: "Niemand wird uns aus der WM werfen. Das ist unmöglich und wird nicht passieren." Die Furia Roja trifft in der Gruppe B auf Europameister Portugal, Marokko und Iran.
Quelle: ntv.de, mba/sid