CL-Drama-Sieg gegen Lyon VAR-Krimi und Heldin Berger retten den FC Chelsea
31.03.2023, 06:37 Uhr
Berger hielt den entscheidenden Elfmeter fest.
(Foto: dpa)
Der FC Chelsea steht im Halbfinale der Champions League. Das Team um die deutschen Nationalspielerinnen Melanie Leupolz und Ann-Katrin Berger setzt sich gegen den Rekordchampion Olympique Lyon durch. Erst das Elfmeterschießen entscheidet den Krimi, in dem die Torhüterin zur Heldin avanciert.
Die Fußball-Nationalspielerinnen Melanie Leupolz und Ann-Katrin Berger haben mit dem FC Chelsea als letztes Team das Halbfinale der Champions League erreicht. Die Londonerinnen siegten an der Stamford Bridge 4:3 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger und Rekordchampion Olympique Lyon. Zur Heldin avancierte Torhüterin Berger, die zwei Versuche parierte.
Die Gäste suchten direkt ihr Heil in der Offensive, doch gleich in den ersten vier Minuten vergaben die Französinnen zwei Chancen. Chelsea konnte sich im Anschluss aus der Defensive befreien, es entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein hohes Tempo. Tore blieben aber aus. Die zweite Hälfte begann weniger ereignisreich, in der 56. Minute wurde Nationalspielerin Sara Däbritz bei Lyon eingewechselt, eine Viertelstunde später musste auf der anderen Seite Leupolz vom Platz. Sie hatte in einem Zweikampf die Hand von Danielle van de Donk ins Gesicht bekommen und blutete stark aus der Nase, für sie ging es nicht weiter.
Nur sechs Minuten nach ihrer Auswechslung musste die 28-Jährige, die vor einem halben Jahr ihren ersten Sohn auf die Welt brachte, mit ansehen, wie Lyon in Führung ging. Die Kanadierin Vanessa Gilles (77.) sorgte mit ihrem Treffer aus kurzer Distanz dafür, dass die Titelverteidigerinnen die Verlängerung erzwangen. Denn das Hinspiel hatte Chelsea mit 1:0 für sich entschieden.
Däbritz sieht schon wie Matchwinnerin aus
In der Verlängerung gelang der Däbritz das 2:0 (110.) nach Hereingabe der früheren Weltfußballerin Ada Hegerberg. Alles sprach nun für den Halbfinal-Einzug Lyons, doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit kam Chelsea-Spielerin Lauren James mit einem Mal im Strafraum zu Fall. Minutenlang überprüfte der VAR die Szene und entschied: Melvine Malard hatte ihre Gegenspielerin gefoult, Schiedsrichter Ivana Martincic gab den Strafstoß. Die nervenstarke Maren Mjelde verwandelte zum 1:2 (120.+8) und rettete Chelsea damit spät ins Elfmeterschießen.
In diesem avancierte dann Berger zur Heldin. Zwar trafen Däbritz und die aus der Nationalelf zurückgetretene Dzsenifer Marozsán für Lyon, am Ende jubelte allerdings Chelsea. Denn ausgerechnet Lyons erfahrene Kapitänin Wendie Renard verschoss nach fünf verwandelten Elfmetern. Anschließend vergab auch James, doch direkt im Anschluss parierte Berger gegen Lindsey Horan.
"Das ist ein unfassbarer Erfolg für uns", sagte Berger. Sie sei "überhaupt nicht" nervös gewesen. "Ich liebe Elfmeterschießen. Ich spüre dort keinen besonderen Druck." Mjelde sprach von einem "magischen Comeback" und schwärmte von Berger: "Ich liebe es, Ann-Katrin auf der größten aller Bühnen scheinen zu sehen. Sie hat es verdient. Sie ist für mich die beste Torhüterin der Welt. Das hat sie heute wieder gezeigt."
Die "Blues" treffen im Halbfinale Ende April auf den FC Barcelona, der sich am Mittwoch gegen Rom durchgesetzt hatte. Im zweiten K.-o.-Duell spielen der VfL Wolfsburg und Bayern-Bezwinger WFC Arsenal um den Einzug ins Finale. Die genauen Ansetzungen stehen noch nicht fest, das Endspiel steigt am 3. Juni in Eindhoven.
Quelle: ntv.de, ara/dpa