
Thomas Tuchel (rechts) möchte Thomas Müller gerne behalten.
(Foto: IMAGO/Revierfoto)
Ein FC Bayern ohne Thomas Müller? Thomas Tuchel kann die jüngsten Gerüchte nicht nachvollziehen. Der Trainer rühmt den zuletzt aussortierten Ur-Bayern mit besonderen Worten, bei Manuel Neuer muss er "sich bremsen". An den BVB sendet Tuchel eine Kampfansage.
Wenn der FC Bayern schon nicht mehr in der Champions League mitkickt, müssen eben andere Schlagzeilen über den deutschen Fußball-Rekordmeister her. Unter der Woche verbreiten sich medial Gerüchte, die Münchner würden sich nach 23 Jahren von Thomas Müller verabschieden. Schließlich hatte Trainer Thomas Tuchel das Bayern-Urgestein zuletzt mehrmals auf die Bank gesetzt.
Und so dreht sich auch die Abschluss-Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den FC Schalke 04 (Samstag, 15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) mehr um Müller als um das Aufeinandertreffen der Traditionsklubs, von denen einer Meister werden will und einer gegen den Abstieg kämpft. Tuchel stellt direkt zu Beginn der 20-minütigen Runde klar: "Thomas Müller ist Bayern München und Bayern München ist Thomas Müller." Ein Abgang oder das Karriereende des Ur-Bayers wegen zu weniger Startelfeinsätze? "Das entscheidet Thomas selbst", sagte der Coach. Müllers Vertrag in München läuft noch bis 2024.
Laut eines Berichts der "Bild" hätten Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić ein Gespräch mit Müller über dessen Zukunft geführt. Ausgang? Ungewiss! Müller selbst hatte belustigt auf die Berichte über seinen vorzeitigen Abschied beim FC Bayern München reagiert. "Wenn du Zeitung lesen könntest, King D'avie...", schrieb der 33-Jährige auf Instagram zu einem Bild, auf dem er lachend neben King D'avie hockt, einem der Pferde von ihm und seiner Frau Lisa.
Tuchel: Müller "ist bereit"
Tuchel sagte nun, er und seine Mannschaft seien "komplett fokussiert darauf, die zwölfte Meisterschaft mit ihm (Müller; d.Red.) zu gewinnen". Alle Spekulationen bezüglich seines Offensivstars seien "komplett übertrieben und weit übers Ziel hinausgeschossen". Schließlich sei Müller ein "wichtiger Bestandteil der Mannschaft, auch wenn er zuletzt mehrmals von der Bank kam." Wer daraus "ein Karriereende" oder ein Abgang vom FC Bayern ableite, "verfehlt das Ziel um ein Weites".
Der Bayern-Trainer fügte außerdem mit Blick auf seine Aussagen aus dem Viertelfinale der Champions League an: "Jedes Spiel ist ein Thomas-Müller-Spiel, außer die beiden gegen Manchester City." Tuchel hatte damals wegen der besonderen Art, wie City Fußball spielt, auf Müller verzichtet und erklärt, es seien keine Müller-Spiele. Nun sagte der Coach, dass Müller damals auch "zweimal im Training gefehlt hatte wegen Wehwehchen". Jetzt habe er aber wieder gut trainiert und sei "sehr frisch, sehr gut" und "bereit".
Mit Blick auf die Meisterschaft nehme er "Dortmund gerade überhaupt nicht wahr", sagte Tuchel. Sein Klub liege schließlich "mit einem Punkt vorne". Trotzdem sendet er eine Kampfansage an den BVB: Niemand sei im Moment Deutscher Meister, "deshalb jagen wir den Titel". Der Fokus sei "total verschärft auf die letzten drei Spiele" und es ginge jetzt nur noch als geschlossene Einheit. "Jeder muss seine persönlichen Situationen und Wünsche hintenanstellen", erklärte der Coach. Bei Stürmerstar Sadio Mané habe Tuchel aber das Gefühl, "es klemmt noch ein bisschen". Alle würden darauf warten, "dass der Knoten wirklich platzt".
Auch der sich wieder im Training befindende Manuel Neuer wurde kurz zum Thema. Es sein eine sensationelle Nachricht" und top zu sehen, wie der Torhüter arbeite, jubelte Tuchel beinahe. Er müsse sich bremsen, "um nicht euphorisch zu werden", weil das nicht angebracht wäre aufgrund der Schwere der Verletzung. Neuer selbst "brennt sowieso und würde am liebsten morgen im Tor stehen", aber der Klub werde kein Zeitfenster für seine Rückkehr benennen, so Tuchel.
Quelle: ntv.de