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"Geschockt und enttäuscht" WM-Gastgeber rügen FIFA für möglichen Sponsor

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Die WM findet in Australien und Neuseeland statt.

Die WM findet in Australien und Neuseeland statt.

(Foto: IMAGO/Cover-Images)

Ein Land, das die Rechte von Frauen immens einschränkt, soll eine Weltmeisterschaft für Frauen sponsern? Damit hat die FIFA offenbar kein Problem. Das Touristboard "Visit Saudi" soll bei der Fußball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland werben dürfen. Die Gastgeber wehren sich dagegen.

Die beiden Gastgeber Neuseeland und Australien haben scharfe Kritik an einem möglichen Sponsoring von Saudi-Arabien bei der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen geübt. Man sei "geschockt und enttäuscht", über derlei Pläne des Weltverbandes FIFA "nicht informiert worden zu sein", hieß es in einer Stellungnahme aus Wellington.

Auch der australische Verband monierte, nicht in derartige Planungen eingeweiht worden zu sein. Man werde die FIFA umgehend anschreiben, um die Situation zu klären. Wegen stark eingeschränkter Frauenrechte und generell wegen Menschenrechtsverletzungen steht der Golfstaat international am Pranger.

Dass das saudi-arabische Touristboard "Visit Saudi" offenbar auf der WM-Sponsorenliste steht, sei eine Aktion "aus dem Lehrbuch für Sportswashing", erklärte Nikita White von Amnesty International Australia. Man müsse darauf hinweisen, dass "in Saudi-Arabien eine Frau ohne die Erlaubnis eines männlichen 'Beschützers" nicht einmal einem Beruf nachgehen darf."

Sportswashing und Menschenrechtsverletzungen

Das Touristboard soll laut eines Berichts des Portals "The Athletic" Sponsor für das WM-Turnier vom 20. Juli bis 20. August werden. Das deutsche Team von Martina Voss-Tecklenburg spielt dort in der Vorrunde gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea.

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Der Ölstaat Saudi-Arabien hatte erst am Mittwoch den Zuschlag für die Ausrichtung der Asienmeisterschaft 2027 der Männer erhalten. Es gibt auch bereits Pläne, sich zusammen mit Ägypten und Griechenland um die Fußball-WM 2030 zu bewerben. Auch deswegen treibt das Land die sportpolitischen Bemühungen voran.

Saudi-Arabien hat seine Investitionen in den internationalen Sport in den vergangenen Jahren stark intensiviert. Unter anderem findet dort die lukrative LIV-Golf-Tour statt, auch die Formel 1 macht Station im Königreich, und zuletzt wechselte Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo zum saudi-arabischen Klub Al-Nassr.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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